Kann Trump das Problem nicht mehr kontrollieren?
„Trump kann das Risiko nicht mehr kontrollieren“
Stand: 17:55 Uhr | Lesedauer: 7 Minuten
Vergeltungsschwüre und Angst vor einer Eskalation: Die Tötung des iranischen Generals Soleimani durch einen US-Raketenangriff im Irak hat weltweit heftige Reaktionen hervorgerufen. Farhad Payar vom „Iran Journal“ gibt im Studio eine Einschätzung.
Quelle: WELT
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Die Tötung des iranischen Elite-Generals Soleimani dominiert die internationale Berichterstattung. Dieser Tod setzt Kräfte frei, die auch ein US-Präsident nicht steuern kann, so der Tenor in den Kommentaren: „Trump lässt Augenmaß vermissen.“
Die Tötung des iranischen Generals Qassem Soleimani durch die USA im Irak bestimmt am Samstag die Berichterstattung der internationalen Presse. Welche Auswirkungen wird der Verlust eines der mächtigsten Männer Teherans auf die Region haben – und was bedeutet das für Europa? Eine Übersicht über die Kommentare:
„The Times“, Großbritannien: Trumps riskantes Spiel
„Soleimanis Tod [Links nur für registrierte Nutzer] auf Befehl von Präsident Trump ist eine dramatische Eskalation der verfahrenen Lage zwischen dem Iran und den USA. Die beste Rechtfertigung für die Tötung einer so prominenten Gestalt lautet, dass damit ein aggressives Regime stärker gezügelt wird. Jedoch besteht die Gefahr, dass sie stattdessen zu Vergeltungsakten führt und die Unterstützung für das Mullah-Regime im Inland anheizt. Trump muss Amerikas Verbündete überzeugen, dass er eine Strategie für den Umgang mit diesen Konsequenzen hat.
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Nahost
[Links nur für registrierte Nutzer]
Die Anzahl der Verbrechen Soleimanis gegen die Menschlichkeit ist sehr zahlreich. Er war Teherans wichtigster Agent bei der Verbreitung von Streit und Terror im gesamten Nahen Osten. ... Kurz gesagt, kein vernünftiger Mensch sollte wegen Soleimanis Hinscheiden trauern. Dennoch ist Trumps Entscheidung ein enormes Glücksspiel. Statt den Iran von weiteren expansiven Ambitionen abzubringen, könnte er durchaus zur Missachtung internationaler Normen ermutigt werden.“ Eine [Links nur für registrierte Nutzer] der “Times“ trägt zudem den vielsagenden Titel: „Sollte es einen Plan geben, verbirgt Trump diesen sehr geschickt“.
„The Guardian“, Großbritannien: Kriegsgefahr im Nahen Osten
„Das Atomabkommen mit dem Iran, das europäische Diplomaten am Leben zu erhalten versuchten, nachdem die USA sich 2018 davon abgewandt hatten, dürfte nun kurz vor dem Zusammenbruch stehen. Die größte Gefahr ist jedoch jene, die schon die US-Präsidenten George W. Bush und Barack Obama fürchteten: ein neuer Krieg im Nahen Osten, diesmal mit Trumps Amerika als Hauptprotagonisten. Teheran hat große Erfahrung mit asymmetrischer Kriegsführung und berechnet exakt die Folgen seiner Provokationen und Schandtaten. Doch eine Fehlkalkulation eines zunehmend bedrängten Regimes könnte zum [Links nur für registrierte Nutzer]führen und andere regionale Akteure, wie Israel, mit hineinziehen.“
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