Umfrageergebnis anzeigen: Seid ihr mit einer neoliberalen Politik einverstanden??

Teilnehmer
22. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja-auf jeden Fall!

    6 27,27%
  • Nein-das geht mal gar nicht!!

    15 68,18%
  • Mir egal/Ich weiss nix.

    1 4,55%
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Thema: Neoliberalismus-Debatte-Wem ist mir der neoliberalen Politik gedient??

  1. #1
    FDP-Verfolger Benutzerbild von LieblingderGötter
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    Standard Neoliberalismus-Debatte-Wem ist mir der neoliberalen Politik gedient??

    "Lafontaine ist glaubwürdig"


    Steuern senken, Lohnnebenkosten runter: Christoph Butterwegge kann das nicht mehr hören. Der Professor für Politikwissenschaft rechnet mit klassisch neoliberalen Argumenten ab - und nennt bemerkenswerte Alternativen.

    Auszüge aus dem Interview:

    sueddeutsche.de: Sie waren SPD-Mitglied?

    Butterwegge: Ja, ich war bereits in den frühen 70ern in der SPD. Ich habe schon vor Jahrzehnten zusammen mit Gerhard Schröder Juso-Arbeit gemacht, bin dann aber durch die Agenda 2010, die Hartz-Gesetze und die Gesundheitsreform sehr enttäuscht worden. Als 2005 auch noch die Große Koalition gebildet wurde, bin ich aus der SPD ausgetreten.

    sueddeutsche.de: In Kürze erscheint Ihr Buch "Kritik des Neoliberalismus". In den politischen Diskussionen versteht jeder darunter etwas anderes. Was bedeutet "Neoliberalismus" für Sie?

    Butterwegge: Anfangs war der Neoliberalismus eine Wirtschaftstheorie, die in den 30er Jahren als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise und den Keynesianismus entstanden ist. Leider hat sich aus ihr eine Ideologie entwickelt, die insgesamt mehr Markt und von den Menschen mehr Leistung fordert. Es handelt sich dabei um ein politisches Großprojekt, dass praktisch alle Gesellschaftsbereiche nach dem Vorbild des Marktes neu ordnen will. Dadurch wird unsere Gesellschaft aber zwangsläufig rauer und sozial kälter.

    sueddeutsche.de: Sie schreiben, in Deutschland werde die soziale Sicherheit zunehmend zum "Standortrisiko" erklärt. Fakt aber ist: Die Kosten für soziale Sicherheit machen deutsche Produkte in Form von Lohnnebenkosten teurer. Wie wollen Sie das ändern?

    Butterwegge: Die Lohnnebenkosten sind ein tolles Stichwort, weil es DAS zentrale neoliberale Mantra schlechthin darstellt. Diese Litanei singen alle etablierten Parteien seit vielen Jahren, um ihre Reformpolitik als unausweichlich und notwendig hinzustellen. Aber: Wenn die hohen Lohnnebenkosten in der Bundesrepublik der Grund für die hohe Arbeitslosigkeit wären, dann müsste umgekehrt in Mosambik eigentlich Vollbeschäftigung herrschen, weil die Lohnnebenkosten dort gleich null sind.

    Die Höhe der Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber entscheidet also gar nicht darüber, ob eine Volkswirtschaft auf den Weltmärkten erfolgreich ist oder nicht. Dennoch haben es die Neoliberalen und Wirtschaftslobbyisten geschafft, die Lohnnebenkosten zum Fetisch zu erheben, sie in den Mittelpunkt aller Reformdebatten zu rücken und zum zentralen Druckpunkt auf den Sozialstaat zu machen.


    sueddeutsche.de: Sollten die Arbeitgeber darüber hinaus stärker belastet werden?

    Butterwegge: Ja. Die DAX-Unternehmen verdienen so viel Geld, dass sie mehr dazu beitragen könnten, soziale Probleme wie die Kinderarmut in den Griff zu bekommen. Gleiches gilt für die Spitzenverdiener. Die ständige Entlastung dieser beiden Gruppen stellt ein großes Problem dar.


    sueddeutsche.de: Gehen wir mal von den theoretischen Konzepten weg und wenden uns konkreten Personen zu: Was halten Sie von der Politik Angela Merkels?

    Butterwegge: Relativ wenig, denn ich weiß spätestens seit dem Leipziger CDU-Parteitag im Dezember 2003, wie aufgeschlossen sie neoliberalen Konzepten in der Steuer-, Sozial- und Gesundheitspolitik gegenübersteht. Wenn sie könnte, würde Frau Merkel wesentlich wirtschaftsfreundlicher agieren, als sie es in der Großen Koalition darf.


    sueddeutsche.de: Ist Guido Westerwelle neoliberaler als Merkel?

