In einem Punkt herrschte bei der Union immer Klarheit: Als Volkspartei der Mitte lässt sie sich auf keine Flirts oder gar Koalitionen mit den Parteien am rechten und linken Rand ein.
Mit dieser Haltung hat sich die CDU/CSU auch vor der Bundestageswahl gegen die SPD abgegrenzt: „Wir reden weder mit der AfD noch mit der Linkspartei“, so ihr Argument. „Dagegen wäre die SPD jederzeit bereit, mit der Linkspartei ins Koalitionsbett zu steigen.“
Doch plötzlich scheinen bei der CDU die letzten Tabus zu fallen. In Brandenburg will Ingo Senftleben, Landes- und Fraktionsvorsitzender der CDU, nach der Landtagswahl 2019 auch mit Linken über eine Regierungsbildung reden. Linken-Chefin Diana Golze, Arbeitsministerin in der derzeitigen rot-roten-Koalition, hat dieses Ansinnen nicht etwa brüsk zurückgewiesen.
Im Gegenteil: Die Linke schließt eine Koalition mit der CDU auch nicht mehr aus.