Guter Artikel und ja, die unterschiedlichen Diagnosen sind sicherlich ein recht häufiges Problem. 'Mode' und persönliche Vorlieben des Behandelnden spielen dabei auch eine Rolle. So war es etwa eine zeitlang Gang und Gäbe, in alle möglichen Krankenakten 'Borderline' hineinzuschreiben, was mittlerweile, hier zumindest, wieder aus der Mode gekommen ist. In vielen Fällen mag das keine gravierende Rolle spielen, weil die Diagnose eben nur ein Etikett ist, aber bei einer falsch diagnostizierten Schizophrenie kann die Geschichte ausgesprochen tragisch enden.
Gesunde, die in die Rolle des Kranken hineingezwungen werden, halte ich allerdings für absolute Raritäten.
Gewalt ist ebenfalls ein großes Thema in der Psychiatrie, wie der Artikel auch erwähnt. Mancher Psychiater hat keinerlei Gespür dafür, was eine Zwangsmaßnahme eigentlich bedeutet. Er ordnet die halt an und fertig. Daß da ein Mensch mit durchaus brutalen Mitteln niedergerungen und der Rechte über seinen eigenen Körper beraubt wird, scheint bisweilen ein Gedanke zu sein, den mancher gar nicht erst zulassen will.