Die DDR-Realität liegt irgendwo zwischen den beiden typischen Positionen von totaler Liebe und totalem Hass. Ich verstehe jeden, der diesen Staat haßte und haßt, nachdem er mit der Stasi in Kontakt kam. Auch die unsichtbaren Mauern, an die man stoßen konnte und insbesondere die von dir angesprochenen Zwangsadoptionen sind recht düstere Kapitel. Andererseits haben aber auch viele ihr Leben gelebt und waren damit ganz zufrieden. Auch deren Ansicht respektiere ich, denn sie haben diesem Staat aus eigener Sicht nichts vorzuwerfen. Mein alter Herr hat sich zeitlebens positiv darüber geäußert, dass es ihm die DDR ermöglichte, ohne Existenzängste sein Leben zu leben und drei Kinder großzuziehen. Und er war weiß Gott kein Stasi oder Parteibonze. Kurzzeitig hat er wohl sogar mal das MfS am Hals gehabt, nachdem er eine ziemlich derbe Bemerkung auf einer LPG-Versammlung geäußert hatte. Eine Bemerkung, die womöglich heute noch mit strafrechtlichen Konsequenzen enden könnte.
Was war da mit der Wieger? Das war nichts Russisches,die Qualitätsunterschiede waren auch bei der Ak 74 im Gegensatz zu der Russenproduktion zu sehen. Wieviel DDR Elektronik in den Waffen steckte wird wohl nie ganz veröffentlicht werden. Nichtumsonst war die Mikroelektronik in Dresden angesiedelt.
Dann stelle ich einfach mal die sehr simple Frage, weshalb Bürger der westlichen Seite Deutschlands nie versucht haben, mit allen möglichen Tricks und Methoden die Zonengrenze in östlicher Richtung zu überwinden?
Dass die Nostalgie bei den Bürgern der ehemaligen DDR jetzt mitunter zu seltsamen Ressentiments führt, kann ich ja noch verstehen.
Aber jetzt, nachdem die Mauer längst weg ist, von der vergangenen DDR zu schwärmen, und dazu noch Westbürger, die seltsamerweise nicht den Mumm hatten, vor dem Mauerfall in die heute so hochgeschätzte DDR umzusiedeln, ist einfach nur noch absurd.
Geändert von Chronos (02.03.2018 um 10:42 Uhr)
Es war tatsächlich ein Land mit 2 Gesichtern, aber das gute Gesicht war viel größer.
Ich weiss noch, wie ich Anfang der 70ger Jahre in die DDR fuhr, mit dem Interzonenzug ab Braunschweig.
Man fuhr ja "einfach" über die Grenze und hielt dann erst in Marienborn, so vielleicht 5 oder 10km von der Staatsgrenze entfernt.
Am Bahnhof standen wie an der Perlenschnur aufgereiht befwaffmete Grenzzsoldaten , während die Kontrolleure dann in den Zug stiegen. Wenn ich mich richgtig erinnere, durfte man sich auf dem Bahnhof Marienborn Erfrischungen kaufen, wenn man "seine Stempel" im Pass hatte, der Zug hielt immer so 1 Stunde lang.
Mit meinen Landsleuten an der grenze hatte ich niemals Probleme, man kannte mich sogar irgendwie manchmal schon, weil ich so oft reiste und meine Einstellung zu diesem DEUTSCHLAND immer positiv war. Es sind Deutsche dort gewesen, ob an der Grenze oder in der Stadt Magdeburg, an der ich immer lange Aufenthalt hatte, bevor es mit dem dampflokbewährten Personenzug mit den Doppelstoclwagen aus den 30ger Jahren immer tiefer reinging in den Bezirk Magdeburg.
Ich fand dort alles ziemlich gemütlich, angenehm und fühlte mich unter den DEUTSCHEN dort sehr wohl. Meine Landsleute. Die brdler heute sehe ich zu 90% nicht als meine Landsleute an, die sind einfach widerlich.
Man musste sich da innerhalb von 3 Tagen anmelden, es ging dann mit dem Ikarus Überlandbus nach Zerbst. Nie ein unfreundliches Wort dort, gute Unterhaltungen und beidseitiger Respekt.
Keine Moslems, keine Gutemenschen --einfach nur stark wirkende Deutsche.
Natürlich konnte man es dort aushalten, gut leben eigentlich, wenn man nicht konsumgeil war. Sicher leben. nachts um 1 durch Magdeburg stromern. NICHTS würde einem passieren.
Das bißchen materielle Einschränkung war nicht schlimm.
Die DDR ist von der brd aus propagandistischen Gründen zum Feindstaat gemacht worden und es blieb diePropaganda.
Heute ist es nicht anders, ohne dass es die DDR noch gäbe.
Das hatte mit dem wirklichen Leben dort nichts zu tun.
Die Westpropaganda wirkte aber später in Zusammenhang mit einer greisen, unbeweglichen und orthodoxen Staatsführung alter Männer so stark, dass sich die Deutschen einbildeten, im Westen wäre alles besser.
Die Wirklichkeit hat sie heute eines Schrecklichen belehrt. Sie hätten IHR eigenes DEutschland niemals aufgeben dürfen.
Gott mit uns
Nicht wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. Niccolò Machiavelli
Du laberst Bullshit! Leute, die in Bautzen saßen waren entweder Verbrecher, Agitatoren oder subversive Kräfte des Klassenfeindes! Und wie alle Verbrecher tun sie so als seien sie völlig unschuldig dort gelandet! Passt halt gut zur Westpropaganda. Der repressive Osten sperrt immer gleich alle weg! Hahaa! Um dort hin zukommen mußtest Du dir echt was leisten! Dafür reichte Staatsfeindliche Parolen grölen oder irgendein IM-Anschiss nicht. Wenn es nach dem Westdeutschen Bild der DDR ginge, hätten sie meine gesamte Familien,- und Freundeskreis schon vor Jahrzenten nach Bautzen oder noch besser ins Gulag schicken müssen. Nee Nee, mein Lieber, in Bautzen saßen definitiv diejenigen, die es auch tatsächlich verdient hatten!
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