Und das bedeutet Folgendes:
1.) Der größte Teil der Nutzer interessiert sich gar nicht für Politik. Dann ist es im Hinblick auf diese User egal, ob und wer als Anbieter wegen Zensur oder Demonetarisierung verschwindet, denn sie sind keine Interessenten.
2.) Die Demonetarisierung bei bestimmten politischen Themen findet weltweit statt, sie wird auch in Übersee beklagt. Andernfalls wäre es noch einfacher: lernt endlich mal Englisch, gehört zur Allgemeinbildung.
3.) Ansonsten gilt das bereits Gesagte: Werden Themen, für die sich Menschen interessieren, auf Youtube ausgeblendet oder einseitig behandelt und existiert ein alternatives Angebot mit alternativen Ansichten, wird dieses mit der Zeit auch genutzt. Genauso wie die alternativen Medien, sei es nun Tichy, eigentümlich frei, Achse des Guten, JF, etc., etc., etc.. Solche Prozesse sind langsam. Youtube wurde auch nicht über Nacht zum Knaller.
"200 goals isn't a plan. It's a wishlist!"
Dr. Jordan Peterson zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens
Das interessiert mich als Nutzer aber doch überhaupt nicht, wenn ich einen bestimmten Inhalt suche. Ich kaufe doch auch nicht bei Amazon, weil die einen großen Umsatz haben. Sondern weil ich finde, was ich suche. Zu einem vernünftigen Preis. Mit vernünftigen Lieferzeiten. Und ordentlichen Rückgabebedingungen. Und dennoch bestelle ich immer wieder mal woanders, wenn es spürbar günstigere Angebote gibt.
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Dr. Jordan Peterson zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens
Nein, das bedeutet, dass man sich nun in eine echte Echkammer zurückzieht und mangels Reichweite kaum noch jemanden auf seine Videos aufmerksam machen wird.
Kleines Beispiel: wer z.B. Fellner aus dem Fernsehen kennt und eine verpasste Folge bei youtube sehen will, der landet vielleicht irgendwann auch mal bei Sellner (der war da Gast), dann werden ihm vielleicht Videos von Flesch angeboten, dann von Stürzenberger und dann vielleicht Stürzenberger vs. Volkslehrer, Orwellzeit, Dritte Blickwinkel....
Das alles kriegt er nicht zu sehen wenn jeder von diesen Youtubern seine eigene Plattform macht. Da hört es dann bei Fellner auf. Vielleicht wird er Sellner aus der Zeitung kennen, einmal bei youtube eingeben und nicht finden. Vielleicht sogar einmal googlen und auf seiner Seite landen. Aber da hört die Kette dann auch schnell auf.
Du sagst jetzt, total egal. Wer sich nicht interessiert und von sich aus auf die Idee kommt ist es eh nicht wert...
Interesse muss geweckt werden. Und dafür ist youtube wegen seiner enormen Reichweite eine wunderbare Plattform. Echokammern besucht kein Mensch.
Und weil das genau so ist und nicht anders, macht man es ja politischen Youtubern auch so schwer.
Es ist zwar zutreffend, daß man durch die Empfehlungen auf das ein oder andere interessante Video aufmerksam wird. Allerdings zeichnet Youtube das Nutzerverhalten durchaus auf und hat einen Algorithmus für entsprechende Empfehlungen aufgrund der bisherigen Nutzung. Genau so WIRD Youtube zur Echokammer. Aber das nur nebenbei. VIdeos, die mein Interesse wecken, finde ich sehr viel öfter über externe Links. Sei es hier im Forum, sei es nach Google-Suchen zu einem bestimmten Thema, etc. und auf diesen Wegen auf andere Plattformen aufmerksam zu werden, ist genauso möglich. Die werden alle ihre Zeit brauchen, bis sie bekannt werden, aber was Youtube an Freiheiten einschränkt, wird diesen alternativen Seiten nutzen.
Es ist einfach ein Irrglaube, daß Marktführer - ein echtes Monopol hat YT ja nicht - nicht zu stürzen sind. Die Erfahrung hat im letzten Jahrhundert Walmart machen müssen, als K-Mart immer beliebter wurde. Diese Erfahrung bis in die Insolvenz machten auch Schlecker, Kodak .... mehr große Namen gefällig? Du darfst alternativen Plattformen also beruhigt eine Chance geben. Und die paar Klicks mehr musste halt einfach mal ertragen können.