    Butterwegge: Naja, das Wort "neoliberal" hört er nicht gern. Westerwelle bezeichnet sich lieber als "neosozial". Dabei betreibt er unter dem Stichwort "mehr Eigenverantwortung" die Demontage des Sozialstaats. Und das ist als "neoliberal" treffend charakterisiert.


    Das ganze Interview: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Eine Bilderstrecke über die Definition von verschiedenen Parteien/Verbänden was Neoliberalismus für sie bedeutet gibt es hier:

    [Links nur für registrierte Nutzer]






    Mit der andauernden Privatisierung von z.B der Eisenbahn bin ich nicht gerade glücklich und was sich damit verbessert haben soll weiß ich auch nicht.Die Fahrpreise für eine 3 km Strecke mit dem Zug betragen EINZELN bei uns 3,55€uro pro einfache Fahrt.Die Regionalbahnen sind ziemlich oft verschmutzt/versaut.Die Schalter hier wurden geschlossen.Die Bahnleute sind keine Beamten mehr und die Lokführer wollen jetzt z.B 30% mehr Lohn wenn nicht streiken sie und es steht ziemlich vieles dann wohl mal wieder still....

    Der Strommarkt wurde liberalisiert vor 7 Jahren und wie teuer der Strom geworden ist sieht wohl jeder an seiner eigenen Rechnung.Die Konzerne fahren fette Gewinne ein,erhöhen die Preise eher vorschnell und Preissenkungen an der Leipziger Strombörse werden WENN überhaupt nur sehr zögerlich und verspätet weitergegeben...

    Die Privatisierung von Krankenhäusern hat mittlerweile schon abartige Auswüchse angenommen s. hier:

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    "Im niederrheinischen Wegberg sind innerhalb eines Jahres über zwei Dutzend Menschen gestorben, weil Ärzte falsch, unnötig oder stümperhaft behandelt haben sollen. Der Verdacht: Der neue Chef der privatisierten Klinik habe auf Kosten der Gesundheit seiner Patienten Kasse machen wollen."

    Durch die soziale Kälte wird unsere Gesellschaft leider immer verrohter und es sieht nicht so aus als ob sich da noch was ändern ließe......

    Wie steht ihr dem Neoliberalismus gegenüber??

  2. #2
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    Standard AW: Neoliberalismus-Debatte-Wem ist mir der neoliberalen Politik gedient??

    Aber: Wenn die hohen Lohnnebenkosten in der Bundesrepublik der Grund für die hohe Arbeitslosigkeit wären, dann müsste umgekehrt in Mosambik eigentlich Vollbeschäftigung herrschen, weil die Lohnnebenkosten dort gleich null sind.
    Ein Argument für den Linken Hartz4-Talkshow-Mob.

    Godwin's Law: As an online discussion grows longer, the probability of a comparison involving Nazis or Hitler approaches one.

  3. #3
    Admiral v. Tirpitz Benutzerbild von Freiherr
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    Standard AW: Neoliberalismus-Debatte-Wem ist mir der neoliberalen Politik gedient??

    "Aber: Wenn die hohen Lohnnebenkosten in der Bundesrepublik der Grund für die hohe Arbeitslosigkeit wären, dann müsste umgekehrt in Mosambik eigentlich Vollbeschäftigung herrschen, weil die Lohnnebenkosten dort gleich null sind."

    In Mosambik ist die Infrastruktur auch gleich null. Ebenso die Lebensverhältnisse.
    Solange wir das Volk mit dem schwächsten Nationalgefühl sind, das jeden Länderraub oder sonstige Schmach, die uns angetan wird, mit Versöhnungsreden erwidert, damit straflos macht und zu neuem Raub einlädt, solange wir ohne den erforderlichen Nationalstolz den Sitten und Formen anderer Völker nachlaufen und solange uns das Bekämpfen anderer Deutscher wichtiger ist als das Zusammenhalten gegen außen, solange kann Deutschland nur sinken, nicht gesunden. - Großadmiral Alfred v. Tirpitz, 1919

  4. #4
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    Standard AW: Neoliberalismus-Debatte-Wem ist mir der neoliberalen Politik gedient??

    Zitat Zitat von LieblingderGötter Beitrag anzeigen
    "Lafontaine ist glaubwürdig"


    Steuern senken, Lohnnebenkosten runter
    und den Staat handlungsunfähig machen - der Dreiklang neoliberaler Politik

  5. #5
    Haßkrimineller Benutzerbild von wtf
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    Standard AW: Neoliberalismus-Debatte-Wem ist mir der neoliberalen Politik gedient??

    Wem ist mir der neoliberalen Politik gedient?

    Jedem außer Faulpelzen und Schmarotzern, insbesondere aber dem sogenannten kleinen Mann.
    "When the people fear the government, that´s tyranny. When the government fears the people, that´s freedom." Thomas Jefferson

  6. #6
    FDP-Verfolger Benutzerbild von LieblingderGötter
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    Standard AW: Neoliberalismus-Debatte-Wem ist mir der neoliberalen Politik gedient??

