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Thema: "Freiheit für den Kapitalismus bedeutet Wohlstand für die Armen und Frieden für die Welt"

  1. #301
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: "Freiheit für den Kapitalismus bedeutet Wohlstand für die Armen und Frieden für die Welt"

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    ... Prinzipiell wäre es möglich, dass EU-Länder technisch insolvent wären und die zugehörigen Anleihen völlig stabil in ihrem Preis bleiben (selbstredend nur solange die Zentralbanker diese einfach ohne Begrenzung aufkauft; was sich von unserer Gegenwart nur aufgrund einer recht beliebigen Begrenzung (auch Gesamtmarkt +1 wäre in den Augen der Zentralbanken möglicherweise eine Begrenzung) ) unterscheidet.
    Ich denke, dazu wird es auch kommen. Sie werden ihr schönes System nicht auf dem Papier schrotten. Real wird es natürlich geschrottet, aber auf dem Papier wird wie im Sozialismus der DDR alles bestens sein.
    Schöne einheitliche Volkspreise eben (EVP).

    ---
    "Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)

  2. #302
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: "Freiheit für den Kapitalismus bedeutet Wohlstand für die Armen und Frieden für die Welt"

    Zitat Zitat von Liberalist Beitrag anzeigen
    ... wenn in der Marktwirtschaft ein Preis unter einen Wert fällt und du die Bude zu machst ...
    Dann siehst Du sehr schön die Kapitalkonzentration nach Marx.

    Logische Konsequenz ist eine Verminderung des Angebots.

    Die Tatsache, dass Du den Wert Deines Produkts nicht kanntest und unter Herstellungskosten verkauftest, hat Deine Pleite verursacht.
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  3. #303
    Aluhut Akbar Benutzerbild von Liberalist
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    Standard AW: "Freiheit für den Kapitalismus bedeutet Wohlstand für die Armen und Frieden für die Welt"

    Zitat Zitat von FranzKonz Beitrag anzeigen
    Dann siehst Du sehr schön die Kapitalkonzentration nach Marx.

    Logische Konsequenz ist eine Verminderung des Angebots.

    Die Tatsache, dass Du den Wert Deines Produkts nicht kanntest und unter Herstellungskosten verkauftest, hat Deine Pleite verursacht.
    Im Murxismus wurde Planwirtschaft betrieben, dort wurde von einer Planungsbehörde festgelegt wie hoch der Ausstoß einer Produktion sein sollte.
    Dort hat niemand Herstellkosten berechnet, dort ist auch keiner pleite gegangen.

    In welcher Welt lebst du eigentlich?
    Es ist einfach, auffallend mitfühlend zu sein, wenn andere dafür gezwungen sind, dafür die Kosten zu tragen. (Murray Rothbard) Man kann entweder einen Wohlfahrtsstaat oder offene Grenzen haben, beides zusammen geht nicht. (Milton Friedman) Das Optimum an sozialer Gerechtigkeit ist erreicht, wenn wir alle als Penner durch die Städte irren. (Roland Baader)

  4. #304
    Aluhut Akbar Benutzerbild von Liberalist
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    Standard AW: "Freiheit für den Kapitalismus bedeutet Wohlstand für die Armen und Frieden für die Welt"

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Möglicherweise habe ich in diesem Betrag eine undeutliche Formulierung verwendet. Allein aus logischen Erwägungen scheint es mir unmöglich, einen Zeitpunkt zu nennen. Prinzipiell könnten auch die nationalen Notenbanken die Rolle der primary dealer bzw. Bieter am Primärmarkt übernehmen und größenwahnsinnige Politkriminelle könnten, wie es heute bereits üblich ist, wahllos unendlich Geld verprassen; bis dieses international den Wert von Monopoly-Scheinen hat und darüber hinaus. Also ohne Schuldenkollaps.

    Andererseits, was einer von vielen möglichen Auslösern sein kann, wäre denkbar, dass die EZB unerwartet plötzlich in bürokratischer Inkompetenz ihre Bilanz am Sekundärmarkt "liquidiert" und als notwendige Folge halb Europa inklusive Banken und Versicherungen innerhalb überschaubarer Zeit insolvent ist. Auch wenn diese Maßnahme nach entweder völliger Unzurechnungsfähigkeit oder Hasardeurtum aussieht, würde ich es angesichts der völligen Unglaubwürdigkeit der Zentralbanken nicht für unmöglich erklären.
    Doch deine Formulierung war eindeutig, ich frage trotzdem nach. Es gibt ja einige, welche anhand bestimmter Kursverläufe Parallelen früherer Vor-Crash-Zeiten mit den heutigen vergleichen.

