„Qualität der Demoskopie war 1947 besser als jetzt“„Es ist ganz schön lädiert, das Image der Meinungsforscher“, schrieb die renommierte deutsche Wochenzeitung „Die Zeit“: „Trump und Brexit nicht vorhergesagt, die AfD lange unterschätzt – weil die Demoskopen 2016 wiederholt daneben lagen, steht ihr Handwerk plötzlich da wie Kaffeesatzleserei. Vorhersagen mögen als Gesprächsstoff taugen, aber kann man ihnen noch trauen?“
Elisabeth Noelle-Neumann, die 2010 verstorbene Grande Dame der Demoskopie in Deutschland und Gründerin des Allensbach-Instituts, sagte schon vor vielen Jahren zum Thema Meinungsforschung:
„In vielerlei Hinsicht war die Qualität der Demoskopie 1947 besser als jetzt. Erstens werden Umfragen heute statt nachhaltig zu oberflächlich und billig produziert, weil die Auftraggeber den Unterhaltungswert erkannt haben und die Umfrageunternehmen gewinnorientiert statt fundiert arbeiten. Weder bei Emnid noch bei forsa gibt es einen Mitarbeiter, der einen Vortrag an der Universität halten könnte. Und zweitens macht sich in der Demoskopie immer mehr eine politische Orientierung bemerkbar – deshalb weichen die Ergebnisse der Wahlprognosen immer häufiger so grotesk voneinander ab.“
Es sind vor allem die vielen suggestiven Fragen, die Meinungsforschungsinstitute nicht selten ins Zwielicht bringen und immer wieder den Verdacht aufkommen lassen, dass sie allein schon aufgrund der Fragestellungen nichts unversucht lassen, damit die Ergebnisse letztlich auch im Sinne des Auftragsgebers – im vorliegenden Fall BRF und DG – ausfallen.