Die Einsamkeit des Priesters - Wie zeitgemäß ist der Zölibat?
Es diskutieren:
Stefan Hirblinger,ehemaliger katholischer Priester im Bistum Regensburg, Amberg
Professor Dr. Eberhard Schockenhoff,Moraltheologe, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Professor Dr. Hubert Wolf,Kirchenhistoriker, Westfälische Wilhelms Universität Münster
Gesprächsleitung:Lukas Meyer-Blankenburg
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Ein keusches Leben ohne Ehe, Beziehung und Sex, das fordert die römisch-katholische Kirche von ihren Priestern. Der Zölibat ist Pflicht. Doch was eine besondere Nähe zu Gott schaffen soll, sorgt in vielen Bistümern für ganz irdisches Leid: Priester, die ihre Sexualität zu unterdrücken versuchen, heimliche Affären pflegen oder gar Kinder haben, von denen niemand wissen darf. Wenige Wochen vor der Amazonas-Synode, dem Bischofstreffen in Rom, auf dem unter anderem über die Zulassung von verheirateten Priestern diskutiert werden soll, wird der Ruf nach einem Ende des Pflichtzölibats lauter. Während einige Bischöfe das Zölibat als notwendig verteidigen, hoffen seine Kritiker, dass mit ihm gleich mehrere Probleme der Kirche verschwinden - vom Priestermangel bis zum Missbrauch durch Geistliche. Wie zeitgemäß ist die Keuschheitspflicht? Lässt sich der Zölibat einfach so abschaffen oder spaltet das Thema die Kirche? Und was bedeutet er denen, die ihn leben und an ihm festhalten?
Buch zur Sendung:
Hubert Wolf, Zölibat. 16 Thesen, Verlag C.H.Beck, 190 Seiten, 2019. Preis: 14,95 Euro.