    Ist ja nun auch kein uninteressantes Thema. Das es auf den Punkt mathematisch nicht bestimmbar ist, ist klar, aber ist Interessant welche Indizien benutzt werden.
    Geändert von Liberalist (14.07.2017 um 10:19 Uhr)
    Es ist einfach, auffallend mitfühlend zu sein, wenn andere dafür gezwungen sind, dafür die Kosten zu tragen. (Murray Rothbard) Man kann entweder einen Wohlfahrtsstaat oder offene Grenzen haben, beides zusammen geht nicht. (Milton Friedman) Das Optimum an sozialer Gerechtigkeit ist erreicht, wenn wir alle als Penner durch die Städte irren. (Roland Baader)

  5. #305
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: "Freiheit für den Kapitalismus bedeutet Wohlstand für die Armen und Frieden für die Welt"

    Zitat Zitat von Liberalist Beitrag anzeigen
    Im Murxismus wurde Planwirtschaft betrieben, dort wurde von einer Planungsbehörde festgelegt wie hoch der Ausstoß einer Produktion sein sollte.
    Dort hat niemand Herstellkosten berechnet, dort ist auch keiner pleite gegangen.

    In welcher Welt lebst du eigentlich?
    Reden wir gerade von Marx oder von der DDR?
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  6. #306
    Dipl.-Optimist Benutzerbild von Pythia
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    Standard Kapitalismus ► Wohlstand? ▬ Sozialismus ► Reichtum?

    Zitat Zitat von Liberalist Beitrag anzeigen
    ... Es gibt ja einige, welche anhand bestimmter Kursverläufe Parallelen früherer Vor-Crash-Zeiten mit den heutigen vergleichen ...
    Es ist nicht Alles ein Vergleich, was hinkt. Kapitalismus kann den nächsten Absturz ebenso wenig verhindern wie Sozialismus, zumal Kapitalismus und Sozialismus ohnehin nur 2 Seiten der gleichen Münze sind. Ziemlich gut war diese Münze in der Zeit der sozialen Marktwirtschaft, erfunden im 19. Jahrhundert von den sogenannten Rheinischen Kapitalisten:



    Sie boten Arbeitnehmern mehr Sicherheit und die Möglichkeit mit mehr Leistung mehr zu verdienen, wodurch der Mehr-Verdienst die Wirtschaft wachsen ließ, was der Wirtschaft mehr Kapital brachte, um mit mehr Forschung mehr Fortschritt zu schaffen. Aber die Sozen (Ebert, und nicht etwa WK1) zerstörten alles Erreichte mit Inflation, Wirtschafts-Absturz und Arbeitslosigkeit.

    Und schon in den 50ern fingen die Gewerkschaften an die gerade wieder eingeführte soziale Marltwirtschaft zu zersetzen, und ab 1966 mit in der BRD-Regierung schlugen die Sozen wieder zu ►►►

    Mit Fördergeld für Immer mehr Kohle bei immer weniger Leistung machten sie die soziale Marktwirtschaft bis 1982 zur sozialistischen Plan-Wirtschaft, also zu einer asozialen Volkswirtschaft.

    Kohl konnte das mit Bundesrats-Sozen-Blockade nicht mehr ändern, und ohne Wieder-Vereinigung wär die BRD spätestens 1992 pleite gegangen. Aber so kam dann von Atlantik bis Ost-Sibirien die größte Umverteilung der Geschichte,
    Einziger Gewinner: die vergrößerte Bundesrepublik Deutschland.
    Egal was einst geplant war von Georgi Dimitrow (Stalins Vertrauter) und Henry Morgenthau:



    Aber nun droht die nächste Gefahr, die auch nicht mit Kapitalismus oder Sozialismus überstanden werden kann: die Islamisierung Europas. Tunten, Lesben, Trans(inn)en, Femanzen, Machos und sonstige kinderlose Proleten werden keinen Nachwuchs produzieren und zu guten Mitbürgern erziehen: "Ich will Ramba-Zamba, Konfetti und Orgasmus jetzt, scheiß auf die Zukunft, und nach mir die Sintflut!"

    Allen voran Europas akademisches Proletariat mit Pisa Abi und Gammel-Studium in Weichei-Fächern, die ja zu fein sind bei Bauern oder an Fließbändern zu arbeiten. Das sollen eben Zuzügler machen. Es gibt ja genug, die kommen wollen.





