Zitat von
Deutscher Michel
Das schreibe ich doch die ganze Zeit, daß die ganze Materie schon ziemlich komplex ist.
Würdest Du Deutschland als demokratischen Staat und Rechtsstaat bezeichnen?
Hier kommen die Chinesen mal selbst zu Wort:
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Das Einzige, was wirklich helfen könnte, den Grad der Versuchung etwas zu verkleinern, wäre wirksame Kontrolle durch die Allgemeinheit und die wäre nur durch Schaffung einer gewissen Transparenz und räumlicher Nähe realistisch umzusetzen und die Allgemeinheit müßte diese Kontrollfunktion wirklich ausüben wollen.
Natürlich bräuchte man außerdem eine Entwicklung, in der moralisches Handeln wieder aufgewertet wird. Das kann man nur erreichen, wenn man das Prinzip der persönlichen Haftung wieder einführt und Fehlverhalten auch sanktioniert und nicht zur gesellschaftlichen Heldentat von "Aktivisten" verklärt.
Zuerst einmal sollte man wieder dazu übergehen, durchzusetzen, daß bestehende Gesetze eingehalten werden und die Unabhängigkeit der Justiz wieder herstellen.
Dann müße man dafür sorgen, daß EU- Gerichtsbarkeit als höchste Instanz abgeschafft wird und keine Möglichkeit mehr bekommt, sich in die inneren Angelegenheiten der Nationalstaaten einzumischen und denen vorzuschreiben, wer in den einzelnen Ländern nicht abgeschoben werden darf, wer welche soziale Leistungen zu bekommen hat oder welche Formen der Wirtschaftsförderung in den einzelnen Ländern praktiziert wird.
Außerdem müßte man dafür sorgen, daß Personen, die öffentliche Entscheidungsträger sind, besser vor übler Nachrede und medialen Hinrichtungen geschützt werden. Es kann einfach nicht sein, daß Politiker extrem erpreßbar gemacht werden, weil man zum Teil Geheimdienstmaterial aus illegalen Überwachungen benutzt, um in sozialen oder gekauften Medien diverse Schmutzkampagnen zu organisieren. Noch schlimmer finde ich in diesem Zusammenhang die aggressive Verbreitung von Lügen und das Verächtlichmachen auf Vorschulkinderniveau, aber inzwischen hat man die Leute ja so weit, daß sie daneben stehen und applaudieren; mit der gleichen Begeisterung, wie man es in "good old america" schon immer getan hat.
Grundsätzlich braucht man politische Regulierung und in bestimmten Situationen muß der alte Spruch "Eigentum verpflichtet" auch wieder mehr Geltung bekommen. Es kann zum Beispiel nicht sein, daß große Unternehmen, die ständig Subventionen in Millionenhöhe erhalten, über Jahre hinweg Tausende von Mitarbeitern entlassen, um anschließend die Geschäftsbereiche im Ausland weiter zu betreiben. Hier wäre es angebracht, daß man den Entlassenen für einen Zeitraum von mehreren Jahren weiterhin 80% des letzten Gehaltes zu zahlen hätte, bevor man sie im ungünstigsten Fall der Allgemeinheit zur Versorgung überlassen darf.
Wenn Du den Sozialismus als System völliger Abwesenheit von unternehmerischer Freiheit für Privatpersonen begreifst, dann bin ich bei Dir, aber in der BRD z.B. gibt es ja beides, privat organisierte wirtschaftliche Strukturen und sogenanntes öffentliches Eigentum. Für mich ist das kein ausschließlich kapitalistisch organisiertes Modell.
Natürlich ist das typisch menschliches Verhalten, aber dem muß doch auch in irgendeiner Form Grenzen gesetzt werden, oder nicht?
Werte und Kultur werden heute in einer bisher nie dagewesenen Art und Weise von Medien geprägt. Deshalb muß die Medienberichterstattung meiner Meinung nach viel stärker an ethische Grundsätze gebunden werden, aber das kann gar nicht mehr passieren, weil Medienunternehmen heute oft mächtiger sind, als die Vertreter der Politik.
Wir sind inzwischen nur noch ein recht erfolgreicher Teil eines großen Wirtschaftsraumes, dem man absehbar nicht mehr zugestehen wird, ein eigenes Machtpotential zu entwickeln. Man hält uns klein und zerstört die Strukturen, die den Erfolg möglich machten.
Du kennst ja sicher das berüchtigte Zitat von Joseph Fischer:
"Deutschland ist ein Problem, weil die Deutschen fleissiger, disziplinierter und begabter als der Rest Europas sind. Das wird immer wieder zu 'Ungleichgewichten' führen. Dem kann aber gegengesteuert werdne, indem so viel Geld wie nur möglich aus Deutschland herausgeleitet wird. Es ist vollkommen egal, wofür. Es kann auch radikal verschwendet werden - Hauptsache, die Deutschen haben es nicht. Schon ist die Welt gerettet."
Ich hab wirklich den Eindruck, inzwischen ist dieser Spruch die Stein gemeißelte oberste Handlungsanweisung fast jedes Entscheiders in diesem Land.
Ich glauben Du überschätzt ganz einfach den Einfluß der Politik. Neuerdings wollen CDUler mit der SED und CSUler mit den Grünen ins Bett, um den eigenen Machterhalt zu sichern. Das zeigt doch, daß die Richtung andere Leute vorgeben und das politische Tagesgeschäft in Deutschland von überbezahlten Laiendarstellern betrieben wird, die lediglich machen, was Andere ihnen auf den Zettel schreiben.
Was meinst Du, warum hat nach der letzten Bundeswahl niemand in den Koalitionsverhandlungen gefordert, daß Merkel ihren Hut nimmt, um eine schnelle Regierungsbildung zu ermöglichen?
Gerade die SPD hätte doch eigentlich ein lebhaftes Interesse daran haben müssen, die übermächtige Rivalin endlich loszuwerden, gegen die sie niemals eine Wahl gewinnen konnte und kann, aber sie ist letztendlich auch nur ein Flügel der großen Einheitspartei aus CDU/CSU, SPD, FDP, Bündnis 90 und SED, die als Folkloretruppe unterwegs ist, um den Leuten vorzugaukeln, sie könnten eigenständig politische Entscheidungen treffen.