Kommt darauf an wie das Göttliche definiert wird. Die monotheistischen Weltreligionen fallen im interkulturellen Vergleich der Religionen aus der Rolle. Religion und Wissenschaft müssen sich nicht ausschließen, vielmehr sollten sie sich ergänzen und einander bestätigen. Wer Universum, Welt, Natur und Mensch als Teil des gesamtgöttlichen betrachtet, braucht keine Schöpfungsgeschichte.
Nur mal so gesagt, deine Argumentation verstehe ich nicht ganz: wenn du nur dann Glaube und Wissenschaft sicher trennen kannst, sobald du Gott sicher als Urknall-Verursacher ausschließen kannst.....dann kannst du auch nicht den Menschen als Werk Gottes ausschließen oder? Denn ohne Urknall kein Universum, und ohne Universum keine Galaxie..usw usw...
Aber das war ja eigentlich nicht meine Frage: Ich hatte ja gefragt, ob sich Glaube und Wissenschaft grundsätzlich ausschließen müssen.
Und dass müssen sie doch nicht unbedingt, auch wenn irgendwann die ultimative Urknall-Formel entdeckt wird.
Der Mensch ist kein spezielles Werk Gottes sondern ein ganz normaler Bestandteil der Evolution. Anders ausgedrückt, er ist der am weitesten entwickelte "Affe"! Das ist Fakt, auch wenn es die Schöpfungsgläubigen partout nicht wahrhaben, bzw. begreifen wollen.
Dazu kommt ja noch der Hauptgrund für die Ablehnung dieser gesicherten Erkenntnisse, nämlich: Der Tod!
Denn der wäre dann ja endgültig. Und wer gibt schon gerne den uralten Menschheitstraum vom ewigen Leben auf! Er ist ja auch zu schön!
Da man aber noch keine plausible Theorie für den Urknall gefunden hat, kann für mich nur zählen:
Im Zweifel für den Angeklagten.
Selbst "gläubige" Astrophysiker wie Harald Lesch schliesen allerdings definitiv aus, dass nach dem Urknall irgendjemand "an den 4 Schrauben" gedreht hat.
Und so bleibt als letztes Fünkchen die Hoffnung auf einen göttlichen Auslöser des Urknalls.
Dazu kommt natürlich auch noch, daß man "Erkenntnisse" die über Jahrzigtausende aufgebaut wurden nicht in Zigjahren wieder abbauen kann.
"Jeder Muslim der daran glaubt dass die Erde rotiert, verliert sein Recht auf Leben und Besitz und soll getötet werden!"
Bis heute gültige Fatwa eines der höchsten Korangelehrten: Abd al Aziz ibn Baz!
Ich will dich ja nicht nerven, wirklich nicht, aber mir ist das immer noch nicht klar:
Die Evolution hat den Menschen hervorgebracht.
Klar.
Aber meine Frage ist ja: Ist es für dich denn ausgeschlossen, das alles trotzdem als ein Wunder zu sehen?
Auch wenn die Schöpfung der Welt keine 7 Tage, sondern über 4 Millarden Jahre gedauert hat.
Und was nach dem Tod kommt, das kannst doch auch du nicht wissen, sondern nur glauben.
Es dürfte ein Faktum sein, daß das Christentum als Jenseitsreligion ausgedient hat. Was her muß ist eine auf das Diesseits bezogene Religion des Lebens, die Werden und Vernichtung in sich einschließt, beide Pole als zwei Seiten einer Einheit sieht. Die Überwindung des schändlichen Dualismus ist das oberste Gebot.
Ohne das christliche Mönche die Sitten und Gebräuche unser vorchristlichen Vorvordern aufgezeichnet hätten, wären die alten Naturreligionen längst der Vergessenheit anheimgefallen. Nahezu alles was Sie darüber heute zu wissen glauben, kennen Sie ausschließlich aus christlichen Quellen. Allzu tief können die alten Religionen nicht im Bewusstsein der alten Europäer verwurzelt gewesen sein, sie verschwanden spätestens mit Karl dem Großen und der Bekehrung der Sachsenfürsten ziemlich sang- und klanglos aus dem vielbeschworenen europäischen Bewusstsein, während mit der Christianisierung der kulturelle, geistige, ökonomische und militärische Aufstieg des Abendlandes begann. Ohne Christentum kein Abendland und die meisten Namen, die Sie in ihrem Text nennen, waren tiefgläubige Menschen.
Aber natürlich können Sie glauben an wem oder was auch immer wollen. Ich bin der Letzte, der ihnen das verwehren oder sich darüber lustig machen würde. Nur in einem möchte ich Sie korrigieren: Nicht Gott, sondern Nietzsche ist mausetot. Das Christentum haben schon ganz andere für tot oder überholt erklärt. Von den Jakobinern bis zu Kommunisten, niemand hat es überwunden. Mag sein das der säkularisierte Durchschnittseuropäer eine andere Wahrnehmung hat, weil er sich immer noch für den Nabel der Welt hält. Nur stirbt genau dieser ja aus. Weltwert ist das Christentum die am schnellsten wachsende Religion, nur in Europa wächst der Islam. Deutlicher kann man den Niedergang des alten Europa nicht beschrieben.
Sie können das Christentum bekämpfen, nur bekämpfen Sie dann auch das Erbe eines 1000jährigen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und ebensoviele Jahre europäischer Geschichte. Wer glaubt, er könne dies ohne Kultur- und Identitätsverlust tun, der belügt sich selbst und stellt sich im Grunde in die selbe Reihe moderner und nihilistischer Kulturvernichter, die unter dem Deckmantel von Multikulti genau dieses Geschäft betreiben und jede Erinnerung an vergangene Größe beschmutzen und tilgen wollen.
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