Naja, es kommt darauf an, was Du mit 'exakt' meinst. Man kann ein Quantensystem natürlich nur im Rahmen beobachten, den die Unschärferelation zulässt.
Denn je 'genauer' Du hinschaust/misst, um so mehr störst Du das zu untersuchende System selbst. Wenn Du also ein Teilchen der Größenordnung Delta x beobachten willst, musst Du, nach den Abbildungsprinzipien der Optik, einen Laser der Wellenlänge λ verwednen, die kleiner sein muss als Delta x. Da zur Beobachtung mindestens ein Photon mit dem Teilchen wechselwirken muss, kommt es zwangsläufig zu einem Impulsübertragp Delta p ≈ hc/λ > h/Delta x, der den Impuls des Teilchens um den gleichen Betrag unkontrolliert verändert. Der Impulsübertrag ist umso grösser, je genauer das Teilchen lokalisiert werden soll, und das Produkt von Impulsübertrag und räumlicher Auflösung erfüllt die Ungleichung delta x * delta p ≈ h. Aber das ist ja durchaus im Bereich des Möglichen.
Ansonsten muss man sich von der Vorstellung frei machen, dass man sich die Quantenwelt vorstellen kann. Alleine das berühmte Doppelspalt-Experiment zerschlägt das.
Undefeated Nak Muay/Kickboxer: 0W - 0L - 0D
<Tradition is not the worship of ashes, but the preservation of fire!>
Naja, bloss weil keine 'exakten' , direkten Meßmittel vorhanden sind muss das nicht zwangslaeufig bedeuten dass man nicht indirekt 'exakte' Daten aus der Quantumwelt 'beobachten' /gewinnen kann.
Deine philosophische Einstellung bzgl. inexakter Beobachtungen der Quantenwelt erinnert mich an die philosophischen Auseinandersetzungen die Physiker in den 20ger - 30ger Jahren untereinander gehabt hatten : logische Positivisten (wie Mach) vs Antipositivsten (wie Bohr)
Karl Popper postuliert i.B. positiver Bestaetigung zu Hypothesen: "Keine Anzahl von Beobachtungen, die mit einer Theorie übereinstimmen, kann sie jemals endgültig beweisen" (Karl Popper; 'Logic of Scientific Discovery)
_____________________________________________
Es kommt auch darauf an ,was Du unter 'exakt' verstehst; bis zu wievielen Dezimalstellen ist z.B. eine quantitative Eigenschaft wie Energie als 'exakt' zu betrachten?
Weiterhin, Eigenschaften von subatomischen Teilchen koennen sowohl direkt, als auch indirekt 'beobachtet' bzw. wahrgenommen/gemessen werden. In Bezug auf 'Messmittel' fuer subatomische Teilchen : oh doch gibt es sie, z.B. 'cloud chambers' werden als 'Messmittel' verwendet.
Apropos 'exakt': etliche subatomische Teilchen wie Quarks und Antiprotons sind lange vor ihrer Entdeckung ( z.B. in 'cloud chambers' ) 'exakt' ; i.B. ihrer Eigenschaften wie Energie, Momentum etc; vorausgesagt worden. Wolfgang Pauli hatte z.B. das Neutrino hypothetisch vorausgesagt. Man kann nur dann etwas exakt voraussagen wenn man davon exakt Bescheid weiss. Daher ja auch 'Theoretische Physik'.
_____________________________________________
Zu Deinem Einfuehrungsbeitrag: das Thema Deines dortiges Gedankenspiels erinnert etwas an die Thematik des Films 'Back to the Future'.
In Bezug darauf , dass wir Menschen oft an oder ueber den Tod nachdenken , darueber gibt es einen Spruch von Baruch Spinoza : "Homo liber de nulla re minus quam de morte cogitat." ............"Ueber nichts denkt der freie Mensch weniger nach als ueber den Tod".
_____________________________________________
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)