So richtig abwärts mit allem ging es ab 2008 als Obama Präsident wurde und das klassische Feindbild "dummer amerikanischer Cowboy" wegfiel.
Mit Obama als "schwarzer Marionette der Wall Street" (Cornel West) hat der Siegeszug dieser neo-liberalen Identitätspolitik angefangen, die Kritik an schwarzen Wall-Street-Marionetten, weiblichen Managerinnen und transsexuellen Ami-Söldnern unmöglich gemacht hat. Hier sterben auch die Überreste der klassischen europäischen Linken - irgendwelche alten, grauhaarigen Sozen, die auf Gewerkschaftsversammlungen mit Kohlearbeitern "Brüder, zur Sonne, zur Freiheit" gesungen haben wurden durch junge grüne Weiber ersetzt, die Frauenquoten in den Vorstandsetagen wollen und Kritik an Hillary Clinton für eine russische Verschwörung halten. Auch die Tradition linker Kritik an Einwanderung von Lohndrückern, die in Deutschland ja schon bis 1907 reicht (als der Internationale Sozialistenkongress in Stuttgart sich gegen die Einwanderung von Lohndrückern aus unterentwickelten Ländern aussprach ... und die deutschen Linken dafür von Lenin attackiert wurden) geht hier endgültig zu Ende.
Auf schwarze und weibliche Marionetten zu setzen und auf "Buntheit" und Antirassismus usw. war leider ein sehr kluger Schachzug, auf den alle hereingefallen sind. Ihr Rechtskonservativen hier ja genauso, weil ihr meint, jetzt gegen "linke Milliardäre" und "Kulturmarxisten in den Vorstandsetagen" usw. kämpfen zu müssen. Die Rechtskonservativen haben immer noch die gleiche Sozenjäger-Mentalität obwohl die Linke überhaupt keine Rolle mehr spielt. Eigentlich gibt es jetzt nur noch Pseudo-Linke, die gegen die letzten Konservativen kämpfen.