Fundgeschichte
Unter Leitung von Otto Zdansky begannen 1921 Ausgrabungen in der Unteren Höhle von Zhoukoudian, wo bereits 1921 und dann wieder 1926 jeweils ein Zahn (ein oberer Molar und ein unterer Prämolar) entdeckt wurden. 1927 berichtete Zdansky erstmals in einer Fachzeitschrift über diese Funde, die er zurückhaltend einer nicht näher bestimmbaren Art der Gattung Homo zuschrieb. Davidson Black, der die Zähne zuvor begutachtet hatte, warb daraufhin eine großzügige
Zuwendung der Rockefeller-Stiftung ein und begann 1927 mit eigenen Ausgrabungen, die rasch zur Entdeckung eines weiteren unteren Molaren führten. Gestützt auf diesen dritten Zahn definierte er die neue Gattung und Art Sinanthropus pekinensis.[1]
Zwischen 1928 und 1937 wurden unter Leitung von Davidson Black, Pei Wenzhong und Jia Lanpo
(einer der Teilnehmer der Grabung war 1929 der Jesuit Teilhard de Chardin) Teile von 14 Schädeln, darunter auch vollständige, 14 Unterkiefer, mehr als 150 Zähne und zahlreiche weitere Skelettreste geborgen; die Funde repräsentieren mehr als 40 Individuen beiderlei Geschlechts, ungefähr ein Drittel sind Kinder.[2] Nach dem frühen Tod von Davidson Black führte Franz Weidenreich die detaillierte wissenschaftliche Bearbeitung der Funde von Zhoukoudian fort,[3] wobei er von sämtlichen Fossilien auch Abgüsse herstellte.