    Zitat Zitat von wtf Beitrag anzeigen
    Wem ist mir der neoliberalen Politik gedient?

    Jedem außer Faulpelzen und Schmarotzern, insbesondere aber dem sogenannten kleinen Mann.

    Was ist wenn der Arbeiter nicht mehr mit dem Zug zur Arbeit kommt bzw. sich erheblich (mehrmals)verspätet weil die Bahn privatisiert wurde und die Bahnarbeiter(sofern keine Beamte) nun streiken können da sie keine Beamten mehr sind???

  7. #7
    GESPERRT
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    Standard AW: Neoliberalismus-Debatte-Wem ist mir der neoliberalen Politik gedient??

    Zitat Zitat von wtf Beitrag anzeigen
    Wem ist mir der neoliberalen Politik gedient?

    Jedem außer Faulpelzen und Schmarotzern, insbesondere aber dem sogenannten kleinen Mann.
    Die neoliberale Politik dient nur dem Kapital und schadet dem kleinen Mann!
    Der kleine Mann bezahlt die Zeche!
    Wenn ich schon das Wort Lohnnebenkosten höre, geht mir das Messer in der Tasche auf!
    Dieses Schlagwort dient nur der Verdummung der Menschen!
    Unter dem Strich bringen die Lohnnebenkosten überhaupt nichts, schaffen nicht einen einzigen Arbeitsplatz!
    Aber du kannst es sowieso nicht begreifen!
    Wenn ja, dann rechne mir mal des Ergebnis der Senkung der Lohnnebenkosten vor!
    Aber dazu fehlt dir das Wissen und Können!

  8. #8
    Haßkrimineller Benutzerbild von wtf
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    Standard AW: Neoliberalismus-Debatte-Wem ist mir der neoliberalen Politik gedient??

    Zitat Zitat von Amigo Beitrag anzeigen
    Wenn ich schon das Wort Lohnnebenkosten höre, geht mir das Messer in der Tasche auf!
    Dieses Schlagwort dient nur der Verdummung der Menschen!
    Absolut zutreffend. Es gibt keine Lohnnebenkosten. Es gibt Lohnkosten, fertig.
    "When the people fear the government, that´s tyranny. When the government fears the people, that´s freedom." Thomas Jefferson

  9. #9
    he is a CHAR_ Benutzerbild von borisbaran
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    Standard AW: Neoliberalismus-Debatte-Wem ist mir der neoliberalen Politik gedient??

    Neoliberlaismus ist nich zu einer ideologie verkommen, sondern zu einem linken schimpfwort für jegliche nicht-linke wirtschafts- oder sontige Politik. also ein eine inhaltsleere Sprechblase wie z.b. "sozial gerecht". und dieser satz über mosambik ist einfach nur populsimus, unterste schublade, von der ich sogar zweifel habe, ob sie die PDSED ausmachen wird...
    P.S.: Ich glaube, ich sollte die Unterstützung des Neoliberlismus in meine Signatur aufnehmen, nur ma zur Provoltaion von Linken UND Rechten.
    Unf hier nochma die Ziele des Neoliberlismus, frisch aus der Wikipedia (die lassen jedem Linken das Arschwasser kochen )([Links nur für registrierte Nutzer]):
    • der Monopol- und Kartellkontrolle,
    • dem sozialen Ausgleich,
    • der Chancengleichheit,
    • der Internalisierung externer Effekte
    .
    Und der Begriff der sozialen Marktwirtschaft, wie ihn Ludwig Erhard geprägt hatte, war auch neoliberal:]...
    Igno-Mülleimer: Frei-denker, politisch Verfolgter, Willi Nicke, iglaubnix+2fel, tosh, monrol, Buella, Löwe, Widder58, Piedra, idistaviso, Pythia, Freelance, navy, SLNK
    Mitglied der Fraktion der Liberalen

  10. #10
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Neoliberalismus-Debatte-Wem ist mir der neoliberalen Politik gedient??

    Aus der oben verlinkten Bilderstrecke:

    Thea Dückert, stellv. Fraktionsvorsitzende der Grünen:
    "Mit uns ist der neoliberale Nachtwächterstaat nicht zu machen."

    Könnte jemand diese Dame bitte mit einem schweren scharfkantigen Gegenstand bewerfen?
    "Neoliberaler Nachtwächterstaat"...
    Ist ja nicht auszuhalten!

    Warum dürfen eigentlich Leute, die ideengeschichtlich weniger gebildet sind als fuffzig Meter Mischwald, behaupten, sie würden mich vertreten?

    *pulsvon180hat*
    Aktueller Kalenderspruch: You're not important enough to provide me with an instruction manual on how to talk to you! (Rep. Walter Hudson, 2024)

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