Boris Becker ist pleite!

[antiseptisch]

Es gab Stromberg. Herrlich politisch inkorrekt.
Aber der Plot ist glaube ich auch eine Kopie aus dem britischen Fernsehen.

So ist es. Alles, was es in D als Humor gibt, wurde aus dem Ausland importiert. Nur ein Heinz Erhardt war ein lustiger Reim-Erzähler oder Fips Asmussen ein Vollprolet und Säufertyp. Das kenne ich zu der Zeit nur von hier. Die DDR brachte auch noch so ein paar Eigenentwicklungen, mit denen sich aber schon im Westen keiner anfreunden konnte.

Selbst für Frank Rosin gibt es ein US-Vorbild (Hell's Kitchen). Das ist gleich zwei bis drei Nummern heftiger und geht schon eindeutig Richtung fake, was der Deutsche ursprünglich abgelehnt hätte.

Tut mir leid wegen OT.

[antiseptisch]

Stromberg war für mich der letzte Höhepunkt im deutschen Fernsehen, was natürlich auch an einem genialen Christoph Maria Herbst lag.

Ich muss zugeben, dass ich den zu Beginn abgelehnt hatte, weil solche Typen mir beruflich immer in die Quere kommen. Aber mittlerweile finde ich seine reine schauspielerische Leistung genial.

[Chronos]

Ich möchte es dabei belassen. Nur fällt mir gerade ein: Der beste Kumpel meines Opas hätte ein deutscher Louis de Funes werden können. Der hat sogar auf der örtlichen Freilichtbühne gespielt. Leider wurde er nicht entdeckt. Aber mir fällt gerade ein, dass meine Oma einen Groll gegen Komiker hatte. Es wäre damals auf dem Dorf selbstmörderisch gewesen, es auf die Tour zu versuchen, berühmt zu werden. Wenn das in die Hose gegangen wäre, wäre man abschussreif gewesen und hätte sich da nie wieder blicken lassen dürfen. Denn lachen war in einer bettelarmen Gegend was für Doofe oder Verrückte. Heute unvorstellbar.

Louis des Funes würde ich nun nicht gerade als Krönung des Humors bezeichnen. Eher als krachenden Grimassenschneider-Klamauk.

Einen ganz bedeutenden deutschen Repräsentanten des feinsinnigen Humors haben wir bisher noch gar nicht erwähnt: Vicco von Bülow alias Loriot.

Hintersinnige Verballhornung der täglichen kleinen Missgeschicke, verpackt in Situationskomik und in hämische Persiflierung deutscher Eiche-brutal-Schrankwand-Gemütlichkeit. Ein wirklich verschmitzt grinsendes Schlitzohr.

Hier als Hausmeister, der unabsichtlich die Berliner Philharmoniker dirigiert:



Und zum guten Schluss noch den Piet Klocke und die Hummel:




Da sage noch einer, Deutschland habe keine guten Humoristen.

[antiseptisch]

Louis des Funes würde ich nun nicht gerade als Krönung des Humors bezeichnen. Eher als krachenden Grimassenschneider-Klamauk.

Aber zu der Zeit war Slapstick in D noch nicht vorgesehen. Es gab keinen und es konnte auch keiner. Erst Klimbim sprang in 1973 auf den Zug auf, ca. zehn Jahre später, danach Hallervorden und dann war die Mode schon wieder vorbei.

Loriot war natürlich Kult. Allerdings mit so wenigen Auftritten, dass man all seine Texte auswendig lernen kann. Beim frühen Otto genau das gleiche. Es ging nur in homöopathischen Dosen mit einer Show pro Jahr. Das war im Vergleich zu heute schon beschämend.

[Chronos]

(...)

Loriot war natürlich Kult. Allerdings mit so wenigen Auftritten, dass man all seine Texte auswendig lernen kann. Beim frühen Otto genau das gleiche. Es ging nur in homöopathischen Dosen mit einer Show pro Jahr. Das war im Vergleich zu heute schon beschämend.

Irgendwie scheinst du die große Loriot-Zeit verpasst zu haben.

