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Thema: Regierung will US-Kampfjets kaufen

  1. #281
    Mitglied Benutzerbild von romeo1
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    Standard AW: Regierung will US-Kampfjets kaufen

    Zitat Zitat von DaBayer Beitrag anzeigen
    Eben, ich habe auch nichts anderes gehört, als dass die Waffe zumindest gut bis sehr gut war.
    Die Beschwerden über die nachlassende Präzision bei Dauerfeuer (mit einem Sturmgewehr, wohlgemerkt!) kamen von den Leuten, die irgendwelche Storys gehört hatten, sei es von Veteranen, die das Teil mal wirklich im Dauerfeuer einsetzen mussten oder einfach machten (warum auch immer, siehe hierzu beispielsweise die Änderung der Feuermodi beim M16 während Vietnam) bzw. von solchen, die wohl auf dem Schießstand Altbestände "entsorgt" haben. Der ganze Käse hat sich aber im Laufe der Jahre bis ins Verteidigungsministerium hochgeschaukelt, bis eben uns Uschi meinte, man bräuchte schnellstmöglich was neues (wohl wieder in 5,56mm, was der zweite Hauptpunkt bei der G36-Kritik ist, dafür kann das Gewehr und H&K aber erst recht nichts).
    Nicht zu verachten bliebe noch, dass viele Leute, wenn sie eine AK, M16 oder ähnliches sehen, denken: "Maschinengewehr!"; dies dürfte wohl nicht minder zu dem Verruf beigetragen haben.
    Kann ich so bestätigen, er meinte, wenn man das G36 nicht als MG verwendet, ist es eine zuverlässige und sehr treffsichere Waffe.

  2. #282
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    Standard AW: Regierung will US-Kampfjets kaufen

    Zitat Zitat von romeo1 Beitrag anzeigen
    Habe mich vor kurzem mit einem Afghanistan-Veteranen unterhalten, der mit seinem G36 sehr zufrieden war. Hat mir auch von einem Gefecht mit den Taliban erzählt, wo innerhalb weniger Minuten angreifende Taliban auf 1/3 ihrer Angriffstärke reduziert wurden. Die Überlebenden haben die Waffen weggeworfen und sich ergeben.

    Dazu muss man sagen, dass das G36
    nach Vorgaben aus Anfang der 90er Jahre entwickelt und gekauft wurde,
    als noch Niemand daran dachte
    in Gebieten wie Afghanistan Krieg zu spielen,
    d.h. Deutschland DORT verteidigen zu wollen.

    Mit anderen Worten,
    das Gewehr ist für die Nutzung in unseren Klimabereichen entwickelt und bestellt worden,
    und DAFÜR ist es eines der Besten, die man kaufen kann.

  3. #283
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    Ned z'Minga
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    Standard AW: Regierung will US-Kampfjets kaufen

    Zitat Zitat von BlackForrester Beitrag anzeigen
    Es geht nicht um den Preis - sondern es geht halt darum, kann man sich die Entwicklung eines solch teuren Waffensystems leisten und dann dies auch noch beschaffen und ja, wenn man sich die fliegende Waffensysteme der Yankees so anschaut, dann scheint mir das diese eben sozusagen die Meßlatte legen.

    Aktuell gibt es kein Gegenstück zu der ultrateueren B2-Bomber - ebenso verhält es sich mit dem recht teuren F-22 Jäger - eine C-17 Globemaster III (auch nicht günstig) scheint mir aktuell immer noch die Meßlatte im (militärischen) Transportsektor darzustellen (zumindest was die Zuladung betrifft) und selbst "alte" Maschinen wie die F-15 oder F-16 zählen nach 40, 50 Jahren noch zu den besseren Waffensystemen.
    Nüchtern betrachtet ist dem einfach nun einmal so...mag mir passen oder auch nicht.

