Kennt ihr diesen Moment, in dem plötzlich alles Sinn ergibt und man merkt, dass der ganze Scheiß sich wirklich lohnt? Ich auch nicht.
Es gibt indes wenige Menschen, die eine Phantasie für die Wahrheit des Realen besitzen ...
Vor einigen Wochen wollten meine Frau und ich uns bei einer Optiker-Filiale eine Lesebrille kaufen, weil wir beide ahnten, dass wir weitsichtig werden. Natürlich mit Sehstärke messen vorher. Da gingen wir in den langen Ladeneingang rein und die top-gestylte Verkaufstrulla schaut uns erst aus der Ferne geringschätzig an und dreht sich dann weg, verschwindet kurz ohne sicht- und hörbaren Anlass in einen Nebenraum, was schon eine Frechheit ist und flaumt uns dann an: "Sie können gerne einen Sehtest machen, aber wenn Sie keine Brille kaufen, müssen Sie den bezahlen". Wir ließen uns dann an den Inhaber weiterreichen. Als nach dem Sehtest tatsächlich die passenden Brillen vorrätig waren inkl. ansprechendem Gestell, informierte ich den Inhaber über das Vorkommnis am Anfang. Der war sichtlich erschüttert und entschuldigte sich für sie. Die war angeblich Azubi in der dritten Woche. Die ablehnende Grundhaltung habe ich ausführlich geschildert und mitgeteilt, dass allein durch diesen Blick schon einige potenzielle Kunden vermutlich gleich beim Betreten wieder umgedreht sind.
Diese Azubi habe ich dort nie wieder gesehen. Leider ist das aber eine Ausnahme. Normalerweise stellen sich Chefs von missratenen Verkäuferinnen umgehend vor diese und schieben die volle Schuld auf den Kunden. Beschweren beim Filialleiter wird so zum Bumerang und man fühlt sich hinterher noch schlechter als vorher.
Beispiel: Vor zehn Jahren wollte ich im Praktiker einen Dichtschlamm für eine Außenwand kaufen. Beim Gang durch die Gänge fand ich aber nichtmal annähernd eine Masse, die dazu gepasst hätte. Der Verkäufer schnauzte mich an: "Ich weiß gar nicht, was Sie wollen! Steht doch alles da! Als ich den Geschäftsführer kommen ließ, hieß es lapidar: "Herr xy ist Verkaufsberater und kein Techniker! Sie hätten sich vorher besser informieren sollen!" Einige Jahre später wurde diese Praktiker-Filiale geschlossen, lange bevor die Gruppe pleite ging. Und so erlebe ich es seit Jahrzehnten: Läden und Geschäfte gehen reihenweise pleite. Lieber so als ihr Verhalten zu ändern. Die soziale Hängematte ist eben noch viel zu weich.
Das Detail steckt im Teufel
(Versprecher bei einer Betriebsversammlung)
Das Problem im Einzelhandel ist wohl, dass keine ausgebildeten Verkäufer mehr eingestellt werden sonder nur noch gelangweilte Hausfrauen.
Ich will gar nicht wenn ich in irgendeinen Geschäft gehen das mir die verkäuferinnen auf die nerven gehen, wenn ich etwas suche was ich nicht finden kann, dann kann ich ja immer noch fragen. So etwas ist eher nervig und will lieber in Ruhe shoppen als das mich ständig jemand dort anspricht und mich fragt was ich suche....
Wo's nervt ist, wenn man quasi auf Beratung "angewiesen" ist. Wenn ich z.B. Kfz-Teile bei Wobst kaufe, hätte ich schon gerne jemanden an der Theke, der auch das passende Teil findet und richtig bestellt. Aber nicht mal das klappt mehr zuverlässig. Von 10 Käufen bringt man inzwischen mindestens 3 wieder zurück.
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)