  7. #307
    Aluhut Akbar Benutzerbild von Liberalist
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    Standard AW: "Freiheit für den Kapitalismus bedeutet Wohlstand für die Armen und Frieden für die Welt"

    Zitat Zitat von FranzKonz Beitrag anzeigen
    Reden wir gerade von Marx oder von der DDR?
    Beidem. Die DDT hat ja nicht nach dem Vorbild von Smith gewirtschaftet.
    Es ist einfach, auffallend mitfühlend zu sein, wenn andere dafür gezwungen sind, dafür die Kosten zu tragen. (Murray Rothbard) Man kann entweder einen Wohlfahrtsstaat oder offene Grenzen haben, beides zusammen geht nicht. (Milton Friedman) Das Optimum an sozialer Gerechtigkeit ist erreicht, wenn wir alle als Penner durch die Städte irren. (Roland Baader)

  8. #308
    Aluhut Akbar Benutzerbild von Liberalist
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    Standard AW: Kapitalismus ► Wohlstand? ▬ Sozialismus ► Reichtum?

    Zitat Zitat von Pythia Beitrag anzeigen
    Es ist nicht Alles ein Vergleich, was hinkt. Kapitalismus kann den nächsten Absturz ebenso wenig verhindern wie Sozialismus, zumal Kapitalismus und Sozialismus ohnehin nur 2 Seiten der gleichen Münze sind. Ziemlich gut war diese Münze in der Zeit der sozialen Marktwirtschaft, erfunden im 19. Jahrhundert von den sogenannten Rheinischen Kapitalisten:



    Sie boten Arbeitnehmern mehr Sicherheit und die Möglichkeit mit mehr Leistung mehr zu verdienen, wodurch der Mehr-Verdienst die Wirtschaft wachsen ließ, was der Wirtschaft mehr Kapital brachte, um mit mehr Forschung mehr Fortschritt zu schaffen. Aber die Sozen (Ebert, und nicht etwa WK1) zerstörten alles Erreichte mit Inflation, Wirtschafts-Absturz und Arbeitslosigkeit.

    Und schon in den 50ern fingen die Gewerkschaften an die gerade wieder eingeführte soziale Marltwirtschaft zu zersetzen, und ab 1966 mit in der BRD-Regierung schlugen die Sozen wieder zu ►►►

    Mit Fördergeld für Immer mehr Kohle bei immer weniger Leistung machten sie die soziale Marktwirtschaft bis 1982 zur sozialistischen Plan-Wirtschaft, also zu einer asozialen Volkswirtschaft.

    Kohl konnte das mit Bundesrats-Sozen-Blockade nicht mehr ändern, und ohne Wieder-Vereinigung wär die BRD spätestens 1992 pleite gegangen. Aber so kam dann von Atlantik bis Ost-Sibirien die größte Umverteilung der Geschichte,
    Einziger Gewinner: die vergrößerte Bundesrepublik Deutschland.
    Egal was einst geplant war von Georgi Dimitrow (Stalins Vertrauter) und Henry Morgenthau:



    Aber nun droht die nächste Gefahr, die auch nicht mit Kapitalismus oder Sozialismus überstanden werden kann: die Islamisierung Europas. Tunten, Lesben, Trans(inn)en, Femanzen, Machos und sonstige kinderlose Proleten werden keinen Nachwuchs produzieren und zu guten Mitbürgern erziehen: "Ich will Ramba-Zamba, Konfetti und Orgasmus jetzt, scheiß auf die Zukunft, und nach mir die Sintflut!"

    Allen voran Europas akademisches Proletariat mit Pisa Abi und Gammel-Studium in Weichei-Fächern, die ja zu fein sind bei Bauern oder an Fließbändern zu arbeiten. Das sollen eben Zuzügler machen. Es gibt ja genug, die kommen wollen.




    Es gab auch einen preußischen Kapitalismus, ist aber länger her.

    Das irgendwann die Dekadenz eintritt und die Menschen müde und satt werden bestreite ich ja nicht, heute ist es jedoch leider auch der Fall, dass das System elitär zerstört wird.

