Das sind die offiziellen Verlautbarungen, die sich natürlich nach dem politischen Klima richten. Ein klein wenig logisches Denken zeigt allerdings die massiven logischen Widerspüche auf, die sich aus solchen Glaubenssätzen ergeben. Es erinnert alles ein wenig an den beachtlichen intellektuellen Aufwand, mit dem man im 17. Jh. das heliozentrische Weltbild bekämpfte. Eine Theorie annehmen, nur weil sie mit den Beobachtungen übereinstimmt, sie einfach und plausibel erklärt und nirgendwo auf einen Widerspruch steht? Wo kämen wir denn hin?
Also postulieren wir lieber einen X-Faktor, der sich unerklärlicherweise überall auf der Welt dahingehend auswirkt und zu allen Zeiten ausgewirkt hat, dass sich das zweifellos bei den Schwarzen vorhandene Potential nicht zeigen und auswirken kann. Dass dieses Potential vorhanden sein muss, steht außer Frage, denn dies zu bezweifeln ist Rassismus.
Merkwürdigerweise haben alle ostasiatischen Ländern in den letzten Jahrzehnte eine Bildungsexplosion erlebt und sich bei den Leistungen der Schüler und zunehmend auch der Wissenschaftler in die Weltspitze gearbeitet, obwohl die Voraussetzungen im kriegszerstörten Korea oder im China der Kulturrevolution, in der die Bildungsschicht zum großen Teil zerschlagen wurde, nicht gerade gut gewesen sind. Auf der anderen Seite haben wir Staaten mit hohen Erdöleinnhamen wie z.B. Algerien oder solche, die besonders viel Entwicklungshilfe bekamen und auch ins Bildungssystem investierten wie Tunesien, deren Schüler heute aber in internationalen Vergleichen zum Erbarmen abschneiden. Die ebenfalls dürftigen Ergebnisse der beachtlichen Ausgaben Südafrikas für das Bildungssystem habe ich oben schon genannt.
In den USA sind die Schwarzen nicht annähernd mehr die arme, chancenlose Minderheit, als die sie uns vorgestellt werden. Ihr Anteil an den Collegestudenten entspricht z.B. ziemlich genau dem an der Bevölkerung! Die Ergebnisse sind trotzdem ernüchternd, vor allem in den MINT-Fächern. Aus 13% der College-Studenten werden z.B. am Ende nur 1% der Promovierten im Fach Informatik. Ähnlich ist es bei Unternehmensgründern in der IT-Branche oder bei den Piloten der Luftwaffe.
Man könnte noch Dutzende, wenn nicht Hunderte anderer Indikatoren nennen. Es gibt aber kein einziges Ergebnis, das einer genetischen Bedingtheit der IQ-Lücke widerspräche.