Wolfgang Kapplusch
via fb:
Das Elektroauto und das „Ich, hier und jetzt“-Argument
Da frägt mich gestern einer, in ziemlich provozierendem Ton, wo er denn gefälligst ein Elektroauto laden könnte wenn er denn eines hätte.
Wolfgang: Zum Beispiel in deiner Garage
Antwort: Ich habe keine Garage!
W: Na, dann kannst du es vllt am Arbeitsplatz
A: Bin Rentner
W: Dann hast du vllt ein Hobby, wie Fußball am Wochenende und kannst dort ein Ladegerät installieren
A: Habe keine Hobbies
W: Na, dann kannst du halt einen Schnellader am Supermarkt während des Einkaufens benutzen.
A: Ich kaufe nicht mit dem Auto ein.
W: Wozu hast du dann überhaupt ein Auto?
A: Damit ich ab und zu wohin fahren kann.
W: Na, dann kannst ja dort laden wo du hin fährst.
A: Elektroautos sind doch totaler Blödsinn!
Leuchtet voll ein, oder? í ½í¸Š
Da ist der erste Teil des Arguments – gibt es in allen möglichen Variationen: Dass “Ich“ Argument. Allgemein formuliert:
„Weil es bei MIR Probleme gibt ist das Elektroauto Unsinn.“
Hobbylose Rentner ohne Garage sind aber eine ziemliche Ausnahme, davon hängt nicht die Durchsetzung des Elektroautos ab. Alle solche Argumente, auch das „ich fahre oft große Strecken“- Argument zählen null in einer Diskussion um die Zukunft der Mobilität. Es geht um die Masse, den großen Durchschnitt der Gesellschaft, und die fahren eben kaum mehr als 40 km am Tag.
„Du“, deine Sonderprobleme interessieren nicht!
Außerdem lebst du ja sowieso nicht mehr lange! (ähääämmm í ½í¸Š)
Als zweites kam dann das „Jetzt und heute“-Argument:
Es gäbe ja bis jetzt gar nicht genügend Ladesäulen. Also könne er nicht da laden wo er hin fährt.
Stimmt. Aber in einer Diskussion um die ZUKUNFT der Mobilität interessiert das „Jetzt und heute“ nicht!
Das jetzt und heute zählt da lediglich als Gradmesser, wie weit wir sind und was gut ankommt.
Und natürlich ging die Diskussion dann weiter und es kam was kommen musste: Er hat mir was von den Wundern des Wasserstoffs vorgeschwärmt!
Was ja eindeutig und klar, DIE „hier und jetzt“-Lösung ist, da es bereits heute Abermillionen h2-Tankstellen gibt. í ½í¸Š
Die Logik der E-Auto-Hasser ist immer wieder verblüffend!
Da kann man noch was lernen!
Die zwei Argumente kommen fast immer zusammen vor, warum sie fast ein Argument sind.
Verwandt ist das „Extremsituationen“-Argument
Hat mir gestern eine Frau erzählt warum Elektroautos unmöglich sind: Es gäbe ja keine elektrischen Schneeräumwagen! í ½í¸Š
Außerdem sei es unmöglich eine Rallye durch die Innere Mongolei zu fahren!
Und in einem Rutsch von Brüssel nach Palermo geht auch nicht. Und was ist, wenn man in Afrika vor einem hungrigen Löwen flüchten muss und der Akku ist leer?
Und überhaupt werden dann Alle ständig mit leerem Akku liegen bleiben. Was ja, wie Ihr ja alle wisst, grundsätzlich immer auf einer abgelegenen Landstraße im Winter, nachts um halb 12 passiert. Bei Kälte und Nebel, während gerade 3 Fledermäuse vorbeifliegen. Und dann kommt immer ein schwarzes Monster, macht die Tür auf und frisst alle auf – und dann geht mindestes die Welt unter – wenn nicht noch schlimmer!
Igno-ProllBank: Stalker ManfredM, et al...
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