Ich sehe hier in Kölle von Jahr zu Jahr mehr Pfandflaschensammler. Es sind oft ältere Männer, die eine gewisse Würde ausstrahlen. Früher sah man so gut wie nie Ausländer. Doch in den letzten Jahren fallen mir auch viele Ausländer auf, meistens Roma aus Südosteuropa, die auf Fahrrädern in den Amusiermeilen die Pfandflaschen in Taschen und Tüten packen. Sie wirken sehr harmlos und bescheiden.
Die vielen Bettler nehme ich inzwischen kaum noch wahr.
Nicht immer springt einem die Armut so ins Gesicht. In der BRD stagnieren die Einkommen der breiten Masse seit Jahren. Gehalts- und Rentenerhöhungen werden von der Teuerung aufgefressen. Die Mieten und Immobilienpreise schießen durch die Decke. In Kölle zahlt man für ein Zimmer nicht selten mehr als 450 Euro Warmmiete. Für viele Arbeitnehmer, die mit dem Mindestlohn auskommen müssen, heißt das: Arbeiten für die Miete, den Sprit/die Monatskarte und ein warmes Essen am Tag. Wehe, die Stromnachzahlung fällt höher aus, als man auf die hohe Kante gelegt hat! Wehe, das Auto geht kaputt!
Das ist keine schöne Entwicklung.