Und nochmal, egal ob Du es wahrhaben willst oder nicht: Wenn das an der Bequemlichkeit der Menschen scheitert, ist das ganze politische Engagement per se für den A****, denn die bekommt keiner zu irgendetwas mobilisiert. Selbst wenn man sie erreicht und die sich mal ein Video anschauen. An den großen Veränderungen der Geschichte wie die französische Revolution pars pro toto waren stets vielleicht 10 -15% der Gesamtbevölkerung aktiv beteiligt. Der passive Rest besteht aus Gleichgültigen, Bequemen, Angsthasen oder Opportunisten. Die sog. "friedliche Mehrheit", die immer wieder bemüht wird, eben. Wir reden bei politischen Videos also ohnehin von einem relativ kleinen Nutzerkreis.
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Dr. Jordan Peterson zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens
Du willst einfach nicht verstehen, dass Plattformen wie Twitter, Facebook und Youtube nicht mit Inhalten werben, gross wurden, attraktiv sind....sondern mit der Anzahl der Nutzer, mit der Reichweite.
Das ist der wesentliche Unterschied zu einem Laden wie Schlecker oder zu einer Zeitung oder zum Fernsehen. Bei diesen Dingen ist es ganz egal wieviele andere neben mir noch zu Schlecker einkaufen gehen, die Zeitung lesen oder das Fernsehprogramm schauen. Der Inhalt ändert sich dadurch nicht. Schlecker verkauft Drogerieartikel völlig unabhängig davon ob er Millionen Kunden hat oder Milliarden. Und das ist mir auch als Kunde total egal. Ich kaufe meinetwegen Zahnpasta bei Schlecker auch völlig unabhängig davon ob der Laden nun gut besucht ist oder nicht.
Youtube verkauft hingegen keine Inhalte sondern Reichweite. Youtubes Produkte sind Nutzerzahlen. Genau wie bei Facebook auch. Facebooks Produkt sind die Nutzer selber. Youtube ist in erster Linie nicht attraktiv wegen seiner Inhalte sondern wegen seiner grossen Anzahl an Nutzer. Zu Schlecker gehe ich weil ich ein bestimmtes Produkt haben will. Zu Youtube und nicht zu einer anderen kleineren Plattform gehe ich hingegen weil dort "die Welt" zusammenkommt und Videos und Kommentare teilt und ich mir als Konsument sicher sein kann, dass ich finde was ich suche. Und als Videoreinsteller potentiell viele Klicks generieren kann.
Natürlich kann ich auch ein Video auf ein Portal mit einer Reichweite von 1000 stellen und natürlich kann ich auch als Konsument diese kleine Plattform besuchen und meinetwegen auch einen Kommentar schreiben. Das ist aber nicht das selbe wie auf einer Plattform mit einer Reichweite von zig Millionen und schlicht weniger attraktiv. Und weil youtube nunmal schon zig Millionen hat kommen da immer mehr neue hin und kleinere Plattformen bleiben klein. Grosse werden zum Selbstläufer.
Nimm das an oder halt nicht. Besser und einfacher kann ich das nicht erklären.
Und Bequemlichkeit der Menschen usw. mögen ja eine Rolle spielen, ändert aber nichts an den Mechanismen dieser Plattformen und wie sie funktionieren.
Und Du willst nicht verstehen, daß das, womit die Plattformen werben, nur für die aktiven Nutzer interessant ist, welche Videos einstellen wollen. Als Betrachter, der sich für ein bestimmtes Thema interessiert, interessiere ich mich für die Reichweite genauso wenig wie seinerzeit der Schlecker-Kunde für die Anzahl der Kunden dieser Kette.
Wer schaut sich denn bitte ein Video nur deswegen bei Youtube an, weil Youtube so viele Nutzer hat? Das Video selbst muss etwas zu bieten haben und das steht und fällt mit dem Autor, nicht mit der Reichweite von Youtube. Und wenn ich das nun einmal nur bei Telegram finde ... sorry, Youtube, Pech gehabt. So funktioniert der Markt.
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Dr. Jordan Peterson zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens
Das eine bedingt doch das andere. Es ist nur deswegen so attraktiv bei youtube Videos einzustellen weil youtube so eine grosse Reichweite hat. Und es hat so eine grosse Reichweite weil so viele Leute dort Videos einstellen. So eine Plattform wird mit der Dauer zum Selbstläufer. Was verstehst du daran nicht?
Und ja, dann guck doch wo anders. Geht ja. Kein Problem. Es ging aber darum ob andere Plattformen die Reichweite youtubes erreichen. Und das werden sie nicht weil sie eben so funktionieren wie sie funktionieren. Da müsste youtube schon mehr machen als eine "handvoll" politischer Aktivisten sperren. Das ist Nischenprogramm. Ok? Und das bleibt auch auf anderen Plattformen Nischenprogramm.
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