Wie Du schreibst - man kann staatliches Engagement in der Wirtschaft durchaus kritisch sehen - ich halte es aber z.B. schon für überlegenswert, ob sich der Staat nicht an Schküsselindustrien beteiligt soll um damit einen Ausverkauf ggf. zu unterbinden.
Was ich aber für irrwitzig halte ist - wenn denn ein Staat sich an einen Unternehmen beteiligt ist und dieses Unternehmen Jahr für Jahr gute Gewinne abwirft (als Beispiel VW, Deutsche Telekom, Deutsche Post), diese Beteiligungen zu veräußern. Verkauft man die Anteile hat man einen Einmaleffekt und dann ist das Geld weg - behält man die Beteiligungen hat man einen dauerhaften Einnahmeeffekt. Da ist das "Kuh-welche-Milch-bringt-schlachten"-Prinzip und da sollte man doch ´mal Anleihen beim dummen Bauern nehmen - der schlachtet die Kuh nämlich nicht, der lebt lieber vom dauerhaften Ertrag durch die Milch.
Schaut man sich so die Dividendenzahlungen der von mir genannten Unternehmen an, dann reden wir in Summe nicht von ein paar Mio, auch nicht von ein paar Dutzend Mio, wohl nicht ´mal von ein paar hundert Mio an Euros, was da in die Staatskassen fließen, es werden wohl in Summe deutlich mehr als 1 Mrd. € sein (pro Jahr) und selbst die Commerzbank bewegt sich nun wieder Richtung Gewinnzone.
Anstatt staatliche Beteiligungen abzubauen wäre es wohl eher sinnhaft diese auszubauen (wobei aber dann wichtig ist auf die "politische" Einflußnahme zu verzichten bzw. diese muss ausgeschlossen sein)...sprich, wenn sich der Bund, die Länder, die Kommunen - sollte man am Ende des Haushaltsjahres Überschusse in der Kasse haben - an Unternehmen beteiligen kann dies zum Vorteil des Landes gereichen, da man sich hier - in der Regel - dauerhafte Einnahmequellen verschafft.