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Thema: Nachrichtenabstinenz

  1. #41
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: Nachrichtenabstinenz

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    ...
    Einfach nur gut.

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    P.S.: ich vermisse bei den Qualitätsmedien auch investigativen Journalismus.
    Und vernünftige Quellenangaben. Tichy kann das, warum können es Zeit, FAZ, Spiegel, ..., nicht?
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  2. #42
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    Standard AW: Nachrichtenabstinenz

    Zitat Zitat von Ansuz Beitrag anzeigen
    Guter Journalismus kostet schlicht Geld. In der BRD haben wir die verfilzten Strukturen und Netzwerke der GEZ-und sogen. Leitmedien, deren Obere überproportional verdienen ( insbesondere auf ihre "Leistung" bezogen), wobei diese Gruppe relativ klein ist und mit Zähnen und Klauen ihre Pfründe verteidigt.
    Eben. Der Staatsfunk hat kein finanzielles Problem, sondern ein Qualitätsproblem (und auch ein Effizienzproblem). Er ist der teuerste Staatsfunk weltweit. Er ist nichts weiter als viel zu teurer Schrott.




    Quelle: meedia.de, 2015: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Inzwischen hat der dt. Staatsfunk sogar die 8-Mrd.-EUR-Grenze überschritten.
    Geändert von tommy3333 (17.08.2019 um 14:08 Uhr)
    "Fernsehredakteure haben eine einmalige Begabung: Sie können Spreu von Weizen trennen. Und die Spreu senden sie dann."
    "Wer zensiert, hat Angst vor der Wahrheit."
    Bei ARD und ZDF verblöden Sie in der ersten Reihe.

  3. #43
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    Standard AW: Nachrichtenabstinenz

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    Es gibt da sicher Unterschiede und natürlich auch "bessere" Medien. Ich rede ja davon, was mir im Alltag so begegnet. Schlagzeilen die ich lesewenn ich etwa die Startseite meines PC oder Mobilfons betrachte oder die hier im Nachrichtenticker stehen. Besonders schlimm finde ich hier den FOCUS und obwohl ich diese Zeitschrift noch nie abonniert hatte oder regelmäßiger Leser war, ich bin mir doch ziemlich sicher dass gerade bei diesem Magazin diese Entwicklung besonders deutlich zu sehen ist. Wobei ich jetzt auch nicht sagen könnte wann sich das geändert hat, dafür nehme ich das dann doch zu flüchtig wahr.

    Nachtrag, weil es so schön passt: um 13:39 zeigt mir der Nachrichtenticker diesen WELT-Artikel an:
    Jetzt wissen wir auch, wer Heidis Hochzeitskleid entworfen hat
    Wer, bitteschön, will denn so was wissen?
    Alle Leserinnen von BUNTE und GALA.

  4. #44
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    Standard AW: Nachrichtenabstinenz

    Zitat Zitat von Schopenhauer Beitrag anzeigen
    Großartig.
    Er kommt bei mir gleich nach Monty Python.
    Meine 'Lieblingstruppe'.
    An dem Video dieses Mannes sind m.E. noch zwei andere Dinge bemerkenswert:

    a) Sein Vertrauen in den Parteien und den politischen Prozess. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich den damaligen Idealismus bewundern soll, oder ob es mittlerweile nur weltfremd ist.
    b) Seine Fähigkeit, sich in der deutschen Sprach klar und deutlich auszudrücken, ohne dabei zuviel oder zuwenig zu sagen, Floskeln zu gebrauchen, persönlich zu werden, oder zu schwadronieren.