    Eine Chance für ein "eigenes" Waffensystem sehe ich - wenn überhaupt - nur im europäischen Verbund, weil jeder einzelnen europäsiche Nationalstaat ein Wettrüsten mit den Amis, wie einst die Sowjetunion, mit Pauken und Trompeten verlieren würde.
    Damit man da mal eine Größenordnung hat - wenn die Amis 4% ihres BIP in die Rüstung stecken (was dies Amis oft genug tun), dann sind das irgendwas von 800 Mrd. $ im Jahr - bei den Deutschen wären dies irgendwas um die 140 Mrd. € (also in etwa das dreifache, was man heute der Bundeswehr als Mittel zur Verfügung stellt).

    Man könnte es auch so sagen - jeden Soldaten lassen sich die Amis in Summe über 500 000$ kosten - in Deutschland ist es nicht einmal die Hälfte (man kann auch England oder Frankfreich nehmen, da ist das Verhältnis ähnlichen) und dieses mehr an Mittel schlägt sich halt auch in den Waffensystemen nieder.

    Man kann dies beklagen, man kann dies bemängeln - nur wird man eben die Realitäten nicht ändern und wer glaubt denn, dass Deutschland mehrere Mrd. € in die Entwicklung eines Tornado-Nacholgers stecken und sich dann jede Maschine eine dreistelligen Mio-Betrag kosten lassen würde - dem sage ich "träum weiter".
    Dazu auch ein Beispiel - einstamsl wollte die Bundeswwehr 250 Eurofighter anschaffen - dann waren es 180 - jetzt sind es 140. Z.T. der veränderten Situation bedingt, z.T. bedingt, dass 200 Maschinen und mehr gar nicht mehr finanzierbar wären - weder im Kauf noch im Unterhalt und da reden wir dann von 2, 4, 4 Mrd. Invest über mehrere Jahre hinaus gesehen.

    Ich kassiere gerne Prügel für meine Meinung - dem ist halt aber so - der Zug für Deutschland ist im Bereich Rüstung in weiten Teilen abgefahren, denn wenn die Politik und weite Teile der Gesellschaft meinen - Verteidigung und die notwendigen Mittel gäbe es zum Nulltarif dann unterleigt man dem größten anzunehmenden Irrtum und dann bleibt am Ende - will man seine Soldaten nicht mit Stahlrüstung, Pferd und Lanze in den Krieg schicken - man muss die Waffensystem zukaufen.
    Freilich geht es um den Preis, es geht immer um den Preis, da stecken nämlich die Entwicklungskosten drin.
    Kann mir beispielsweise der Russe oder der Franzose einen Flieger mit ähnlicher Leistung wie der US-amerikanische anbieten, dann scheint es, dass sich die beiden auch die Entwicklungskosten leisten konnten, bei wesentlich niedrigerer Wirtschaftskraft als den USA; noch eindrücklicher würde es, wenn die beiden genannten die Ware günstiger als der Ami anbieten würden. Könnten sie das, dann kann sich die BRD im Vergleich als Europas stärkste Wirtschaftsnation dies erst recht leisten (mE muss sie es sogar).

    Du siehst halt (wieder mal, scheint mir) nur, was der Ami hat und wie viel er dafür aufwendet. Aber:
    Braucht man das alles?
    Braucht die Bundeswehr etwa B2-Bomber?
    Benötigt sie dazu noch andere Stealthflugzeuge in horrender Zahl?
    Muss sie hunderte bis tausende Kampfpanzer und anderes Großgerät in der Weltgeschichte umherfliegen?
    Hat sie es nötig, 10 Flugzeugträgerkampfgruppen in ständiger Bereitschaft bzw. im Einsatz zu halten (allein die Mobilisierung einer einzigen Trägerkampfgruppe, bestehend aus dem Träger an sich und ner handvoll Begleitern wie Zerstörern, Fregatten, U-Booten und Versorgern, kostet schon um und bei einer Milliarde US-$)?
    Muss sie über 1.000 Stützpunkte auf der Welt bemannen, versorgen, in Schuß halten?