    Naja, hier geht es ja nicht darum, dass der Absturz verhindert werden soll, es kann sich ja auch um ein reinigendes Gewitter handeln, es geht darum rechtzeitig zu erkennen, wann dieser stattfindet.
    Es ist einfach, auffallend mitfühlend zu sein, wenn andere dafür gezwungen sind, dafür die Kosten zu tragen. (Murray Rothbard) Man kann entweder einen Wohlfahrtsstaat oder offene Grenzen haben, beides zusammen geht nicht. (Milton Friedman) Das Optimum an sozialer Gerechtigkeit ist erreicht, wenn wir alle als Penner durch die Städte irren. (Roland Baader)

  9. #309
    Dipl.-Optimist Benutzerbild von Pythia
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    Standard AW: Kapitalismus ► Wohlstand? ▬ Sozialismus ► Reichtum?

    Zitat Zitat von Liberalist Beitrag anzeigen
    ... Naja, hier geht es ja nicht darum, dass der Absturz verhindert werden soll, es kann sich ja auch um ein reinigendes Gewitter handeln, es geht darum rechtzeitig zu erkennen, wann dieser stattfindet.
    2013 schätzte ich vor der BTW, daß Steinbrück uns mit Rot/Grün den Absturz 2018 servieren würde, egal wer dann 2017 noch was wählt, dieweil ich einer Merkel-Regierung zutraute den Absturz bis 2021 zu verzögern, falls sie 2017 Regierung bleibt. Und nun?

    Na, die Gefahr, daß die AfD eine Rot-Grün-SED-Diktatur erzwingen kann, wurde zum Glück etwas geringer. Aber eine Zittermehrheit von Union/FDP wie in NRW hat wenig Chancen überhaupt irgend etwas zu bewirken, es ist fraglich, ob eine weitere Groko 2021 noch existiert, und eine Jamaika-Regierung, egal wie gerne Gecka zur Vize-Raute würde, hat kaum bessere Chancen.



    Und natürlich hängt die Zukunft der BRD nicht mehr nur ab von der Berliner Kabinetts-Komposition: der Brexit verschiebt das EU-Equilibrium zu Ungunsten der BRD, dieweil Trump und Putin auch nicht mehr so berechenbar sind wie Obimbo und Putin. Anteile der Öl-Scheichs, der Chinesen und der Japaner in der BRD-Wirtschaft können nun auch mehr bewirken als noch vor 4 Jahren.

    Müßte ich einen Plan vorlegen, um die BRD bis 2025 zu sichern, dann würde ich meine Plan-Vorlage wohl nur extrem kurz überleben. Nicht mal 10 Schichten von Leibwächtern wären genug, um mich vor Mördern, Selbstmord-Bombern und Kamikaze-Fliegern zu beschützen. Daher ist es ganz gut, daß meine Partei, die doch so fortschrittliche NSDAP, bisher nur 1 Mitglied hat, nämlich mich selbst.






  10. #310
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    Standard AW: "Freiheit für den Kapitalismus bedeutet Wohlstand für die Armen und Frieden für die Welt"

    Zitat Zitat von Liberalist Beitrag anzeigen
    Doch deine Formulierung war eindeutig, ich frage trotzdem nach. Es gibt ja einige, welche anhand bestimmter Kursverläufe Parallelen früherer Vor-Crash-Zeiten mit den heutigen vergleichen.


    Ist ja nun auch kein uninteressantes Thema. Das es auf den Punkt mathematisch nicht bestimmbar ist, ist klar, aber ist Interessant welche Indizien benutzt werden.

    Es ist tatsächlich ein interessantes Thema, wobei es regelmäßig auch die weniger Interessierten betrifft. Die angemerkte Vorgehensweise der Analyse quantitativer Korrelationen aus historischer Sicht ist einerseits ein legitimes Werkzeug, in der Praxis ist dessen Anwendung jedoch durch viele mathematische Fallstricke begrenzt. Besonders bedenklich wird es, wenn Methoden aus der Stochastik verwendet werden. Dabei werden regelmäßig mathematische Grundlagen mißachtet und folglich schwere Fehler gemacht. In der Kernphysik findet die Stochastik gleichermaßen Anwendung, beispielsweise bei der Analyse instabiler Isotope(umgangssprachlich "radioaktiv" genannt). Dabei lassen sich die zugrunde liegenden Vorgänge korrekt mithilfe einfacher Differentialgleichungen beschreiben.Die Werkzeuge der Stochastik erlauben es, Messdaten mathematisch korrekt auszuwerten und daraus Erkenntnisse zu gewinnen. An Finanzmärkten ist der Kurs, den ein Instrument zu einem Zeitpunkt hat, gewissermaßen der Messwert.Allerdings lassen sich nicht die gängigen Methoden der Wahrscheinlichkeitstheorie verwenden, um Kurse an Börsen mathematisch korrekt zu modellieren. Es existieren einige Ansätze,Kurse als stochastischen Prozess zu modellieren. Die gegenwärtigen Modelle sind qualitativ jedoch nicht annähernd mit den Modellen der Physik zu vergleichen, sondern eher Approximationen, die allenfalls für ungefähre Berechnungen geeignet sind.


