Deine Einlassung ist jetzt etwas aus dem Zusammenhang gerissen, da es nicht explizit um Sparverhalten zu Einzelgruppen ging, sondern um das Sparverhalten als Ganzes. Und da fällt die deutsche Bevölkerung international seit einiger Zeit zurück, eben weil die Investition in Sachwerte (u.a.Eigentum) so gering ist.
Richtig. Und das kombiniert mit Verpflichtung. Man kann ja schließich nicht die Oma oder Eltern sich selbst überlassen, die jetzt keine Rente bekommen. Die muss man unterstützen, oder wenigstens besuchen. Würde man auswandern wäre evtl. das Problem mit dem Gehalt und Geld gelöst, aber die eigenen Verwandten "im Stich lassen"? Ansich wäre das die eigentliche Lösung, konsequent. Die müssten mitkommen (sofern sie diesen Lebensstil wollen, oder sie WOLLEN eine eigene Bleibe haben, müssen das dann aber eben auch bezahlen können). Wir haben hier die Kombination von sehr sehr vielen Faktoren, die eigentlich alle, und leider muss ich das jetzt in fast jedem Thema schreiben, ein Probem mit dem Werteverfall ist.
Jeder will sich verwirklichen und alleine leben, aber wohnen ist teuer. Dann will die Familie nicht zusammen in einem Haus/Wohnung wohnen, der eine will so wohnen, der andere so. Also eher Mietwohnung. Aber die sind teuer, also steuert man was dabei für die ältere Generation. Hat für sich selber weniger. Die Alten können nicht im Haushalt helfen, sondern BRAUCHEN noch Hilfe. Die Kinder dann in der Tagesstätte, für die hat man dann keine Zeit. Und so geht das dann immer weiter und weiter, die Schule sagt den Kindern: Ihr könnt alles schaffen was ihr wollt, ihr seid eures Glückes Schmied (hier im Forum auch gern gesehene Meinung, vor allen von denen, die ihre Schäfchen im Trockenen haben oder privilegiert durch ihre Eltern und deren Einkommen/Vermögen sind). Dann kommt die Ernüchterung, die Verpflichtungen. Da der Staat die Alten ja im Stich lässt müssen die einspringen. Aber ne Pflegekraft für Oma kostet zuviel. Dann lieber selber einer der Eltern zu hause zum pflegen...... Und so geht letztich alles in die Brüche.
In meinen Augen zum einen durch die gesellschaftliche Veränderung der Selbstverwirklichung gegenüber dem Familienleben (etwas was die Migraten im Gegensatz zu uns noch eher drauf haben, nicht wahr?) und zum zweiten durch die Vernichtung der deutschen gesetzlichen Sozialversicherung als Grundsicherung und der damit einhergehenden Umwandlung in eine für ALLE geltende Sozialversicherung mit gleichzeitigem Enteignungsapparat derer, die sich früher was angespart haben.
Da sind wir wieder bei dem, was wir letztens im Chat hatten. Die Zeiten sind für viele Menschen einfach vorbei.
Du kannst kein Eigentum aneignen, wenn du selber gerade so über die Runden kommst mit dem, was du verdienst. Gleichzeitig gibt es die klassische Familie gar nicht mehr. Wer weiss ob dein Partner morgen nicht jemand anders hat? (ich weiss es bei uns, ich meine schon allgemein) Damit fällt ein Einkommen zur Sicherung des Eigentums weg. Arbeit ist heute auch nicht mehr so sicher wie früher. Im Niedriglohnsektor wirst du keinen Kredit bekommen. Also fallen schonmal 25% weg. Du musst nachweisen, dass du 20-30 Jahre den Kredit bedienen kannst. Damit fallen auch Zeitarbeit,Personalvermittlung und befristete Verträge weg.
Geändert von Nietzsche (19.08.2019 um 15:10 Uhr)
Ein geistig gesundes Volk würde sich aber die ständigen nationalmasochistischen Selbstkasteiungen von Politikern und Medien nicht bieten lassen. Andere Völker würden Politiker, die ständig ihr eigenes Volk beleidigen und im Ausland zu Kreuze kriechen (wie unlängst wieder Maas in Warschau) aus dem Amt jagen.