  5. #45
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    Standard AW: Nachrichtenabstinenz

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    Ich muss dir leider widersprechen.
    Mein Eindruck ist ein anderer, eher der dass man mit solchen Nachrichten auf "Teufel komm' raus" gefüttert wird.
    Es gibt bestimmt viele Leute die das wissen wollen, aber gehört es deswegen in den Nachrichtenticker eines "Qualitätsmediums"? Gibt es nicht genügend andere Möglichkeiten, sich über Klatsch und Tratsch zu informieren?
    Es gibt sie, aber das Problem ist, dass Menschen immer mehr diese Nachrichten erwarten. Gleichsam konditionieren sie die Leser dazu, nicht mehr für einen vernünftigen Journalismus zahlen zu wollen d.h. auch die Webseiten von Qualittätsmedien finanzieren sich mittlerweile primär durch Bannerwerbung. Es gibt zwar Paywalls, aber dahinter befindet sich mit wenigen Ausnahmen die gleiche Form des Journalismus, den man eigentlich auch umsonst bekommt.

    Als neulich dieser arme kleine Junge vor den ICE gestoßen wurde, da gab es ja auch eine Diskussion darüber, ob so was überhaupt von den Medien aufgegriffen werden sollte, ob es nicht nur ein " regionales" Ereignis sei. Ein Einzelfall, der nicht aufgebauscht werden sollte. Naürlich kann man das Argument auch vorbringen. Aber dann frage ich mich - wieso ist es eine Schlagzeile wert welches Brautkleid Heidi Klum trägt? Ich habe wirklich nie etwas darüber wissen wollen und wurde trotzdem über ihr Liebesgeplänkel informiert und auch über ihre Hochzeitspläne.
    Das ist hingegen eine gute Frage, und aus meiner Sicht eine andere Problematik. Beide Vorfälle sind Für den Leser interessant. Jedoch wollen Firmen ihre Werbung nicht auf Webseiten mit negativen Schlagzeilen schalten. Das Wall Street Journal hatte vor ein paar Tagen eine Liste von Wörtern veröffentlich, die aus Sicht der Marketingabteilungen nicht auf derselben Webseite mit der Werbung erscheinen sollen. Das Wort “Unfall” war mit auf dieser Liste.

    Was zeichnet denn ein Qualitätsmedium aus? Wenn es nur nach Angebot und Nachfrage auswählt, dann darf es aber auch nicht von sich behaupten, besser und seriöser als andere Medien zu sein. Dann geht es nicht um Promis und deren bereitwillig zur Verfügung gestellten Lebensablauf. Jedenfalls nicht in der Schlagzeile eines Nachrichtentickers.
    Ich habe leider ein schrecklich schlechtes Gedächtnis, aber ich werde auch von "Qualitätsmedien" darüber informiert was irgendwelche Schauspieler oder Fernsehstars an politischen Botschaften zu verkünden haben. Und ich frage mich: was zeichnet die denn aus dass ihre Meinung so veröffentlicht wird? Ich gebe ja gerne zu dass sie bekannter, berühmter, erfolgreicher, reicher sind als ich. Aber trotzdem: wieso haben sie eine Plattform, politische Statements abzugeben? Und wieso lese ich das in den Schlagzeilen?

    Ich werde nachher mal nach einem Beispiel suchen und das dann nachreichen.

    P.S.: ich vermisse bei den Qualitätsmedien auch investigativen Journalismus.
    Ich würde mittlerweile behaupten, dass ein Qualitätsmedium sehr sorgfältig auswählen muss, wer in diesem Medium Werbung schaltet. Prinzipiell ist es begrüssenswert, wenn der Kunde direkt hierfür zahlt, da es diesen Interessenkonflikt mit den Auftraggebern der Werbung ausschliesst. (Hier nehme ich das Staatsfernsehen aus, da der Kunde zur Zahlung gezwungen wird.)

    Die politischen Statements sind interessant, denn sie lassen sich unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht erklären.

  6. #46
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    Standard AW: Nachrichtenabstinenz

    Zitat Zitat von tommy3333 Beitrag anzeigen
    Eben. Der Staatsfunk hat kein finanzielles Problem, sondern ein Qualitätsproblem (und auch ein Effizienzproblem). Er ist der teuerste Staatsfunk weltweit. Er ist nichts weiter als viel zu teurer Schrott.