    Ich fürchte, Du wirst keine dieser Fragen mit "Ja" beantworten können. Insofern erübrigt sich Dein Argument "wettrüsten mit den Amis", davon war meinerseits auch überhaupt nicht die Rede. Ich möchte lediglich, dass sich Deutschland seinen Krempel, mit dem es sich gegebenenfalls mal verteidigen soll, auch selbst entwickelt und baut. Einmal, wie schon oft angemerkt, wegen Abhängigkeiten und Förderung Fremder bei Nichtstun, zum Anderen, weil wir es können (müssten).
    Bedenke dazu, was unsere Alten und Altvorderen während der Weltkriege zu entwickeln und bauen imstande waren, unter permanenter Ressourcenknappheit und (halt im 2.WK) Bombardement, wieso also sollte es für die Urenkel unmöglich sein, mit annehmbaren Kosten ne handvoll beschissene Flieger zu bauen (ich verlange ja keine B2, wohlgemerkt)? Die Ingenieure dieses Landes haben die ersten Düsenflieger - in verschiedenen Varianten noch dazu - überhaupt gebaut, vom Nurflügler, welchen die Amis erst Jahrzehnte später flugfähig nachbauen konnten, ganz zu schweigen! Dazu möchte ich noch den Begriff "Operation Paperclip" in den Raum werfen.
    Recht viel dümmer als unsere Alten dürften wir doch noch nicht geworden sein, also frisch ans Werk.
    Heißt, die ganzen Bremsklötze in Politik und Amt und Würden weg (bzw. ihnen diesbezüglich mal auf die Finger geklopft), dann ginge es rund, vor allem dann, wenn rüstungstechnisch hier auch mal "amerikanisch" vorgegangen würde (was ich mir aber nicht wünsche), nämlich mit 4% vom BIP (dann würde man vielleicht eher fragen "Warum nur 250 EF?").

    Wenn man das nämlich genau andersrum weiterdächte, dann kaufen wir nicht nur die Flugzeuge, sondern auch unsere nächsten U-Boote, Panzer und Geschütze im Ausland, weil Entwicklung so teuer, danach dann die bodengestützte Luftabwehr und ähnliches und schlußendlich die Handfeuerwaffen; hossa, haufenweise Entwicklungskosten gespart, aber selber können wir nichts mehr.


    Kurz gesagt:
    Wir werden uns hier nicht einig werden, was aber nicht schlimm ist.
    Doch möchte ich Dich bitten, Dich davon frei zu machen, die BRD und ihre Bundeswehr mit den USA und ihrem Militärapparat vergleichen zu wollen, das führt nämlich zu nichts. Die BRD (wenn auch schon stark amerikanisiert) ist nicht die USA, die Außenpolitk ist gänzlich anders, deren Durchsetzung ebenso, der Militärapparat nebst der Doktrin auch.

  4. #284
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    Standard AW: Regierung will US-Kampfjets kaufen

    Zitat Zitat von DaBayer Beitrag anzeigen
    ....................
    .Kurz gesagt:
    Wir werden uns hier nicht einig werden, was aber nicht schlimm ist.
    Doch möchte ich Dich bitten, Dich davon frei zu machen, die BRD und ihre Bundeswehr mit den USA und ihrem Militärapparat vergleichen zu wollen, das führt nämlich zu nichts. Die BRD (wenn auch schon stark amerikanisiert) ist nicht die USA, die Außenpolitk ist gänzlich anders, deren Durchsetzung ebenso, der Militärapparat nebst der Doktrin auch.
    Richtig, einige werden wir uns nicht - und nein, es geht nicht darum den Militärapparat vergleichen zu wollen -die Amis pumpen nur wie blöde Geld in diesen Apparat und schaffen sich dadurch eben den "Wettbewerbsvorteile" bzw. haben diesen geschaffen.

    Was Du früher auch noch für billig Geld konstruieren konntest kannst Du heute in der ganzen Komplexität eben nicht mehr für billig Geld machen und über eines muss man sich mit mir auch nicht streiten - in nich twenigen Waffensystembereichen bvasiert die "Überlegenheit" der Amis auf der Grundlagenforschung deutscher Ingenieure im WKII und ohne dieses Wissen würden die Yankee wohl heute noch den Monat mit dem Fernglas bewundern und hätten diesen nie betreten un dähnliches.

