Wöchentlich mindestens einmal, oft mehrfach, serviert das ZDF dem Zuschauer eine Schmonzette mit dem türkischen Schauspieler Erol Sander.
Die Filme haben allesamt weitgehend den Zuschnitt von Heimatschnulzen der Fünfziger und Sechziger und spielen in den österreichischen Alpen.
Der Türke schlüpft in die Rollen von Männern mediterraner Herkunft, gerne als Schriftsteller, und übernimmt stets den Part des Edlen und Guten und vor allem des unwiderstehlichen Liebhabers der weiblichen Hauptfiguren, während als Bösewichte stets blonde, bodenständige Männer germanischer Herkunft herhalten müssen, die aber letztlich gegen den Edelmut und den mediterranen Charme des "Südländers" nicht bestehen können.
Gelegentlich gelang es sogar schon, den Türken als katholischen Priester einzusetzen, der trotz seines Keuschheits-Gelübdes in inbrünstiger Minne zu einer Frau entbrennt und diese einem bösen (selbstverständlich deutschen) Bordellbetreiber entreißt, um sie schließlich selbst zu heiraten.
Bei dieser konstanten Rollenverteilung weiß man nicht, ob man lachen oder sich über die offensichtliche Masche ärgern soll.
Die umgekehrte Besetzung - also blonder Edelmensch und böser dunkelhaariger Südländer kommt garantiert niemals vor, - also genau wie im wirklichen Leben!
Langsam geht mir der ebenso unverhohlene wie systematische Serien-Rassismus dieser Machart jedenfalls auf den Geist.
Heute z. B. im Programm:
"Tausenmal berührt" , Erol Sander als "Leon", Milchwagenfahrer und Amateur-Schriftsteller
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ein Ausschnitt aus der Ankündigung im ZDF:
Wir ahnen alle, wie das Drama endet . . .Karins Glück indessen scheint perfekt. Bernhard ist liebevoll und aufmerksam, er ist für Lisa ein ausgezeichneter Vater. Und dennoch: Je näher der Hochzeitstermin heranrückt, desto stärker werden Karins Zweifel. Als ihr Leons Roman in die Hände fällt, wird ihr klar, wer den Liebesbrief, der sie so tief berührte, geschrieben hat. In einer letzten Begegnung mit Leon und Bernhard muss sie sich für einen der beiden Männer entscheiden.
Tja, tut mir leid für dich, Bernhard!
Mit solch einem eindeutig germanischen Vornamen braucht man in diesen Zeiten gar nicht erst anzutreten.