Die deutsche Sprache im Wandel der Zeit......

[Coriolanus]

Etwas ad acta zu legen, ist immer eine gute Idee, daher sei mir auch nur noch ein letzter Kommentar zu meiner jüngsten Forenperre vergönnt. Das nächste Mal, wenn permagefrostet wird, lässt sich die OFL hoffentlich einen besseren Sperrgrund einfallen. Mich ein drittes Mal mit Brutus zu verwechseln, hieße nämlich, einen bereits für immer permagefrosteten Foristen, den man zweimal wieder aufgetaut hat, ein drittes Mal für immer zu sperren.

[Coriolanus]

Jean Paul, aktuell wie nie:

Zuerst, Gnädige, wollen die wenigsten Gegner aus meinem Fachordnen nach der Mehrzahl so viel machen als ich. Herr Grimm z. B. schrieb im Hermes, ich brächte ganz unähnliche Wörter wie Held, Graf, Tat etc. in eine Klasse, welche in den ältesten Zeiten sehr verschieden von einander gebogen worden. Uns alle gehen aber nur die neuesten Zeiten an, nicht die stummen alten, sondern nur die lauten neuen.

[Coriolanus]

Uns alle gehen aber nur die neuesten Zeiten an, nicht die stummen alten, sondern nur die lauten neuen.

Damit meinte der Dichter nicht, die ältesten Zeiten zu verachten, oder sich kein Bild davon zu machen. Er selbst war bestens mit Latein, dem Altdeutschen, Neudeutschen, dem Hebräischen, der englischen, jiddischen, griechischen und französischen Sprache vertraut und verfügte also über ein so umfangreiches Wissen, daß er erst auf Basis dieser Erkenntnisse sein Urteil treffen konnte.

[Coriolanus]

Herr Grimm z. B. schrieb im Hermes, ich brächte ganz unähnliche Wörter wie Held, Graf, Tat etc. in eine Klasse, welche in den ältesten Zeiten sehr verschieden von einander gebogen worden.

Diese Aussage lässt sich direkt auf die Einleitung zurückführen:

Wahrlich, wer in Grimms Meister-Grammatik – diesem deutschen Sprachheroum – es lesen muß, wie unsere Sprache die reiche Klang-Singstimme ihrer Jugend durch die Jahre eingebüßt und sie nun, gleich einer alten Frau, da kreischt und pfeift, wo sie früher sang: der möchte weinen über einen Verlust auf ewig. Denn er muß in Grimm lesen, wie z. B. unsere Deklination Tag sonst in Taga, Tago, Tagum umgebogen wurde; unsere andere Hirt sonst in Hirti, Hirta, Hirto, Hirtum; und wie eine andere auf a, u, o, ono, om und wieder eine auf eo, eon, eono ausklang oder ein Adjektiv auf emo, u, an, ero, iu, era, eru, o. Ja man muß – denn an die oft griechischtönenden Beugungen der vorigen Zeitwörter darf man gar nicht denken – von Grimm noch erfahren, [Fußnote] wie Ort- und Flußnamen z. B. in Hessen und Thüringen sonst geklungen gegen jetzo; z. B. Phiopha lautet heut zu Tage Pfiefe – Fanaha jetzt Venne – Passaha jetzt Besse – Thiatmelli jetzt Ditmold – Mursenaha jetzt Morschen – Miminunga jetzt Meinungen – Slutiza jetzt Schlitz – Butinesbah jetzt Butzbach.

[Links nur für registrierte Nutzer]

[Coriolanus]

Auffällig, was für ein klangvolles und schön gedichtetes Deutsch manche Moderatoren hier auf einmal schreiben können. Vielleicht täuscht mich als Krümelkacker dieser Eindruck aber auch nur.

[Coriolanus]

Es wurde gesagt, beim Leitungswasser sage die Leitung etwas über den Ursprung des Wassers aus, und zwar so, als ob man bei Leitungwasser an Chardonnay denken würde.

[Leila]

Bolle schrieb [Links nur für registrierte Nutzer] um 16:45 Uhr:

„Mütterchen hat Größe gezeigt und einen Fehler unsererseits korrigiert und sich sogar entschuldigt! Was du hier jetzt abziehst ist Krümelkackerei und Nachtreten auf Niedrigniveau! Da fragt man sich doch, ob es nicht besser gewesen wäre, Fehler Fehler sein zu lassen!
Meine ganz bescheidene Meinung!“

Und nun Du, 13 Minuten später:

Auffällig, was für ein klangvolles und schön gedichtetes Deutsch manche Moderatoren hier auf einmal schreiben können. Vielleicht täuscht mich als Krümelkacker dieser Eindruck aber auch nur.

Merkst Du etwas?

[Querulator]

Günstig, günstiger, am günstigsten, alles folgt logisch einer Leitlinie und darum stört da ein weiteres s nicht, es ist nötig. Es geht nicht darum, die deutsche Sprache zu beschädigen, sondern es wären nur einige leichte Kunstgriffe nötig, würde man sich im geliebten Bundestag nicht nur um Unisex-Toiletten auf der linken, oder Kopftuchverbote auf der rechten Seite Gedanken machen.

Dann An-sicht-s-sache statt An-sicht-sache wie es bei einer traditionellen Ehe lauten müsste, eine typische Vergewaltigungsszene in der deutschen Sprache.

Solche Kunstgriffe haben wir ja in Form der letzten Rechtschreibreform kennengelernt.

Ganz offensichtlich geht es dort nicht darum, die deutsche Sprache zu retten.

[Querulator]

Beratungsstelle für den richtigen Gebrauch von Zusatzlauten, das ist mein voller Ernst. In meiner Arbeitswelt bin ich teilweise schon von Ausländern umgeben, bei denen Sätze wie "Hast Du gesehen" oder "Sie steht bei die Kiste" zum gehobenen Deutsch zählen. Selbst Kollegen, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben, und sprachtechnisch zumindest doch Artikel, Adjektive, Pronomen oder Verben bestimmen können gelernt haben sollten, bleiben mir aufgrund der Sprachbarriere fremd.

Wie soll unter solchen Umständen wiederrum die vielzitierte "Integration" gelingen, die der unsinnigen und überoft auftretenden Fugen-S-Regel folgt, und zu Integrationsversagen führt?

[Querulator]

An den Apostaten:

Wer oder was hindert Dich daran, Deine Texte nach dem Muster Jean Pauls Schreibkunst zu verfassen?

Viel sinnvoller fände ich, wenn nicht nur Apostate sondern auch andere Zeitgenossen unabhängig voneinander und ohne es zu verkünden begännen, als Zeitzeugen die Ereignisse, die Politik, letztlich alles, was in Geschichtswerke Eingang zu finden pflegt, nach bestem Wissen und Gewissen niederschrieben und sicherten, nicht nur in Computern. Es kann, je nach Geschmack und Talent, in Form eines Tagebuches, eines Berichtes, eines Protokolls in Stichworten, in gesprochener Form oder sonstwie erfolgen und soll in mehreren Kopien sicher aufbewahrt und eventuell untereinander ausgetauscht werden. Wichtig ist Geheimhaltung nach außen ohne Gebrauch des Internets oder des Telefonnetzes. Es wäre auch kein Fehler, Kopien in verschiedenen Sprachen aufzubewahren.