    Auch der immer wiederkehre Hinweis - in Zuge der Wiedervereineigung hat die Bundeswehr das Waffensystem MIG-29 geerbt - ein Waffensystem, welches der damlaigen Jagdversion der F-4 Phantsom um Längen überlegen war und bis heute kann ich nicht verstehen, warum man die MIG´s für einen Euro nach Polen verscheppert hat.

    Am Ende wird aber stehen - man mag dies bedauern, man mag ides in Abrede stellen, man mag sich dies wegwünschen - wenn Deutschland im Konzert der Großen mitspielen und seine wirtschaftlichen Interessen ggf. durch Militär geschützt haben will, dann geht dies nur im Zuge einer umfassenden europäischen Zusammenarbeit - sonst wird die Bundeswehr immer am Tropf anderer Mächte hängen (siehe dass man in der Ukraine Flieger anmieten musste um unsere Soldaten in Afghanistan zu versorgen und ähnliches.

  5. #285
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    Standard AW: Regierung will US-Kampfjets kaufen

    Zitat Zitat von DaBayer Beitrag anzeigen
    Gebe ich Dir weitgehend Recht, nur ist halt das Problem, dass Lenkwaffen im Gegensatz zu Rohrartillerie sauteuer sind.
    Wären sie das nicht, gäbe es schon lange keine Kampfpanzer, Panzer- und Feldhaubitzen und auch die Mittelartillerie (z.B. Oto Melara in 76mm oder 127mm) auf Fregatten und Zerstörern mehr.
    Schon, es liegt aber auch an der Philosophie, die Lenkwaffen möglichst komplex und überzüchtet zu machen. Also welche Lenkverfahren zum Einsatz kommen. Dann werden selbst tragbare Lenkwaffen extrem teuer und man kann damit auch nur eine begrenzte Zahl an Truppen ausrüsten und diese haben selbst jeweils auch nur wenige Schuss zur Verfügung. Ein Javelin Flugkörper kostet derzeit ~175.000 $ und hat in der Theorie durch Fire-and-Forget einen großen Vorteil, der aber in der Realität durch zahlreiche Umstände relativiert bis komplett zunichte gemacht werden kann.

    So muss der Operator sich vor dem Schuss gut eine halbe Minute exponieren, vielleicht sogar weitaus länger um das Ziel zu finden, erfassen und den Computer eine Trajektorie berechnen lassen. Das mag im Erstschuss funktionieren und einen Vorteil verschaffen, aber danach? Ich würde mal behaupten, eine Kornet ist hier im Erstschuss nicht wirklich im Nachteil, da sich der Schütze nicht exponieren muss, nur die Lenkwaffe und die Optik. Und das Ziel wird in den meisten Fällen genauso wie bei der Javelin erst nach dem Treffer wissen, dass da eine derartige Bedrohung in der bestimmten Richtung da ist. Und ein Kornet-Flugkörper kostet nur etwa 1/10 davon, hat aber die ~5fache Reichweite.

    Was bei Rohrartillerie ein grundsätzlicher Vorteil ist, ist der direkte Schuss mit einer sehr hohen Geschwindigkeit. Dem Ziel bleibt wenig Zeit zu reagieren und sich aus der Wirkzone zu begeben. Eine moderne Rohrwaffe ist da um den Faktor 3-5 gegenüber tragbaren Flugkörpern im Vorteil und kann nach dem ersten Schuss gleich nochmal ein Dutzend nachliefern mit einer korrigierten Flugbahn.

    Bei Flugkörpern ist das nur im überraschenden Erstschuss möglich. Daher würde ich mal behaupten, dass Rohrwaffen noch in der fernen Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden. Einfach aufgrund der Physik.

