Zitat von
Ausonius
Ich kann alle neuzeitlichen deutschen Schriften lesen, die des Mittelalters zum Teil (da gibt es einige knifflige Angelegenheiten wie die merowingische Schrift). Wegen einer ziemlichen "Apotheker-Klaue" vermeide ich das Handschriftliche im Allgemeinen, wenn, dann verwende ich lateinische Druckbuchstaben.
Die deutsche Schrift war eine eigenständige Angelegenheit, die sich allerdings ursprünglich mal aus der lateinischen Schrift entwickelte. In der Mehrheit des Buchstabenbestands ähnelten sich deutsche und lateinische Schriftzeichen. Die lateinische Schrift war auch nie völlig verbannt - sie wurde zum Beispiel für Fremdwörter benutzt (eigentlich eine recht clevere Sache). Zum Rest gleich mehr.
Bitte nicht sofort wieder in konservative Allgemeinplätze verfallen. Die lateinische Schrift muss schon irgendwelche Vorteile haben - mir fällt keine aktuell bedeutsame europäische Schrift ein, die nicht auf einer lateinischen oder griechischen Schrift beruht. Handschriften führen allgemein nur noch ein Schattendasein, wobei ich zugeben muss, dass ich die alten Schriften wesentlich besser kenne als jene, die heutige ABC-Schützen "gelahrt" bekommen. Da habe ich die letzten Reformen verpasst. Aber dass die nationale Handschrift verschwand, ist m.E. nicht nur ein deutsches Phänomen, sondern auch in Frankreich so.