Kislowodsk: Vegane Mutter verliert Sorgerecht
Eine vegan lebende Mutter, die ihre minderjährige Tochter an den Rand des Abmagerns brachte, wurde für ein halbes Jahr von ihrem Sorgerecht entbunden. Eine entsprechende Entscheidung fällte das Stadtgericht von Kislowodsk in der südrussischen Region Stawropol.
Ein halbes Jahr bekommt die Mutter, um sich grundsätzliche Gedanken zu machen. In der Zeit wird das Mädchen von den Jugendschutzbehörden betreut. Nach einem halben Jahr wird man dort entscheiden, ob das Sorgerecht wiederhergestellt wird oder nicht.
Im Februar 2020 leiteten die Rechtsschutzorgane ein Verfahren gegen die vegane Mutter ein und begründeten dies mit ihrer "Nichterfüllung von Pflichten bei der Erziehung Minderjähriger".
Die Mutter ging mit ihrem Kind nicht zum Arzt, lehnte sämtliche Impfungen ab, gab ihr ausschließlich pflanzliche Ernährung und schlug alle Hilfsangebote der Jugendschutzbehörde aus.
Dann stellten die Ärzte bei ihrem zwei Jahre alten Mädchen ein deutliches Untergewicht fest: Sie wog lediglich sechs Kilogramm, was auf Mangel- und Fehlernährung zurückzuführen sei. Ausschließlich vegane Kost sei für Kinder nicht geeignet, heißt es in einem entsprechenden Bericht.
Die Mutter verteidigte ihr Vorgehen und sagte, dass es sich bei ihrem Kind um ein "hübsches, schlankes Mädchen" handelte.
Das Kind wird zurzeit im Kinderkrankenhaus von Kislowodsk betreut. Das Leben des zweijährigen Mädchens ist nicht in Gefahr.