Da steht "wenig". "Nicht wenig" wäre das Gegenteil.
Ich weiss, dass es schon spät ist.
Da steht "wenig". "Nicht wenig" wäre das Gegenteil.
Ich weiss, dass es schon spät ist.
"Musiker sind dumm, faul und habgierig!"
~Frank Zappa~
Ich habe das schon erlebt, deswegen tendiere ich eben zu "nicht" statt "wenig". Indirekt erlebt, da ich selbst nicht in der Landwirtschaft tätig bin, allerdings ein alter Berufsschulkollege von mir.
Der tat sich anfangs auch etwas schwer, aber der erzählt Storys vom Feinsten.
Am Rande: der ist über den Auftrag einer Brandsanierung an einen Hof gekommen wie die Jungfrau zum Kind.
Auf die Jungfrau-zum-Kind-Art mag es noch gehen. Normalerweise muss jeder Neueinsteiger, der einen Betrieb (landwirtschaftlich oder nicht) übernehmen will, zusätzlich zu seinem eigenen Lebensunterhalt auch noch einen meist nicht unerheblichen Kaufpreis erwirtschaften. Das in einem Umfeld, das einen einerseits mit ständig neuen und höheren Kosten überzieht und andererseits immer weniger bereit ist, kostendeckende Preise zu bezahlen. Diese zusätzliche Belastung ist für die meisten Unternehmen gar nicht mehr erwirtschaftbar. Von daher ist es fast idiotisch, sich sowas noch umzubinden. Mit meinem Wissen von heute würde ich auch nicht noch einmal einen Betrieb übernehmen. Ich würde mich zwar noch selbstständig machen, aber eben nur noch alleinunterhaltend, ohne Mitarbeiter, ohne größere finanzielle Verpflichtungen usw.
Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
Genau so ist es. Der Kollege hat dort seinen Betrieb eingerichtet (Zimmermann), von dem er hauptsächlich lebt. Die Landwirtschaft kam erst nach und nach dazu. Von Anpflanzungen (Getreide etc.) hat er schnell Abstand genommen und sich auf Viehhaltung konzentriert. Kann er nicht von leben, bringt aber ein wenig.
Immerhin Selbstversorger, weil seine Frau den riesigen Obst- und Gemüsegarten betreut. Aus dem Straßenverkauf kommt auch etwas in die Haushaltskasse. Bioenergie tut er sich nicht an
Nur so kann es noch funktionieren. Mir blutet ja auch immer wieder das Herz, bin schließlich zur Hälfte aus einer reinen Bauernfamilie abstammend. Aber die Vernunft sagt: Lass bloss die Finger davon. So tobe ich mich mit dem Trecker auf meinen Kleinflächen aus und schaue mir das Schauspiel "Vernichtung der deutschen Landwirtschaft" kopfschüttelnd von außen an.
Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)
Das möchte ich mal aufgreifen:
Nehmen wir an ich würde heute einen kaufen.
- Welche rechtlichen Hürden muss ich für die Landwirtschaft auf mich nehmen?
- Der Preis des Grundstücks und der Gebäude.
- Der Preis für die Maschinen.
- Der globale Preis für die Erzeugnisse auf dem Land sinken, mein Einfluss ist gleich null. Selbst wenn ich Glück habe und um mich herum nur Öko-Futzis wohnen die mir 1/100tel meines Ertrages abkaufen.
- Mit steigenden Steuern und Auflagen (Kontrollen) bin ich derart eingeschränkt dass ich gar nicht mehr entscheiden kann, was ich anbaue und wie, oder wie ich die Tiere halte, fütter, melke, Eier nehme usw. Wird vieles von reguliert. Je mehr dazu kommt, desto mehr muss ich bezahlen. Aber wie bezahlen wenn der Preis fällt? Zudem die Gefahr von Katastrophen. Mein Grundstück kann überschwemmt sein. Oder Dürre. Versichern? Ja zum Teil, aber auch das wird immer teurer.
Dann stehst du da. Du alleine ackerst dann wortwörtlich die Woche 100 Stunden und kommst am Ende kaum weiter. Ja, zum leben reicht es, aber überleg mal. Würdest du, rein theoretisch, in irgend einem Kuhkaff leben in einem anderen Land, dann könntest du für die 100 Stunden in der Woche leben wie ein König! Weil du nicht von diesen 100 Stunden 60 an den Staat und Großunternehmen abgeben musst, die dein Geld "verwalten und walten". Du erarbeitest auch Privilegien für später. Für deine Nachkommen. Aber jetzt, heute, in dem System? Völlig abwägig. Um nicht zu sagen verrückt.
Die ganze Arbeitsleistung wird vernichtet, dann musst du noch ums Alter bangen, für die Kinder wird es auch schwieriger, und am Ende, irgendwann, wird es verkauft. Von dir, von den Kindern, Enkeln, Urenkeln, weil sich das Ganze nicht lohnt. Weil der Bankmitarbeiter letztlich soviel verdient, dass er dir die gesamte hergestellte Ware auf deinem Bauernhof kaufen kann ohne das in seinem Geldbörsel zu merken. Ums mal so zu formulieren, je nachdem wie groß du als Bauer bist mit deinem Grund und Boden geht dein Sohn bei der Bank arbeiten und überweist dir jeden Monat 2000€ für sämtliche Erzeugnisse auf dem Hof und hat immer noch Geld übrig für seine Wohnung/Haus/Miete, Ausgehen, Luxus. Der geht aber bei Zeiten weniger arbeiten und betätigt sich nicht 100 Stunden die Woche.
Das ist unmöglich. Ich sehe das schon beim umbauen hier. Wieviel Zeit das ist und man reinsteckt aber würde ich jemanden dafür bezahlen, soviel könnte ich nicht verdienen.
Ja da sind die Fantasten, aber auch die Realisten.
Die Bauern, sind die Basis der Wirtschaft, als produktive Produktion. Seit vielen Jahren, werden sie mit Bürokratie terrorisiert, durch einen kriminellen EU Apparat, der ohne jede Kontrolle, billiger und mit Pestiziden verseuchtes Getreide, Fleisch importiert und jeden Müll überhaupt. Die finanzieren sogar für Palm Öl, anderen Müll auch noch die Abholzung der Urwälder
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