England hat es deshalb zum Empire geschafft, weil es eine Seefahrer-Nation war wie Spanien oder auch die Niederlande (um nur einige zu nennen) UND weil es ein NATIONAL-STAAT war, zumindest seit 1215. Preussen-Deutschland musste sich erst als National-Staat bilden... und war eigentlich, wie es viele Historiker dann meinten, eine "zu spät gekommene Nation". Es hatte niemals die außenpolitischen Erfahrungen Englands sammeln können, Erfahrungen, die letztlich auf Erfahrungen beruhten, die große englische Handels-Unternehmen (East Asiatic Compny u.a.) in der ganzen Welt machten. Diese Erfahrungen waren es, die England rechtzeitig gelehrt hat, dass man nicht weltweit Truppen "zur Befriedung" der unterworfenen Nationen bereithalten kann. In den Londoner Salons des späten 19. und frühen 20. Jh entschied man sich dann für eine "informelle Herrschafts"-Gestaltung des Empires. Und mir scheint, dass das bis heute noch funktioniert.
Du hast es selbst bereits angesprochen. Die Briten sind "monetär sehr interessiert"... das heißt aber nicht, dass man Kriege nicht führen will, so sie denn notwendig sind. ABER, und das ist sehr wichtig zu erkennen, sie KALKULIEREN ziemlich genau, wann es sich lohnt, Krieg nicht nur zu führen, sondern ihn auch zu gewinnen, damit man später auch einen finanziellen Nutzen gleich welcher Art aus dem Scharmützel erhält. Gerade der 1.WK ist ein hervorragendes Beispiel. Man hat F die Drecksarbeit machen lassen und sich selbst die besten Öl-Fördergebiete im Nahen Osten gesichert. Laurence von Arabien hab ich ja in einem der früheren Beiträge schon genannt. Es ist eine Risiko-Abwägung. Gut oder Böse spielt hier keine Rolle. Soviel zum "britischen Kaufmannsgeist".
Geändert von RUMPEL (13.02.2019 um 16:33 Uhr)
DAS hast du deiner Zeit so gelernt? Ich bin beeindruckt! Da habe ich wohl das bundesdeutsche Bildungssystem unterschätzt. Oder lag das eher an deinem Lehrer, der den Lehrstoff subjektiv einfärbte?
Ich verstehe was du meinst, drum schrieb ich auch, "Daß Propagandisten und Indoktrinierte an der Kriegsschuldlüge von Fischer festhalten steht auf einem anderen Blatt. Sowas muß sich wohl rauswachsen."
Eine vorherrschende Ansicht wird ja nicht von heute auf morgen umgeschmissen. Das kannst du nicht verlangen und wäre auch illusorisch. Neue Sichtweisen müssen sich erstmal durchsetzen und verbreiten, insbesondere wenn die vorherrschende schon fast Staatsräson ist.
Das sind Prozesse. Und wenn Münkler seine Ansichten schon vor dem Bundestag vertritt und mit Interesse angehört wird, ist das ein Schritt in die richtige Richtung, da es ein Dogma an der Basis bricht.
Jo. Hast recht, Herbi. Böse Zungen nennen das dann " sich auf französisch empfehlen ". Ich denke mal, dass so etwas die damailige Zeit mit ihrem gesteltzten diplomatischen Gehabe wohl auch nicht zuließ. Wir wissen es nicht. Aber erst nach dem Essen weiß man, obs geschmeckt hat. Martin Luther erkannte das immer am Rülpsen und Furzen seiner Gäste.
1914 hat Russland bereits Österreich die Beine weggeschlagen und 1915 hat Deutschland den Russen die Beine weggeschlagen, beide Länder die der Ursprung des Krieges waren, hätten Ende 1915 den Krieg verlassen müssen.
Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!
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