Ich bin vom Sündenfall nicht überzeugt, denn ich glaube, daß Gott alles so haben wollte, wie es ist - da gibt es keine Sünde - er hat uns alle direkt dorthin geschickt, wo wir das Seelische im Materiellen erfahren können.
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So alt wie die Zeit…
Mir ist dieser Sündenfall zu einseitig gedacht.[Links nur für registrierte Nutzer]
Veränderung ist das Wesen unseres Universums. "Es gibt nichts Unveränderliches, alles ist dem Wechsel unterworfen", erklärte Gautama Buddha, und die alte Überlieferung besagt, das Universum als Ganzes ist "eine grenzenlose Sphäre, die periodisch der Spielplatz ist von zahllosen unaufhörlich erscheinenden und verschwindenden Universen."[Links nur für registrierte Nutzer] Wir sprechen natürlich von Äonen, von unendlich langen Zeiträumen. "Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache", singt der Psalmist (90:4), und da der Nacht gewöhnlich ein Tag folgt und dann wieder eine Nacht, muß man annehmen, daß es viele solche "Tage und Nächte von Brahmâ" gegeben hat, wie die Hindus sie nennen.
Wenn wir daher von der "Schöpfung" sprechen, ist es vernünftig, anzunehmen, daß wir über eine lange oder sogar unendliche Reihe von Schöpfungen, und von Schöpfungen innerhalb von Schöpfungen, einschließlich dem ins Dasein treten von Welten und von neuen Menschenrassen sprechen. Das ist die Auffassung, die in der walisischen Darstellung zu finden ist. Das Universum offenbart sich periodisch und zieht sich wieder zurück.
Es gibt ein Wort adfyd, das "wiedererstandene Welt" bedeutet, und man sagt, daß es ursprünglich auf das Stadium der erneuten Reise durch Abred[Links nur für registrierte Nutzer] angewandt wurde. Abred wird gewöhnlich als diese sichtbare Welt erklärt, und wir haben die Möglichkeit, adfyd auf das Wiedererscheinen physischer Welten oder auf das Wiedererscheinen von Menschen auf Welten oder auf beides anzuwenden. In der Philosophie der Druiden wird übrigens die Wiederverkörperung für Menschen in der Region von Abred als Mühsal und als Bestrafung für Sünden angesehen. Der "vollkommen gewordene" Mensch würde sich auf Erden nicht wieder verkörpern, es sei denn als Lehrer. Seine Heimat ist die Region von Gwynfyd - Seligkeit.
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Somit haben wir ein Bild von "alten" Welten und "neuen" Welten und "alten" Menschheiten und "neuen" Menschheiten, wie auch von Bewohnern anderer Naturreiche - die sich alle in die unendliche Vergangenheit erstrecken und zweifellos auch in eine unendliche Zukunft. Dies meinte wohl William Blake, als er sagte: "In seinem reinsten Zustand florierte das Druidentum vor Adam."
Wenn wir die walisische Schöpfungsgeschichte näher betrachten, stellen wir ohne Überraschung fest, daß diese bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit biblischen und anderen Darstellungen aufweist. "Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott", sagt Johannes (1:1). Die walisische Version, wie sie in den Barddas aufgezeichnet ist, ist nur etwas lauter - am Anfang waren die "Drei Rufe":
Als nur ER lebte und vorhanden war, rief Gott Seinen Namen, und gleichzeitig mit dem Wort brachen alle lebenden und vorhandenen Dinge in einen Freudenruf aus; und die Stimme war die melodischste, die man je in der Musik gehört hat. Gleichzeitig mit der Stimme ward das Licht, und im Licht Form; und die Stimme wurde in drei Tönen, in drei Vokalisationen, im gleichen Augenblick ausgesprochen.[Links nur für registrierte Nutzer]
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google: theosophie sunrise schöpfung sündenfallAber nehmen wir an, der Garten Eden war wirklich ein Ort, der noch auf der Landkarte zu finden ist, was ist dann hinsichtlich der Schöpfungsgeschichte zu sagen? Ist die ganze Geschichte buchstäblich wahr? Das glauben heute sehr wenige. Sie kann aber auch nicht als reine Erdichtung oder als Märchen betrachtet werden. Extreme Anschauungen sind auf der einen wie auf der anderen Seite oberflächlich, denn die Erfahrung hat gezeigt, daß in der Bibel viel mehr enthalten ist, als bisher in ihr gefunden wurde. So unverständlich sie sein mag, sie ist eine der Heiligen Schriften der Welt und ist eine Fundgrube der Wahrheit und Information für jene, die sich die Mühe nehmen unter die Oberfläche zu dringen.
Offensichtlich ist die Geschichte vom Garten Eden eine sehr verworrene Erzählung oder Allegorie, aber unverkennbar ist sie nicht nur Allegorie. Auf dem Gebiet der Literatur gibt es viele Beispiele von Erzählungen, die allegorisch und historisch sind, wie die Epen Homers. Selbst wenn die verschiedenen geschilderten Götter und Helden die Kräfte der Seele wie Mut, Stärke, Ergebenheit, etc. darstellen, ist es wahrscheinlich, daß oft historische Persönlichkeiten als die Gestalten gewählt wurden, um die die Allegorie gewoben wurde. Im alten England führte man z. B. gewisse Dramen auf, die Mysterienspiele genannt wurden. In diesen wurden die Charaktere wie Tugend, Laster, Stolz und so fort symbolisch dargestellt. Aber später wurde es Sitte, wirkliche lebende und tote Persönlichkeiten in dramatischen Figuren vorzustellen. Das Resultat waren Dramen, die ihrem Wesen nach historisch und allegorisch waren - eine Tatsache, die dazu beitrug, Kritikern einer späteren Zeit, die den Ursprung nicht kannten, Kopfzerbrechen zu bereiten. In unserer heutigen Zeit könnte sich jeder gute Schriftsteller ohne weiteres hinsetzen und eine Allegorie über den Kampf der menschlichen Seele schreiben, in welcher eine der gegenwärtigen Weltfiguren die Rolle des Herkules spielt und seine verschiedenen "Arbeiten" durch diese oder jene Nation oder Rasse dargestellt werden. Was würden zukünftige Kritiker daraus machen? Würden sie sagen, eine solche Person wäre nichts anderes als ein Sonnenmythos oder ein religiöser Begriff?
Jahrhundertelang wurde den Menschen Angst gemacht - sie befreiten sich und versuchen, in der Symbolik die Erklärungen zu finden.
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