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Thema: Abschaltung von Atomreaktoren verursacht Engpass in der medizinischen Diagnostik

  1. #1
    Sommelier
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    Standard Abschaltung von Atomreaktoren verursacht Engpass in der medizinischen Diagnostik

    Zum wiederholten Mal ist in Kanada einer der Hauptproduzenten von Radioisotopen für die Medizin ausgefallen.

    Das hat auch Konsequenzen für Deutschland, wie Prof. Bockisch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, beim Pressegespräch betont

    „Die NRU-Neutronenquelle in Kanada versorgt vor allem die USA mit Radioisotopen. Die Amerikaner werden nun vermehrt Molybdän-99 aus Europa abziehen.“
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Bereits im vergangenen Herbst waren die Radioisotope in Deutschland wegen Unverfügbarkeit der Molybdän produzierenden Neutronenquellen äußerst knapp geworden. Molybdän-99 ist der Ausgangsstoff für das in der Nuklearmedizin eingesetzte Technetium-99m. Die Vorstufe Molybdän-99 von Technetium-99m wird in Neutronenquellen aus der Spaltung von Uran durch Neutronen erzeugt.

    „Viele Kollegen mussten Patienten nach Hause schicken, weil sie keine Radioisotope mehr hatten“
    Zum Beispiel, im ersten Quartal 2009 erhielten die Nuklearmediziner in Deutschland nur zwei Drittel der benötigten Mengen an Radioisotopen. Seither hat sich die Versorgungssituation weiter verschlechtert.

    Krebsdiagnosen, Organuntersuchungen und Strahlentherapie müssen in Deutschland für viele Patienten jetzt zeitlich ausgesetzt werden.

    Technetium ist ein künstliches radioaktives Element, das bei mehr als 80 Prozent der Szintigraphien in der Radiologie Verwendung findet. Die kernphysikalische Technik wird z.B. in der Krebsforschung, bei Infektionskrankheiten und auch bei Knochenbrüchen angewandt. In Europa werden jährlich 8 Millionen Szintigraphien durchgeführt.

    Mittels Szintigrafie lassen sich zum Beispiel Entzündungsherde oder Krebsmetastasen darstellen. Für eine Szintigrafie wird das Radioisotop Technetium-99m an ausgewählte Moleküle gekoppelt. Diese bringen das Radioisotop dann gezielt zu einer bestimmten Stelle im Körper, zum Beispiel zu Krebsmetastasen im Knochengerüst. Dort sammelt sich mit den Transportermolekülen auch das Technetium-99m an. Es sendet Gammastrahlen aus, die von einer Spezialkamera aufgenommen werden können. So macht das radioaktive Technetium-99m zuverlässig unerwünschtes Gewebe oder die Struktur von Organen sichtbar.

    Die Politik ist seit den Zeiten von Rot-Grün und der Großen Koalition dafür verantwortlich zu machen, dass es zu einem totalen Stillstand und Rückschritt auf allen Gebieten der kernphysikalischen Technik in Deutschland gekommen ist. Ohne eine ganze Reihe krasser Fehlentscheidungen, die die politischen Eliten seit 1998 zu verantworten haben, gäbe es hierzulande gar kein Problem mit Wartezeiten bei Therapie und Diagnose mit dem Element Technetium.

    Angewandte Kernphysik ist wichtig und rettet Leben!
    Die Maxime "Atom ? Nein-Danke" ist undifferenziert und dumm.

    Dem Bürger in Deutschland ist mit übertriebenen Gefahrenszenarien betreffend Kernphysik und Reaktortechnik, wie sie von Vertretern der medialen Eliten oft beschworen werden, die aber so gar nicht real existieren, nicht gedient.

  2. #2
    Wüstensohn Benutzerbild von Manfred_g
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    Standard AW: Abschaltung von Atomreaktoren verursacht Engpass in der medizinischen Diagnostik

    Schöner Beitrag!
    Leider propagandatechnisch nur mäßig wertvoll, weil zuviel Sachverstand einfordernd.
    "Free your mind - and your ass will follow"
    (George Clinton, 1970)

  3. #3
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    Standard AW: Abschaltung von Atomreaktoren verursacht Engpass in der medizinischen Diagnostik

    Da ist wohl Prävention noch wichtiger.
    Alle 1-2 Jahre extern präkonditionierte eigene z.B. Tumorkillerzellen re-infundieren, die kurzlebig aktiv abräumen.
    Humangenetische BiomolekularTechnik, ChromosomenAktivierung, idiotypische Vakzinierung.
    "Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen. Dafür müsste die weltweite Gesellschaft allerdings zur Vernunft kommen." Joseph Weizenbaum
    GmbHler sind RufmordGift, Arbeitsverträge sind Pest, Arbeitsrichter verhöhnen SozialstaatsOpfer.

  4. #4
    Sommelier
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    Standard AW: Abschaltung von Atomreaktoren verursacht Engpass in der medizinischen Diagnostik

    Zitat Zitat von politisch Verfolgter Beitrag anzeigen
    Da ist wohl Prävention noch wichtiger.
    Alle 1-2 Jahre extern präkonditionierte eigene z.B. Tumorkillerzellen re-infundieren, die kurzlebig aktiv abräumen.
    Humangenetische BiomolekularTechnik, ChromosomenAktivierung, idiotypische Vakzinierung.
    Ja PV, schön und gut, doch was nutzt dem Individuum die beste Prävention, wenn es z.B. eine genetische Disposition für eine Krebserkrankung hat?