    In der Praxis existieren einige Indikatoren, die jedoch als Gesamtbild vereinigt und bewertet werden müssen. Langfristig ist es wichtig, die gegenwärtige Phase des Kreditzyklus zu kennen (steigende oder fallende Leitzinsen). Ferner ist es nützlich, die durchschnittliche Dividendenrendite in Large-Cap Unternehmen und in Staatsanleihen zu kennen, sowie die CDS Credit Spreads und deren Entwicklung.Üblicherweise fließt Geld immer dahin, wo größere risikogewichtete Renditen zu erwarten sind. High Yield Credit Spreads sind ein guter Indikator, um die Risikoaversion im Anleihemarkt einzuschätzen. Dazu ist insbesondere im kurzfristigen Bereich die implizite Volatilität in zentralen Aktienindizes und Treasuryfutures unerlässlich, weil große Hedgefonds die in den zugehörigen Kassamärkten positioniert sind, auf signifikante Änderungen in impliziter Volatilität reagieren. Terminstrukturkurven sind gute Anhaltspunkte für langfristige Preisentwicklungen. Der Absturz des Rohölpreises von über 100USD auf unter 30USD war beispielsweise bereits viele Monate vorher anhand der Terminstrukturkurve ersichtlich.
    Rohstoffpreise sind kumulativ betrachtet ein möglicher Hinweis auf große spekulative Geldflüsse in diese Märkte. Wie ich an anderer Stelle kürzlichschrieb, sind die historisches Tiefpreise und die gesicherte Nachfrage nach Agrarrohstoffen eine attraktive Kombination. Soja und Fleisch hat in den vergangenen Tagen durch starke Anstiege bereits Tageslimits erreicht und bis zum Marktschluss gehalten, was selbstverständlich keine Fortsetzung dieser Aufwärtsbewegung garantiert.


    Auch darüber hinaus sind Terminbörsen heute von größter Bedeutung, um kurzfristige Marktdynamik einschätzen zu können. Die Positionierung der einzelnen Gruppen, die ihre Positionen melden müssen, lassen Schlüsse darauf zu, wer wann welche Handelsentscheidung treffen muss. Sehr schöne Situationen entstehen, wenn große und konzentrierte nicht-spekulative short Gamma Positionen angenähert werden. Würde sich der S&P500-Future beispielsweise bei steigender impliziter Volatilität dem Strike einer großen short Position eines Dealers in Optionen näheren, müsste dieser bei sinkendem Abstand zum Strike seine Position am Markt hedgen. Der/Die Dealer muss/müssen entweder (unbeliebt, oft unmöglich) Optionen eindecken, was Verluste erzeugt und die implizite Volatilität noch weiter nach oben treibt oder den Future kaufen/verkaufen, was den Future noch näher zum Strike bewegt. Abhängig von der Größe der Position und der Liquidität des Marktes, werden größere Teilnehmer bewusst den Future unter oder über den Strike bieten, um den/die Dealer zu zwingen, seine Optionen vollständig in Futures abzusichern. Sobald die Haie Blut riechen, werden sie mit größter Aggression Futures kaufen/verkaufen, da sie wissen, dass der/die Dealer gezwungen sind unabhängig vom Preis kaufen/verkaufen zu müssen, wenn der Strike angenähert und über- bzw. unterschritten wird. Also ungefähr das, was mitunter Banken tun, wenn sie größere Stop-Orders ihrer Kunden „abernten“. Abhängig von dem Marktumfeld und der Stimmung können diese Dynamiken die implizite Volatilität so weit steigen lassen (i.d.R. im Fall von Puts und sinkenden Futures), dass auch Hedgefonds und andere Institutionelle ihre Positionen verkleinern müssen und den Markt damit noch höher/tiefer drücken. Diese Marktdynamik ist jedoch allenfalls ein Katalysator für einen wirklichen "Crash". Üblicherweise würde der Aktienmarkt abhängig vom Ausmaß des Anstieges der impliziten Volatilität und des Orderflows (sind größere Institutionelle dabei, zu kaufen oder zu verkaufen? Ist jemand bereit dazu, den Markt aufzufangen? Fließt Geld in oder aus dem Aktienmarkt z.b. durch ETFs, Publikumsfonds u.a.) allenfalls einige Minuten oder Stunden fallen/steigen, bevor meist spätestens am nächsten Tag(oftmals gleichermaßen aufgrund der bestehenden Positionierung bestimmter Gruppen) eine gewisse Konsolidierung auftritt.


