Igno-Mülleimer: Frei-denker, politisch Verfolgter, Willi Nicke, iglaubnix+2fel, tosh, monrol, Buella, Löwe, Widder58, Piedra, idistaviso, Pythia, Freelance, navy, SLNK
Mitglied der Fraktion der Liberalen
hier der jüdische Stasispitzel Kahane dazu:
Es kann nicht angehen, daß wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens bestraft wird, wer die Staatsform der Bundesrepublik abändern will, während der, der das deutsche Staatsvolk in der Bundesrepublik abschaffen und durch eine multikulturelle Gesellschaft ersetzen und auf deutschem Boden einen Vielvölkerstaat etablieren will, straffrei bleibt - Dr. Otto Uhlitz (SPD), in Aspekte der Souveränität, 1987
Das wäre sicherlich ein interessanter Diskurs, der viel über die unterschiedliche Mentalität bei den europäischen Diaspora-Juden aufzeigen würde. Vor einiger Zeit wurde ich einmal gebeten, dass ich für eine Festschrift einen Vergleich zwischen den organisierten Juden in Frankreich und Österreich erarbeiten sollte.
Für Israel sind die jüdischen Gemeinden in Frankreich und Großbritannien interessant ... die USA spielt sowieso eine völlig andere Rolle. Dort findet man faktisch eine geschlossene Übereinstimmung im Umgang mit Israel. Ganz gleich ob es amerikanische Juden oder Nichtjuden sind. Und zwar parteiübergreifend. In Frankreich hat sich einiges verändert. Selbst die Rechtspopulisten suchen den Kontakt beziehungsweise den Ausgleich mit den jüdischen Organisationen. Seit Marine Le Pen hat sich in dieser Richtung zumindest etwas verändert. Der Antisemitismus in Frankreich ist zwar nach wie vor anzutreffen, nur ist er absolut nicht salonfähig. Er tritt nur noch als linker Antizionismus auf, der sich aber weitaus weniger in Angriffen auf jüdische Einrichtungen äußert. Das erledigen die islamischen Extremisten. Jedenfalls verspürt man in Frankreich als Jude ganz und gar nicht den Drang, sich nach Israel zu begeben. Insgesamt sind seit der Gründung des Staates Israel über 40.000 französische Juden eingewandert. Das ist im Größenverhältnis zu anderen jüdischen Gemeinden sehr gering.
Vielleicht erinnert sich noch der eine oder andere daran, welche Empörung unter den französischen Juden herrschte, als der damalige Ministerpräsident Ariel Scharon den Juden in Frankreich die "Heimkehr" nach Israel nahelegte. In Österreich würde so etwas vollkommen gleichmütig aufgenommen werden. Man würde zwar trotzdem nicht "auswandern", aber auch keine Empörung verspüren. Frankreich hat im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern ein selbstbewusstes und kämpferisches Judentum. In Großbritannien verhält es sich ähnlich, nur mit der Ausnahme, dass es einige britische Juden gibt, die einen Militärdienst in Israel ableisten, um anschließend wieder nach Großbritannien zurückzukehren.
Deutschland hingegen erstaunt mich immer wieder. Dort wirken die jüdischen Organisationen auf mich behäbig bis orientierungslos. Ja manchmal wirken sie auf mich so, als seien sie ständig beleidigt, sie agieren mehr anstatt zielgerichtet zu handeln. Aber in dieser Hinsicht bin ich nicht so informiert. Es fällt mir nur immer wieder auf, wenn man mit deutschen Juden zusammen ist.
Nimmt man jetzt die restlichen europäischen Staaten, dann sind es meistens sehr kleine jüdische Gemeinden. Sie haben meistens auch nicht den Stellenwert, wie zum Beispiel Dänemark.
Ganz am Schluss bleibt wohl Russland übrig. Dort haben die Abwanderungswellen von Juden aber nicht nur "politische Gründe". Oft sind es wirtschaftliche Überlegungen, die russischen Juden die Auswanderung ziemlich leicht macht. Ihre russische Seele nehmen sie trotzdem mit. Man spürt es selbst in Israel ... in dieser Sache könntest du aber eher etwas beisteuern ...
Und Kanada sollte man völlig ausklammern. Da findet man kaum eine öffentliche Diskussion über Juden. Dahingehend könnte man USA und Kanada in einem Atemzug nennen.
Aber an welcher Stelle man das hier diskutieren könnte, ist mir immer noch nicht so ganz klar.
Servus umananda
Geändert von umananda (18.12.2012 um 08:57 Uhr)
Überzeugen ist unfruchtbar.
Walter Benjamin
(1892 - 1940)
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