Zitat von
Rowlf
-jmw- hingegen zeigt wieder sein gewohntes Misstrauen gegen den linken Libertarismus. Im Gegensatz zu dem, von ihm vertretenen Libertarismus auf kapitalistischer Basis (hab ich doch richtig so verstanden, oder?) gab es für den Anarchosyndikalismus schon konkrete Beispiele, die ein Funktionieren zumindest nicht ausschließen.
Was ist eine "kapitalistische Basis"?
Jede Person, jede Gruppe macht ihr Ding, darum geht es doch.
Damit das funtkioniert, brauchen wir einen Masstab, anhand dessen wir feststellen können, wieweit die eigenen Angelegenheiten der Person, der Gruppe usw. gehen und ab wann man sich in die Angelegenheiten anderer einmischt bzw. eingemischt hat.
Dieser Masstab kann sein die Abmachung, der Vertrag, in dem wir festlegen, wann wir von einer Einmischung sprechen wollen;
es kann sein die Tradition oder ein Gewohnheitsrecht;
es kann sein die Entscheidung eines dazu bestellten Individuums ("Schiedsrichter").
Diese Masstäbe sind nun aber häufig schlecht anwendbar, unpraktisch usw.
Daher führen wir einen vierten ein: Eigentum.
Wenn wir annehmen, dass jede Person ihren eigenen Körper eignet und Eigentum an Sachen erwirbt, indem sie sie herstellt oder indem ihr Eigentum von einer anderen Person übertragen wird, wird es zumindest formal möglich, „in Ruhe gelassen werden“ und sein Gegenteil, „gezwungen werden“, zu definieren.
(David Friedman)
In diesem Sinne bin ich kein "Kapitalist", sondern, wenn schon, (schwacher) Propertarianer.
Wie eine Person oder Gruppe mit ihrem Eigentum umgeht und wirtschaftet, ob nun "kapitalistisch", "sozialistisch" oder mischmasch oder garnicht, das ist deren Sache und geht mich überhaupt nix an.
Und was mein Misstrauen gegen das Linkslibertarismus angeht, so liegt das in der Hauptsache einfach daran, dass ich, völlig ungeachtet konkreter Überzeugungen, metapolitisch einfach irgendwie doch eher ein Rechter bin und mit dem Gleichheits- und Brüderlichkeitsgedusel nix anfangen kann.