    Ein weiterer technischer Hinweis, der eine Änderung des Marktumfeldes ankündigen kann, sind ungewöhnlich große Marktbewegungen, die häufiger als üblich auftreten.


    Historisch betrachtet sind starke Einbrüche immer Blasenbildungen in bestimmten Märkten gefolgt. Ein naheliegender Ausgangspunkt von vielen für einen kommenden Schock könnten die Schulden privater Haushalte in den USA sein. Diese haben sich von historischen Höchstständen in 2007 bis heute nochmals deutlich erhöht. Insbesondere der Markt für Autokredite ist potentiell gefährdet, da sich über Jahre hinweg ein großes Volumen an überbewerteten und mitunter ausfallgefährdeten Krediten gebildet hat, die durch Autos besichert sind und aufgrund des massiven Angebots kreditfinanzierter Autos, die als Gebrauchtfahrzeuge den Markt überschwemmen. Eine möglicherweise nachteilige Eigenschaft des gegenwärtigen Volumens ausstehender Verbraucherkredite in den USA gegenüber 2007 ist die vergleichsweise niedrigere Quote besicherter Kredite. Neben den immerhin überhaupt besicherten Autokrediten haben sich auch große Volumen an unbesicherten Konsumentenkrediten (Kreditkarten, geduldete Überziehungen, etc.) angehäuft. Viele Institute haben aufgrund des niedrigen Zinsniveaus auch sehr günstig Kredite vergeben. Folglich könnten steigende Abschreibungen nicht bedienter Kredite, wie es JPM bereits verkündet hat, sehr schnell Verluste generieren. Einige besonders optimistisch operierende Autofinanzierer werden nach meinen groben Berechnungen bereits nicht mehr profitabel sein, wenn die Quote der Abschreibungen von derzeit etwa 1-2% um weitere 1-1,5% ansteigt. Bei der letzten Krise mussten einige Institute 10-15% ihrer Kredite abschreiben, was in diesem Fall bereits die Insolvenz wahrscheinlich machen würde.


    Infolge dieser Verluste und steigender Zinsen werden Banken weniger Kredite gewähren und versuchen, hinreichend liquide zu bleiben; infolge dessen könnten private Unternehmen Schwierigkeiten haben, ihre Operationen zu refinanzieren und folglich vermehrt Insolvenzen auslösen. Für die Refinanzierung privater Unternehmen ist im Augenblick insbesondere auch das Zinsniveau, Credit Spreads und Nachfrage am Anleihemarkt entscheidend. Unternehmen, die trotz niedrigster Zinsen kaum Gewinne generiert haben und sehr stark gehebelt sind, werden bei steigenden Zinsen und HY Credit Spreads Schwierigkeiten bekommen, weiterhin ihre Anleihen zu bedienen.


    Im Augenblick befinden sich die Märkte noch in einer Sommerpause, die ab September mit zumindest moderat steigender Volatilität enden sollte. Genaue Vorhersagen sind bekanntlich unmöglich, es würde mich jedoch überraschen, innerhalb der nächsten 36 Monate keine deutliche Änderung des Marktumfeldes zu sehen. Die Zentralbanken müssten vermutlich auch gewaltige Maßnahmen ergreifen, um die gegenwärtigen Umstände aufrechtzuerhalten.
    Trotz der angemerkten Einbrüche und des fundamental betrachtet überbewerteten Anleihemarkts ist es nicht sicher aber recht wahrscheinlich, dass insbesondere der kurzfristige Teil der Zinskurve von Staatsanleihen zunächst ansteigt, wenn Schocks auftreten. Diese historisch gesehen regelmäßige Erscheinung resultiert aus der Flucht des Geldes vor Kreditrisiko der Banken und Kursrisiko von Aktien, welches üblicherweise Zuflüsse in T-Bills und T-Notes kürzerer Laufzeiten erzeugt. Diese Dynamik hat bereits einige in Schwierigkeiten gebracht. Bei Bear Stearns hatten einige geglaubt, sie könnten ihre gehebelten (long) MBS Positionen mit short Positionen in Treasuries hedgen und risikolos einen positiven Carry behalten. Als der MBS Markt implodierte sind Treasuries in die Höhe gegangen und haben die Verluste noch vergrößert.

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