Zitat von
Lykurg
Ich kenne mich wohl halbwegs in der "Szene" aus und kann nur sagen: Natürlich gibt es V-Leute (gerade unter gewissen Großschnauzen, die gerne prahlen und andere anstiften), aber die in den BRD-Medien angeführten angeblichen "Führer" der Neonazi-Szene (ähnlich wie diverse angeblich "hochrangige NS-Aussteiger") sind vielfach kaum bekannte Pappnasen. Die kennt also niemand, selbst jahrelange Szeneleute nicht. WEN sollen sie also geführt haben? Die ganze Sch....e klingt ähnlich glaubhaft wie das NSU-Propagandamärchen. "Blood and Honour" kenne ich bloß als ein paar Skins mit großer Klappe und martialischem Auftreten. Zudem wollen wohl einige selbsternannte "gaaanz Harte" immer direkt Combat 18 Leute sein, wobei Schlägereien im Suff und laut OI-Mucke-Hören kein politisches Agieren ist. Anschließend scheitert es schon an der Pünktlichkeit bei Treffen oder an einfacher politischer Arbeit. "Gefährlich" ist da gar nix...zumindest meiner Erfahrung nach. Ernsthafte und auch gefährliche Leute prollen nicht rum.
Ja ja - Provokation und Theater, wie klein Fritzchen sich das "rechte Gespenst" vorzustellen hat ...
»Meldungen über rechtsextreme Vorfälle an Schulen, in Jugendfreizeitheimen oder auf Spielplätzen mehren sich. Nicht wenige Jugendliche wünschen sich einen »Führer mit sozialer Einstellung«. »Politik nein danke«, so denken viele. Rechtsextreme Organisationen profitieren von der Perspektiv- und Orientierungslosigkeit unter Jugendlichen. »Unsere Stunde, die wird kommen«, verkünden sie selbstbewußt. »Weg mit dem NSDAP-Verbot« und »Kampf den Geschichtslügen« fordern sie lauthals. Bieten wollen sie »eine neue Gangart, neue Gedanken, neue Lösungen«, sie, die sich »jung, dynamisch, nicht etabliert« geben. Während ihre Mitgliederzahlen wachsen, gebärden sie sich zunehmend fanatischer. Gewalt und Terror sind keine Seltenheit mehr. Trotzdem werden rechtsextreme Tendenzen unter Jugendlichen heute meist geleugnet oder - wer sie ernst nimmt - reagiert zu oft hilflos auf sie. Dieses Buch will Hintergrundinformationen liefern: Was wollen rechtsextreme Jugendorganisationen? Wie werben sie? Was bieten sie? Was treibt sie zu immer fanatischeren Aktionen? Es will deutlich machen, daß der organisierte Rechtsextremismus nur die Spitze eines Eisberges darstellt; denn antidemokratisches Gedankengut ist weit verbreitet. Und es will vor falschen Reaktionen warnen und damit zu einer der Problematik angemessenen Auseinandersetzung beitragen.«
Klappentext aus Meyer/Rabe
Über die Autoren:
Alwin Meyer, geb. 1950, Mitarbeiter der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste, freier Journalist und Filmemacher (»Ausflug nach Auschwitz«, »Nazis, gibt's die noch?«). Autor von u. a. »Phantomdemokraten - oder Die alltägliche Gegenwart der Vergangenheit« (1979, zusammen mit Karl-Klaus Rabe), »Lebenszeichen - Gesehen in Auschwitz« (Lamuv Verlag 1979, zusammen mit Christoph Heubner und Jürgen Pieplow).
Karl-Klaus Rabe, geb. 1953, Studium der Erwachsenenbildung, Mitarbeiter der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste, freier Journalist. Autor von u. a. »Wir kämpfen um unser Leben - Unterdrückung und Widerstand der Landarbeiter in den USA« (1977), »Phantomdemokraten oder Die alltägliche Gegenwart der Vergangenheit« (1979, zusammen mit Alwin Meyer).
Nach S. 18 erscheint nachfolgendes Foto mit Untertext:
Eine Herrenrunde (alter Herr mit Jugendlichen) in einem Hinterzimmer zeigt sich vor einer Fahne mit einem Text aus dem SS-Treuelied. Das Foto soll aufkommende „Neonazi-Gefahr“ signalisieren. Bloß warum wurde das Foto gemacht und wie kam es in das Buch von „Rechtsextremismusexperten“?
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