"Free your mind - and your ass will follow"
(George Clinton, 1970)
Man lacht nicht über sich, sondern über sich als 3. Person, also als divergierende Vorstellung von der eigenen Person!
Über sich selbst zu lachen, also wirklich zu lachen! hieße, seine eigenen Fehler anderen bloßzustellen. Man kann aber nur über sich selbst lachen, wenn man weiß, dass das Bild über das man lacht, nicht der Wirklichkeit entspricht und nur Synonym für den Begriff ist, der zum Lachen anregt.
Du willst es konkret?
Okay: Ich sagte neulich einem Freund, dass ich über die Feiertage meine Mutter abkassieren werde. Meine Mutter stand daneben. Und wir lachten herzlich, weil wir natürlich wussten, dass wir hier nur den Begriff des Mammasöhnchens gegen die Wirklichkeit eingetauscht hatten.
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Oder ein anderes Beispiel. An einer überbordenden festlich gedeckten Fleischplatte sagt jemand: Iss nicht so viel, ich will auch noch was.
Das ist unzweifelhaft komisch, weil die Anschauung dem Begriff entgegensteht, also niemand so viel essen kann, dass ein anderer nichts mehr davon hat.
Der gleiche Effekt tritt übrigens ein, wenn man vor einer fast leergegessenen Platte steht und man zu jemandem sagt: Schlag dir den Bauch nicht zu voll.
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Darauf will ich doch hinaus. Die besten Humoristen kommen nicht als Kasper oder stotternder Clown auf die Bühne, sondern ungezwungen bis elegant. Und aus dieser souveränen Position heraus gilt es dann, sich mit seinen menschlichen Schwächen zeigen zu können. Das muß (darf!) dabei nicht bis zur Peinlichkeit gehen.
Wenn ich da z.B. an einen Peter Frankenfeld denke... Der kam auf die Bühne so daß er auch problemlos die Nachrichten hätte verlesen können und brachte dann einen (fingierten) Dialog, wo er als Chef und Papa an seiner kleinen Tochter verzagt, die am andern Ende der Telefonleitung nicht so tut wie er es gerne hätte.
Aber die Beispiele sind endlos und immer auch sehr, sehr subjektiv, was es schwer macht einen allgemeingültigen wahren Kern auszumachen.
Klar, mit meiner Mutter konnte ich auch lachen. Ich hatte ein herzliches, aufrichtiges Verhältnis zu ihr, weswegen sie sie sich nicht verstellen mußte. Sie konnte sich geben wie sie war und daraus entstanden dann die wirklich witzigen Gegebenheiten.Du willst es konkret?
Okay: Ich sagte neulich einem Freund, dass ich über die Feiertage meine Mutter abkassieren werde. Meine Mutter stand daneben. Und wir lachten herzlich, weil wir natürlich wussten, dass wir hier nur den Begriff des Mammasöhnchens gegen die Wirklichkeit eingetauscht hatten.
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Es liegt nicht am weiblichen Geschlecht an sich, es liegt meiner Erkenntnis nach am weiblichen Rollenverhalten, daß es ihnen schwer macht, sich Blößen zu erlauben, ohne gleich einen Souveränitätsverlust befürchten zu müssen.
"Free your mind - and your ass will follow"
(George Clinton, 1970)
Wohlwissend, dass sie nicht über sich selbst lachen, sondern über eine Vorstellung von ihnen selbst. Und diese Inszenierung gehört eben dazu, um die divergierende Vorstellung zu erzeugen, dessen Bild dann durch die Anschauung zerstört wird.
Das ist wahrhaft lächerlich.
Die einfachste Variante ist der Clown.
Rollenverhalten ist ja geschlechtlich bedingt. Ein Mann ist durch männliche Hormone und ein durch diese geprägtes Gehirn witzig, nicht weil er als Mann erzogen wurde.Klar, mit meiner Mutter konnte ich auch lachen. Ich hatte ein herzliches, aufrichtiges Verhältnis zu ihr, weswegen sie sie sich nicht verstellen mußte. Sie konnte sich geben wie sie war und daraus entstanden dann die wirklich witzigen Gegebenheiten.
Es liegt nicht am weiblichen Geschlecht an sich, es liegt meiner Erkenntnis nach am weiblichen Rollenverhalten, daß es ihnen schwer macht, sich Blößen zu erlauben, ohne gleich einen Souveränitätsverlust befürchten zu müssen.
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"Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
S.C. Gwynne
"Moments later, Quanah wheeled his horse in the direction of an unfortunate private named Seander Gregg and, as Carter and his men watched, blew Gregg's brains out."
S.C. Gwynne
Das ist jetzt, ehrlich gesagt, ein vollkommen neuer Gedanke für mich.
Dass ich mich mit meinem Mann so gut verstehe, hängt sicher auch damit zusammen, dass wir sehr viel miteinander lachen. Und die Witzchen und Späße gehen auch oft über mich. Etwa, weil ich oft so naiv reagiere. Oder mich beim Sprechen verhaspele, oder viele andere Dinge. Deswegen meine Souveränität zu verlieren, wäre mir nie in den Sinn gekommen.
Aber ich hatte auch nie das Gefühl, dass der Witz auf meine Kosten geht. Wahrscheinlich lache ich deswegen auch gerne mit.
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