    Zitat Zitat von DaBayer Beitrag anzeigen

    Die weitergehende Problematik liegt in der waffentragenden Plattform begründet, die beim Kampfpanzer ähnlich wie damals bei den Schlachtschiffen die Anforderung hat, quasi gegen sich selbst in Bezug auf die vitalen Teile immun zu sein. Heißt bzw. hieß, der Turm bzw. die Türme, Motorisierung, etc. müssen einem Beschuss mit dem selben/ähnlichen Kaliber aus üblichen Kampfdistanzen und -richtungen für mindestens einen Schuß standhalten können. Dies führt/e halt dazu, dass mit steigenden Kalibern und/oder Durchschlagsleistungen die Panzerung immer mehr anwachsen muß/te. Daraus folgernd wurden und werden die Panzer (hier wiederholt sich die Geschichte) und Schlachtschiffe immer fetter und schwerer, zu Lasten der Mobilität, Geländegängigkeit und auch Luftverlastbarkeit.

    Stellt sich also die Frage, ob und wie man zukünftig Rohrartilliere fahrbar einsetzen möchte.

    Na ja, gepanzerte Landfahrzeuge werden einen ähnlichen Weg gehen, wie Schiffe der Kriegsmarine. Keiner baut heute ja noch Schlachtschiffe mit einer irrsinnigen Panzerung, die gegen Hohlladungen etc. einfach nicht effektiv und daher tote Masse ist. Stattdessen geht man den Weg des aktiven Schutzes. Und den gleichen Weg schlagen ja mittlerweile Panzerfahrzeuge ein. Die Russen waren vor etwa einem halben Jahrhundert Pioniere mit dem Drosd System, mittlerweile entwickeln und bieten einige Länder ähnliche Systeme an.

    Geändert von Nicht Sicher (06.05.2020 um 16:45 Uhr)
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  6. #286
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    Standard AW: Regierung will US-Kampfjets kaufen

    Zitat Zitat von Zirrus Beitrag anzeigen
    Für Kampfpanzer zur Landesverteidigung sehe ich keine große Zukunft, die haben sich überlebt. Es ist praktisch möglich (aufgrund der modernen Elektronik), jeden Punk in Deutschland auf einen Meter genau mit einer Lenkwaffe zu treffen. Folglich ist es nur richtig, leichte mobile Einheiten mit Lenkwaffen auszurüsten, die eindringende Panzer (auch große Fahrzeuge) bereits aus einer Entfernung von 10 km eliminieren. Das ist preiswert und effizient.
    Das ist nur in der Theorie preiswert und effizient bzw. so wie von dir dargestellt überhaupt möglich. Also in einer Art Tontaubenschießen. In der Realität aber, wenn man es mit einem technisch und taktisch ebenbürdigen Gegner zu tun hat, dann hat Infanterie gegenüber mechanisierten Verbänden kaum eine realistische Chance.

    Wie denn auch? Soldaten sind nicht in der Lage nennenswerte Mengen mit sich zu führen. Für einen tragbaren Lenkflugkörper kommst du nicht wirklich unter 10kg Gewicht. Alleine der Sprengkopf muss 4-8kg wiegen um überhaupt in der Lage zu sein moderne Panzerungen zu durchschlagen. Diese Masse muss wiederum durch ähnlich viel Festtreibstoff angetrieben werden, um überhaupt eine nennenswerte Reichweite zu ermöglichen. Dazu kommt noch das Gehäuse und die Elektronik tut da mittlerweile nicht mehr soviel zum Gewicht bei.

    Dann schleppen die Soldaten also diese 10-20kg schweren Flugkörper mit sich herum und stehen nach dem ersten Schuss nur noch mit ihrer leichten Bewaffnung da. Das setzt aber auch noch voraus, dass sie ihre Ziele vorher aufgeklärt haben. Womit? Leistungsfähige bildgebende Thermaloptiken sind auch nicht gerade leicht und werden nicht dauernd eingesetzt, sondern bei Bedarf rausgeholt.

    Ein moderner Schützenpanzer kann mit diesen Optiken und noch überlegenere (weil er diese Masse locker bewegen kann, ein Soldat aber nicht!) aber die ganze Zeit die Umgebung absuchen und feindliche Infanterie aus vielen km ausmachen und vernichten, bevor diese überhaupt wissen wer aus welcher Richtung womit feuert. Ein Duell kannst du mit Flugkörpern völlig vergessen, wegen der riesigen Unterschiede in den Erfassungs- und vor allem Flugzeiten! Die Granaten moderner Rohrwaffen fliegen mit ~1000m/s auf einer annähernd geraden also kürzest möglichen Flugbahn. Tragbare Lenkflugkörper dümpeln aber mit 200-300m/s herum und das dazu noch auf einer stark gekrümmten quasiballistischen Flugbahn im Falle der Javelin, um überhaupt eine nennenswerte Reichweite zu haben. Sonst führen sie einfach nicht genug Energie mit sich.