    Quelle: meedia.de, 2015: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Inzwischen hat der dt. Staatsfunk sogar die 8-Mrd.-EUR-Grenze überschritten.
    Das Problem sehe ich primär im sogenenannten Crowding Out, d.h. wenn der Staatsfunk so finanziert ist, verdrängt er seine privaten Alternativen fast per Definition vom Markt.

  7. #47
    Freidenker Benutzerbild von tommy3333
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    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Das Problem sehe ich primär im sogenenannten Crowding Out, d.h. wenn der Staatsfunk so finanziert ist, verdrängt er seine privaten Alternativen fast per Definition vom Markt.
    Ja. Das Crowding Out bringen die Zwangsgebühren aus meiner Sicht schon so mit sich. Wer will schon für einen Pay-TV Sender noch extra bezahlen, wenn er schon genötigt und per Gesetz quasi dazu gezwungen wird, den Staatsfunk zu bezahlen? Dadurch entsteht auch eine Monopolstellung, gesetzlich erzwungen sozusagen. Der Verbraucher ist zudem ggü. immer weiteren Gebührenerhöhungen völlig machtlos. Er muss bezahlen, egal ob er das Angebot nutzt oder nicht. Das ist ähnlich wie Schutzgeld.
    "Fernsehredakteure haben eine einmalige Begabung: Sie können Spreu von Weizen trennen. Und die Spreu senden sie dann."
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  8. #48
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    Zitat Zitat von MorganLeFay Beitrag anzeigen
    ‘ne ganze Menge Leute will das wissen. Ist auch nur Angebot und Nachfrage.
    Schon, aber dafür gibt es die Bunte und Astro TV.

  9. #49
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    Standard AW: Nachrichtenabstinenz

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Eine Autorin der Welt-Online (Kaja Klapsa) sorgt sich über die [Links nur für registrierte Nutzer] einiger Mitbürger. International soll jeder Dritte keine Lust mehr auf die etablierten Medien haben.

    Das wundert mich freilich wenig. Ich selbst lese Wirtschaftszeitungen, BBC ist ganz okay, und es gibt durchaus einige wissenschaftliche und technische Publikationen, die man lesen kann. (Smithsonian, Scientific American, usw.) Dann noch ein paar Lifestylegeschichten wie "Gun & Garden". (kein Witz)

    Nach diesem Entzug wirken so gut wie alle Fernseh- oder Radiosendungen wie eine Satire. Dabei ist es nicht einmal so sehr eine politische Ausrichtung, sondern vielmehr eine Kommerzialisierung und Verdummung. Mir ist es egal, ob sich ein Fussballspieler beleidigt fühlt, ein Mädchen segelt, oder sich Merkel gut mit dem japanischen Kaiser versteht. Es hat für mein Leben einfach keine Relevanz.

    Wie haltet ihr das?
    Die Nachrichtenabstinenz fing bereits viel früher an:

    Loriot kritisierte bereits 1979 den Haltungs- und Gesinnungsjournalismus 👉VOLLKOMMEN ZURECHT ‼

    Terror, vornehmlich gegen unschuldige Zivilisten, ist Krieg.
    Krieg ist die schlimmste Form des Terrors, weil es vornehmlich unschuldige Zivilisten trifft, die einfach nur das Pech haben, dort zu leben.

