Wie geschrieben, man kann hoffen der Kuchen mache sich von alleine und dafür beten. Oder man macht den Kuchen ganz einfach. Um ein Zitat meines Lieblinsautors zu nennen: "Gott hilft denen die sich selbst helfen." Gemeint ist damit: Er handelt durch uns. Wir müssen aber handeln, nicht hoffen er handelt für uns. Kehrt man das um betet Gott uns an, damit wir handeln.....
Und DER Unterschied ist dann: Selbst wenn es dann keinen Gott geben würde, wenn es keinen "Grund" für alles gäbe und keine andere Erklärung, dann hätte man wenigstens etwas getan und nen leckeren Kuchen gebacken. Während man bei Hoffnung und Glaube und Vorstellungen darauf wartet, es möge Kuchen geben. Es gibt also keinen Grund für Untätigkeit sondern vielmehr Gründe tätig zu sein während man an etwas glaubt.
Das ist auch der Glaube den ich vollumfänglich akzeptiere. Meine Uroma ist auch in die Kirche und hat geglaubt, also richtig geglaubt (mit Fasten und Verzichten). Nichtsdestotrotz hat sie immer etwas getan, die hat sich möglicherweise auch damit herumgeschlagen nicht für alles eine Erklärung zu haben, das hat sie dann "Ist so" oder "Gott weiss was er macht" abgetan, aber die stand mit über 90 und gekrümmten Rücken auf dem Hof und hat da das Gras mit nem scharfen, bananenartig geformten Messer aus den selbst aus den Trümmern/Schutt gegossenen Waschbetonfugen herausgeschnitten. Im Garten gearbeitet, die hat das Wasser von den abgekochten Kartoffeln in den Garten geschüttet weil das nützlich ist. Wegen ihr habe ich geglaubt, denn wer solch ein Leben führen kann, 2 Weltkriege überlebt, der muss etwas taugen. Ich dachte es wäre die Gottesnähe. Nein es war der Wille, harte Arbeit und ein enthaltsames Leben. Zwangsläufig. Der Glaube mag ihr geholfen haben durchzuhalten, aber mich spornt der Glaube an meine Uroma an durchzuhalten. Ein Vorbild. Wir brauchen keine religiösen Vorbilder. Wir brauchen nur Vorbilder.....