    Eine fähige Schützenpanzer Besatzung wird das Gelände zum eigenen Vorteil ausnutzen und deiner Infanterie aus einigen km Entfernung 1-2 Dutzend Sprenggranaten "reinwürgen" und sich dann hinter einen Nebelvorhang deinem Flugkörper entziehen. Von aktiven Schutzsystemen ganz zu schweigen. Dann wechselt der Panzer die Position und eröffnet wieder das Feuer ...

    Lange Rede, kurzer Sinn: Dein Szenario ist stark idealisiert zu Gunsten der Fußsoldaten. Das kann vorkommen, aber in der Regel nur gegen technisch und taktisch stark unterlegene Feinde.
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  7. #287
    Mitglied Benutzerbild von Andy
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    Standard AW: Regierung will US-Kampfjets kaufen

    Zitat Zitat von Nicht Sicher Beitrag anzeigen

    Eine fähige Schützenpanzer Besatzung wird das Gelände zum eigenen Vorteil ausnutzen und deiner Infanterie aus einigen km Entfernung 1-2 Dutzend Sprenggranaten "reinwürgen" und sich dann hinter einen Nebelvorhang deinem Flugkörper entziehen. Von aktiven Schutzsystemen ganz zu schweigen. Dann wechselt der Panzer die Position und eröffnet wieder das Feuer ...

    Lange Rede, kurzer Sinn: Dein Szenario ist stark idealisiert zu Gunsten der Fußsoldaten. Das kann vorkommen, aber in der Regel nur gegen technisch und taktisch stark unterlegene Feinde.
    Für Infanterie ist es doch einfacher, Gelände auszunutzen. Sie kann sich viel einfacher verstecken, als ein Panzer, Aufklärung mit Drohnen führen. Beim Stadtkampf wird es noch schwieriger. Es kommt eben auf das Szenario und die Gegend an.

  8. #288
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    Standard AW: Regierung will US-Kampfjets kaufen

    Zitat Zitat von Andy Beitrag anzeigen
    Für Infanterie ist es doch einfacher, Gelände auszunutzen. Sie kann sich viel einfacher verstecken, als ein Panzer, Aufklärung mit Drohnen führen.
    Was heißt einfacher? Vor Thermaloptiken kann man sich eben nicht verstecken, wie es früher möglich war im sichtbaren Bereich des Spektrums. Das geht nur, indem man die Sichtlinie völlig durch eine Mauer etc. blockiert. Im offenem Gelände also nur in Ausnahmefällen möglich, bzw. bei Gegnern die technisch und von der Ausbildung unterlegen sind und/oder Fehler machen.

    Drohnen tragen? Nun, wie viel kann denn ein Soldat tragen? Wie viel kann eine mechanisierte Gruppe mit sich führen? Die Zweiten sind da doch prinzipiell weit überlegen. Sie können mehr Drohnen mit mehr Reichweite und besseren optischen Systemen mit sich führen, weil sie einfach um 1-2 Größenordnungen (!) mehr Gewicht mit sich zum Einsatz bringen können. Das ist ein Unterschied, der ist einfach gigantisch.

    Sie können auch noch eine mechanisierte Luftabwehr dabei haben, welche gegnerische Drohnen nieder- oder auf Abstand hält. Was kann Infanterie im Gegenzug? Richtig: So gut wie nichts, da ein Soldat 1-2 Stinger/Igla Flugkörper tragen kann und damit schon voll ausgelastet ist. Dieser kann dann nicht noch eine Drohne geschweige denn Flugkörper gegen Panzer mit sich führen.