  10. #50
    GESPERRT
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    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    Ich muss dir leider widersprechen.
    Wieso “leider”?
    Mein Eindruck ist ein anderer, eher der dass man mit solchen Nachrichten auf "Teufel komm' raus" gefüttert wird.
    Es gibt bestimmt viele Leute die das wissen wollen, aber gehört es deswegen in den Nachrichtenticker eines "Qualitätsmediums"? Gibt es nicht genügend andere Möglichkeiten, sich über Klatsch und Tratsch zu informieren?
    Als neulich dieser arme kleine Junge vor den ICE gestoßen wurde, da gab es ja auch eine Diskussion darüber, ob so was überhaupt von den Medien aufgegriffen werden sollte, ob es nicht nur ein " regionales" Ereignis sei. Ein Einzelfall, der nicht aufgebauscht werden sollte. Naürlich kann man das Argument auch vorbringen. Aber dann frage ich mich - wieso ist es eine Schlagzeile wert welches Brautkleid Heidi Klum trägt? Ich habe wirklich nie etwas darüber wissen wollen und wurde trotzdem über ihr Liebesgeplänkel informiert und auch über ihre Hochzeitspläne.
    Was zeichnet denn ein Qualitätsmedium aus? Wenn es nur nach Angebot und Nachfrage auswählt, dann darf es aber auch nicht von sich behaupten, besser und seriöser als andere Medien zu sein. Dann geht es nicht um Promis und deren bereitwillig zur Verfügung gestellten Lebensablauf. Jedenfalls nicht in der Schlagzeile eines Nachrichtentickers.
    Ich habe leider ein schrecklich schlechtes Gedächtnis, aber ich werde auch von "Qualitätsmedien" darüber informiert was irgendwelche Schauspieler oder Fernsehstars an politischen Botschaften zu verkünden haben. Und ich frage mich: was zeichnet die denn aus dass ihre Meinung so veröffentlicht wird? Ich gebe ja gerne zu dass sie bekannter, berühmter, erfolgreicher, reicher sind als ich. Aber trotzdem: wieso haben sie eine Plattform, politische Statements abzugeben? Und wieso lese ich das in den Schlagzeilen?

    Ich werde nachher mal nach einem Beispiel suchen und das dann nachreichen.
    Naja, ich denke, es ist eine Mischung aus beidem. Natürlich war lange Zeit der Boulevard einfach bestimmten Publikationen, von der Bunten zum Goldenen Blatt, vorbehalten. In Zeiten einbrechender Print-Umsätze muss man aber irgendwie bei der Stange bleiben und es scheint zumindest so, als wäre der Boulevard-Markt zumindest ein stückweit stabiler, was die Nachfrage betrifft. Man möge mich korrigieren, wenn ich unrecht habe. Somit ist es logisch, dass anderweitig verlierende Publikationen in diesen speziellen Markt drängen, um sich ein Stück weit zu stabilisieren. Dass sie mit so einem Manöver auch Ansprüche an sich selbst unterlaufen, bestreite ich gar nicht. Teufelskreis halt. Aber Angebot und Nachfrage.

    Der andere Aspekt ist, und das zeigt, wie alt wir beiden mittlerweile sind, dass “Influencer” und dergleichen heute einfach eine größere Rolle spielen in der Wahrnehmung der News-Konsumenten. Denn nicht anderes als reiner Konsum ist es ja mittlerweile. Nachrichten, die nicht auch Entertainment sind, laufen nicht. Wenn eine durchaus legitime Diskussion nicht von einem Gesicht angeführt oder illustriert wird (ob nun Thunberg, Trump oder González), findet sie schlicht nicht statt, zumindest für viele Menschen nicht. Somit wird dann auch die Unterwäsche von Knowles oder das Brautkleid von Klum relevant, weil nur ein bekannter Name auch newsworthy ist. WAs dann wieder zu Angebot und Nachfrage führt.

    Dass andere Dinge wie Selbstzensur, vorauseilender Gehorsam und schlichte Feigheit in das ganze begünstigen — absolut. Ich sehe nur nicht die große Verschwörung (nicht, dass ich Dir das unterstellen wollte).

    P.S.: ich vermisse bei den Qualitätsmedien auch investigativen Journalismus.
    Da bin ich übrigens vollkommen bei Dir.

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