Die Verwahr-Möglichkeiten sind vielfältig. Indem tatsächlich physisches Gold selbst genutzt wird, fallen andererseits viele Risiken weg, die andernfalls oft gegeben sind. Insofern wird auf der Ebene von Nationen und ihren Notenbanken meist auf die physische Form gesetzt, die dementsprechend auch die hohen Logistik-Kosten mit sich bringt.
Das mit größte Problem ist die rechtliche Natur der Zertifikate/Verbriefungen oder sogar eines physischen Depots mit einer der großen Bank-Lagerstellen. Oftmals geht das Eigentum am Gold mit der Inanspruchnahme der Lager/Verbriefung-Dienstleistung in eine Forderung gegen die Finanzinstitution über und schafft damit Kreditrisiko.
Selbst Verbriefungen, die scheinbar ohne Kreditrisiko auskommen, weisen meistens dennoch ähnliche, latente Risiken auf. ETFs beispielsweise. Wertpapiere (inkl. ETFs) werden wie Geld selbst auch ausgeliehen/verliehen. Dabei behält der Eigentümer trotz des Verleihens seines Wertpapiers alle Eigentumsrechte daran. Wenn ich nun dieses Wertpapier ausleihe und verkaufe, was zulässig ist, existieren daraufhin zwei legitime Eigentümer eines einzigen ETF-Anteils (Käufer und ursprünglicher Eigentümer), der nur mit Gold für einen Anteil gedeckt ist.
Banken, die ihren Kunden Gold-Lagerstellen bieten, sichern sich vertraglich oftmals das Recht zu, eingelagertes Gold auszuleihen bzw. anderweitig zu nutzen. Wenn angeboten wird, Gold kostenlos zu Lagern, wäre mein Misstrauen geweckt. Gold zu lagern kostet etwa 0,1-0,2% jährlich. Die Bank könnte mit dem tatsächlich (nur) eingelagerten Gold nichts anfangen und würde diese stetigen Lagerkosten tragen, ohne davon einen direkten wirtschaftlichen Vorteil zu erlangen.
Extrem attraktiv dagegen ist es für Banken mit Basel III, das Gold in der eigenen Bilanz zu halten, Forwards/Futures in gleicher Menge zu verkaufen und laufend vor ihrer Fälligkeit in die Zukunft (den ferner liegenden Forward/Future) zu rollen. Diese Kombination hat mit Basel-III ein 0% Risikogewicht, es fallen theoretisch also keine Kapitalkosten an und es werden laufende Erträge i.H.v. den Geldmarktzinsen der jeweiligen Währung und Laufzeit generiert (des Futures/Forwards).
In diesem Fall ist auch eine volle Vereinbarkeit mit Dodd-Frank gegeben.
Ja. Alle diese Instrumente (MBS, ABS, CDO,CLO,CMO, usw.) sind weder inhärent gut noch schlecht. Sie sind so gut oder schlecht wie die zugrunde liegenden Assets und die spezifische Ausgestaltung der Kapitalstruktur.
Das Bedienen der Schulden selbst wird meines Erachtens nie zu einem grundsätzlichen Problem werden. Bereits heute kauft die FRB New York systematisch T-Bills und das kann sie prinzipiell völlig unbegrenzt tun.
Das wirkliche, langfristige Risiko ist das der Geldentwertung des US-Dollars. Die hohen Bestände an UST-Anleihen der Chinesen sind wenn überhaupt für sie selbst ein Problem, weil die US-Administration zumindest in der Theorie die rechtliche Möglichkeit hat, diese Vermögenswerte einzufrieren. Diese Anleihen wären also auf einen Schlag wertlos für die chinesische Administration.
Gerne. Ich schreibe gerne über diese Angelegenheiten. Bei anderen ist es eben der Fußball.