Ende der Siebziger noch monatelang Loriots "Sitzungen" auf dem berühmten grünen Sofa. Oder später seine Berichte aus der Wissenschaft (als Professor Bernhard Grzimek mit dem legendären Steinbeisser) u.v.a.m.

Dann Loriots Filme mit Evelyn Hamann wie beispielsweise "Pappa ante portas" (1991) oder "Ödipussi" (1988). Absoluter Spitzenhumor.

Bei seinem Lebenswerk kann man nun wirklich nicht mehr von "so wenigen Auftritten" reden.

Vicco von Bülow hat den Humor ganzer deutscher Generationen geprägt.

[Zirrus]

Ja, zurück zum Thema.
Bobbele ist vielleicht pleite, aber glücklich. Ähnlich wie Berlin.

Und nun muss der Idiot auch noch damit rechnen eingesperrt zu werden. Wie kann ein einzelner Mensch nur so blöd sein!

[Swesda]

Ich habe es zuletzt mit Pastewka versucht, aber nach vier Folgen habe ich aufgegeben. Die hassen sich ja alle nur noch. Der Deutsche mag sowas. Nach jeder Beziehung muss in einem deutschen Film bzw. Serie mindestens eine(r) davon lesbisch oder schwul werden. Happy End und heile Strukturen sucht man hier vergebens. Und so offen propagierten Selbsthass sehe ich nicht einmal in Hollywood. Der Deutsche will auch da vorauseilenden Gehorsam zeigen, merkt aber nicht, wie er international zum isolierten Schandfleck wird. So viel Dreck erwarten nicht mal die Jodels von uns.

Das phantasieren sich bestimmte Kreise immer wieder zusammen. Deutschland ist nichts weniger als ein "isolierter Schandfleck". Das ist der übliche Quatsch. Ich verstehe schon was das soll, aber auf den Fliegenfänger gehen nur die dümmsten der Dummen. Was wollt ihr mit denen?
Was die unsägliche Neigung deutscher Filmemacher angeht, stets irgendwo Schwule, Lesben und Fragliche einzubauen, und seien es auch nur solche, die sich vorurteilsgemäß so benehmen, so stimme ich dir zu. Man versteht auch in der Kunstszene überhaupt nicht, dass dieses krampfhafte Bemühen, Toleranz zu zeigen, auch nur eine allgemeine Diffamierung darstellt. Was so zwanghaft als normal dargestellt wird ist allein schon deswegen alles andere als normal.

[Swesda]

Und nun muss der Idiot auch noch damit rechnen eingesperrt zu werden. Wie kann ein einzelner Mensch nur so blöd sein!

Ich habe selten eine solche Ansammlung von hässlichen Menschen gesehen. Da wird mir echt übel.

[Swesda]

Stromberg war für mich der letzte Höhepunkt im deutschen Fernsehen, was natürlich auch an einem genialen Christoph Maria Herbst lag.

Klar, die Rolle ist dein Vorbild wie es leibt und lebt. Das passt.
Natürlich ist "Stromberg" ganz große Klasse, sehr genialer Hauptdarsteller, erstklassig besetzte Nebenrollen, schaurig wahrhaftiger Plot und der so hoch erfreuliche Kinnhaken auf den Punkt einer verrotteten Arbeits"kultur" in Deutschland. Scheint aber in England auch nicht besser zu sein, denn an sich ist Stromberg schon ein ganz unverschämtes Plagiat einer britischen Serie. Daran ändern auch nichts die (nachträglich) erworbenen Rechte an der Story.

Es waren lange Nächte mit Netflix und Stromberg, man konnte nicht davon lassen sich alles komplett reinzuziehen. Der Fremdschämfaktor war zum Teil derart unerträglich hoch, dass ich für kurze Erholungspausen das HPF aufsuchte und das will schon was heißen.

[Affenpriester]

Ich habe selten eine solche Ansammlung von hässlichen Menschen gesehen. Da wird mir echt übel.

Gehst du nicht mehr auf Familienfeiern?