Bin beinahe geneigt, eine Disposition in Richtung Resignation wegen des Schuldkults zu unterstellen.
In den 1980ern gab es ja noch jede Menge außerparlamentarische Opposition, man denke an Wackersdorf z.B. Oder an die Volkszählung.
Was ist seither geschehen? Ernüchterung darüber, bei allem Einsatz doch nichts erreichen zu können? Das wäre tatsächlich Resignation.
Auffallend finde ich jedenfalls den heutigen Mangel an Widerstandsgeist.
Es wird nicht einmal ein Versuch unternommen, etwas zu verändern, jedenfalls nicht von einer kritischen Masse.
Aufgefallen ist mir (anekdotisch), daß Deutsche, die im Ausland zur Schule gegangen sind, weitaus weniger anfällig für Schuldkult und Resignation sind und wenn sie dann zwecks Studiums wieder in die BRD kommen, ob des (w)irren Zeitgeistes starke Befremdungsgefühle entwickeln können.
Ja nur hat man den Leuten anerzogen, dass es gar kein deutsches Volk mehr geben darf. Und daher kann sich auch niemand beklagen. Die wären ja dann alle Sarrazin, Rechts, Pegida und AfD. Also baen sie die Faust in der Tasche und regen sich am virtuellen Stammtisch (Forum auf) und machen weiter wie bisher, denn ansonsten müsste man entweder gesetzeswidrig handeln, oder aber das Land verlassen.
Dazu müsste es der überwiegenden Mehrheit des Volkes aber scheißegal sein, ob sie daraufhin des "Antisemitismus" bezichtigt werden oder nicht, wenn sie ihren demokratisch gewählten Vertretern in die Parade fahren, während diese in Yad Vashem zu Kreuze kriechen.
Dass es ihnen aber eben nicht scheißegal ist, ganz im Gegenteil, sie es als ihre demokratische Pflicht betrachten diejenigen anzuzeigen die öffentlich ihre Scheißegalhaltung zu diesem Thema bekunden, dafür hat die von den Siegermächten initiierte und jahrzehntelange Volkserziehung gesorgt.
Jemandem, dem es scheißegal ist, der ist ja bereits "Antisemit". Die bewusste Polarisierung des Themas lässt es gar nicht zu, sich das nicht bieten zu lassen. Hinter den Kulissen lachen sich die Volkserzieher natürlich tot, anders sind solch bizarre Wucherungen hinsichtlich des "Kampfes gegen den Antisemitismus" gar nicht zu erklären:
Der Grund dafür ist doch einfach: Wackersdorf, Volkszählung, NATO-Nachrüstung waren konkrete Projekte, konkrete Bauvorhaben, zu denen man hinziehen konnte und an deren Ort seinen Unmut äußern konnte.
Darüber hinaus war die Zeit auch einfach anders, die Angst vor einem 3 Weltkrieg mit Nuklearwaffen war konkret, die Angst um Leib und Leben greifbar.
Mit der heutigen Situation ist das nicht vergleichbar. Gegen was soll denn demonstriert werden? Den Ausländer um die Ecke? Die Moschee nebenan? Die Politiker in Berlin?
Wir leben in Frieden und es gibt kein greifbares konkretes bedrohliches Szenario. Darüber hinaus geht es ja auch vielen Menschen in D gut, die haben gar keinen Grund auf die Straße zu gehen.
Geändert von Großmoff (19.08.2019 um 15:46 Uhr)
Die letzte größere Massendemonstration war 2013 gegen TTIP und CETA, immerhin 250.000 Teilnehmer. Die Bunzelregierung hat das nicht beeindruckt.
Dabei lebt eine Demokratie von der aktiven Mitwirkung der Bürger, jedenfalls theoretisch.
Mittlerweile überwiegt m.E. eine Passivität, und so kann solch ein System schlicht nicht funktionieren.
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