  5. #5
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    Standard AW: Abschaltung von Atomreaktoren verursacht Engpass in der medizinischen Diagnostik

    Ganz_unten, na da nützt Prävention doch gerade besonders gut und sehr individuell.
    Dann geht das halt alle paar Monate.
    Davon gibts noch nicht die Spur.
    Kassen, Praxen und Apotheken behindern es als Ballast.
    Z.B. Vakzinierung bedingt körpereigene Zellen als Substrat für ein individuelles Impfserum, das sonst für niemanden geeignet ist.
    Genetisch ungünstig Disponierte können sich zudem doch keinem radioaktiven Dauerbeschuss aussetzen.

    Für dieselbe CT-Untersuchung schwankt die Strahlenbelastung bis um das 13-Fache.
    Eine Brust-Computertomografie bewirkt etwa die hundertfache Strahlenbelastung eines normalen Röntgengeräts. Am riskantesten sind Scans des Unterleibs und des Beckens.
    In D sterben jhrl. weniger Menschen an Grippe, als in USA jhrl. an CT-bedingtem Krebs sterben (15 T p.a.).
    Geändert von politisch Verfolgter (06.02.2010 um 23:01 Uhr)
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  6. #6
    Sommelier
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    Standard AW: Abschaltung von Atomreaktoren verursacht Engpass in der medizinischen Diagnostik

    PV, Diagnostik ist eine (gute) Sache.
    Welche Argumente sprechen gegen Therapie mit Radionukliden? Wieviele Lebenvon Tumorpatienten konnten hinsichtlich der Lebensqualität verbessert und erheblich verlängert werden?

  7. #7
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    Standard AW: Abschaltung von Atomreaktoren verursacht Engpass in der medizinischen Diagnostik

    Ja, der Atomausstieg war eine Dummheit sondergleichen.
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  8. #8
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    Standard AW: Abschaltung von Atomreaktoren verursacht Engpass in der medizinischen Diagnostik

    Zitat Zitat von Ganz_unten Beitrag anzeigen
    ....
    Etwas zu kurz gedacht, denn Atomkraftwerke sind wohl kaum die einzige Neutronenquelle.

    Hier ist das ganz gut beschrieben: [Links nur für registrierte Nutzer]
    "...Herstellung von 99Mo-Molybdän
    1) Bestrahlung von metallischem 98Mo oder des Trioxyds Mo2O3 mit thermischen
    Neutronen im Reaktor:
    98Mo (n, ) 99Mo
    Zur Erhöhung der Ausbeute kann auch angereichertes Mo2O3 verwendet werden, doch
    liegen die Kosten für angereichertes Targetmaterial sehr hoch. Der Nachteil dieser
    Methode liegt in der geringen spezifischen Aktivität von Mo (< 300GBq/g Mo). Der Vorteil
    in der leichten Isolierung von 99Mo und dem geringen radioaktiven Abfall.

    2) Bestrahlung von 235U mit thermischen Neutronen:
    235U (n, f) 99Mo
    Hier sind Vorteil und Nachteil gerade umgekehrt: Hohe spezifische Aktivität (> 300 TBq/g
    Mo), aber schwierige Aufarbeitung mit viel radioaktivem Abfall..."


    Es reicht, Uran 235 zu bestrahlen. Sicher ist der Weg über Molybdän-98 im Reaktor der heute einfachere, aber nur für Technitium-99m neue Reaktoren zu bauen ist etwas übertrieben, oder?

    Liebe Grüße Q.

  9. #9
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    Standard AW: Abschaltung von Atomreaktoren verursacht Engpass in der medizinischen Diagnostik

    Äh Querulantin:
    Einfache Frage- mit was bestrahlst Du spezielle Substanzen mit Neutronen ohne
    Atomreaktor?

    Mal ganz simpel gefragt.

  10. #10
    Sommelier
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    Standard AW: Abschaltung von Atomreaktoren verursacht Engpass in der medizinischen Diagnostik

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    Ja, es gibt Alternativen. Effiziente Neutronenquellen, die auf Spallation beruhen, dann braucht es keinen Reaktor.

    Bei einer Spallationsreaktion wird ein Schwermetall (z.B. Blei) mit einem Protonenstrahl beschossen, der vorher mittels eines Teilchenbeschleuniger auf hohe Energie beschleunigt wurde.

    Die Protonen treffen mit hoher kinetischer Energie auf das Target, wobei die Kollision eines Protons mit einem Atomkern des Targetmaterials dabei die inneren Freiheitsgrade dieses Atomkerns stark anregen kann («der Atomkern wird quasi aufgeheizt»). Dieser inneren Energie entledigen sich die so angeregten Kerne nun dadurch, dass sie in großer Anzahl Neutronen freisetzen, die sog. Spallations-Neutronen.

    Bei entsprechender Energie setzt jedes Proton aus einem Blei-Target etwa zehn Neutronen frei.

    Im Gegensatz zur Kernspaltung tritt bei der Spallation keine Kettenreaktion auf.

    In Deutschland wurden alle Pläne, eine Neutronen-Spallationsquelle zu bauen, von den bekannten politischen und medialen Eliten verhindert. Wieso eigentlich?

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