    Wo wir schon bei Drohnen und mechanisierten Einheiten sind: Diese werden auch Mörser mit sich führen, mit denen sie deine Infanterie, nachdem sie diese mit ihren überlegenen Optiken am Boden oder an den Drohnen in der Luft aufgeklärt haben, mit indirektem Feuer aus einem steilen Winkel dezimieren. Diesen Luxus können sie sich auch viel eher erlauben, eben weil sie viel mehr Masse zum Einsatz bringen können.

    Infanterie muss aber jedes einzelne kg sehr, sehr sorgfältig doppelt und dreifach abwägen, welches sie mit sich führen. In bestimmten Sonderfällen mögen sie dank moderner Technik sehr schlagkräftig sein. Aber das sind eben nur Sonderfälle.

    Zitat Zitat von Andy Beitrag anzeigen
    Beim Stadtkampf wird es noch schwieriger. Es kommt eben auf das Szenario und die Gegend an.
    Nein, nicht noch schwieriger, weil eben Soldaten im Gelände weit unterlegen sind, wie oben dargelegt. Es kommt eben aufs Szenario an und der Stadtkampf ist der Spezialfall, wo Infanterie im Vorteil ist. Es ist aber eben nur ein Sonderfall. Dieser muss natürlich berücksichtigt werden, ist aber bei weitem nicht das Szenario nach dem man seine Landstreitkräfte auslegt.
    Geändert von Nicht Sicher (06.05.2020 um 18:03 Uhr)
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  9. #289
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    Zitat Zitat von Nicht Sicher Beitrag anzeigen
    Was heißt einfacher? Vor Thermaloptiken kann man sich eben nicht verstecken, wie es früher möglich war im sichtbaren Bereich des Spektrums. Das geht nur, indem man die Sichtlinie völlig durch eine Mauer etc. blockiert. Im offenem Gelände also nur in Ausnahmefällen möglich, bzw. bei Gegnern die technisch und von der Ausbildung unterlegen sind und/oder Fehler machen.

    Drohnen tragen? Nun, wie viel kann denn ein Soldat tragen? Wie viel kann eine mechanisierte Gruppe mit sich führen? Die Zweiten sind da doch prinzipiell weit überlegen. Sie können mehr Drohnen mit mehr Reichweite und besseren optischen Systemen mit sich führen, weil sie einfach um 1-2 Größenordnungen (!) mehr Gewicht mit sich zum Einsatz bringen können.


    Nein, nicht noch schwieriger, weil eben Soldaten im Gelände weit unterlegen sind, wie oben dargelegt. Es kommt eben aufs Szenario an und der Stadtkampf ist der Spezialfall, wo Infanterie im Vorteil ist. Es ist aber eben nur ein Sonderfall.
    Also versteck Dich mal mit einem Panzer bei der Frau oder/und Tochter des Hauses oder/und der Magd im Bett, wenn es draußen gefährlich wird.

    Da hat es ein Fusslatscher schon deutlich besser, dazwischen Platz zu finden und/oder sich umzudrehen.
    Man kann einige Menschen die ganze Zeit und alle Menschen eine Zeit lang zum Narren halten; aber man kann nicht alle Menschen allezeit zum Narren halten.

    Abraham Lincoln
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  10. #290
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    Zitat Zitat von erselber Beitrag anzeigen
    Also versteck Dich mal mit einem Panzer bei der Frau oder/und Tochter des Hauses oder/und der Magd im Bett, wenn es draußen gefährlich wird.

    Da hat es ein Fusslatscher schon deutlich besser, dazwischen Platz zu finden und/oder sich umzudrehen.
    Man kann sich ja alles zurecht drehen, wie man es braucht. Und sich dabei letztendlich selber widersprechen. Denn: Welchen Nutzen hat so ein Soldat dann auf dem Gefechtsfeld, während er sich in einem Haus bei Zivilisten versteckt? Richtig: Gar keinen. Im Sinne einer Militärdoktrin von Bodenstreitkräften erst recht nicht.
    "Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen [...] sterben qualvoll um Luft ringend zu Hause. Das Ersticken oder nicht genug Luft kriegen ist für jeden Menschen eine Urangst" - BMI
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