Es ist tatsächlich so, dass Syrien wesentlich moderner und westlicher war, als uns in Medien und PI-News oft vertickert wird. Zwar gibt es dort auch genug durchgeknallte Hardcore-Musels aber eben auch eine ziemlich moderne, tolerante und säkulare Gesellschaft. Damaskus beispielsweise war vor dem Krieg sicherer als Berlin. Trotzdem sollte man die Obergrenze auf 100 Syrer für ganz Deutschland begrenzen. Für jede größere Stadt einen. Auf gutes Lamm-Scharwarma möchte ich schließlich nicht verzichten.
Auszug aus einem Interview:
Wie war Syrien als Sie im Januar 2009 dort ankamen?
V. P. Haran: Syrien war ein friedvolles Land und es gab keine unterschwelligen Spannungen. Der syrischen Wirtschaft ging es gut und die durchschnittliche Wachstumsrate lag bei mehr als 5 Prozent...
Wie war das Leben in Damaskus?
V. P. Haran: Als Diplomat neigt man dazu ein zurückgezogenes Leben zu führen, doch manchmal fuhr ich in die Innenstadt, manchmal mit dem Taxi, trank einen Tee im Café und sprach mit den Menschen. Das waren wundervolle Momente und wundervolle Tage. Die öffentliche Ordnung war nie ein Problem. Meine weiblichen Kollegen erzählten mir, sie könnten Schmuck tragen und um zwei Uhr morgens alleine nach Hause laufen und sich dabei sicher fühlen. In einigen Stadtteilen hatten Restaurants bis um fünf Uhr morgens geöffnet. Man hatte nie das Gefühl, dass es Ärger auf den Straßen geben würde. Manche sagen, das wäre dem Muchabarat (dem Militärgeheimdienst) geschuldet, doch ich spürte, dass die Menschen sich für ihre kollektive Sicherheit verantwortlich fühlten.
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V. P. Haran diente von 2009 bis 2012 als Indiens Botschafter in Syrien