Die Begründung für den "eklatanten Geburtenrückgang" heißt immer noch Pille, in allen Ländern, in denen sie problemlos für alle verfügbar war (was auch eine Frage des allgemeinen Wohlstands ist), pendelte sich die Geburtenrate deutlich unter 2 ein. Sogar in muslimischen Ländern wie dem Iran.
Ansonsten wird ja mit den diversen Gesundheitsreformen und der Zerstörung der Errungenschaften der Arbeiterbewegung dafür gesorgt, daß die Lebenserwartung wieder sinkt. Außer für Bonzen, aber in einem geringen Umfang selbst für sie (denn wenn die über 85jährigen bspw. keine neue Hüfte mehr bekommen, sinkt die Zahl der Operationen deutlich und entsprechend werden die Operationen mangels "Übung" auch fehleranfälliger - keine Spitze ohne breite Basis).
Auf geb' ich mein Werk; nur Eines will ich noch: das Ende - das Ende!
(Wotan, Die Walküre)
Nö, die Begründung für den eklatanten Geburtenrückgang heißt Lohnabhängigkeit. Leute die Zeit ihres Lebens, vor allem in der Jugend, einem massiven Konkurrenzkampf auf dem Arbeitsmarkt ausgesetzt sind, haben keine Zeit und Lust auf viele Kinder. Kommt hier noch ein Staat hinzu, der die Familie aller natürlichen Aufgaben entbindet, dann sind wir bei 1.4 Kindern angelangt, bzw. bei 1.1 Kindern pro vollerwerbstätiger Frau.
Den Pillenknick gibt es auch, aber viele -auch Forscher- vergessen dabei, dass die Geburtenraten bereits vor der Pille auf einem relativ niedrigem Niveau angelangt waren. Ich hab die Zahlen nicht im Kopf, aber es waren nicht mehr als 2.5 Kinder vor und nicht weniger als 1.9 danach. Wenn wir den Beobachtungszeitraum aber ausdehnen und uns Gewahr machen, dass die Geburtenraten im 18. Jhdt bei z.T. ~8.0 Kindern pro Frau und 1914 immerhin noch ~6.0 Kinder pro Frau lagen, dann sind die Geburtenraten also bereits ganz ohne Pille dramatisch eingebrochen. Die Pille ist also ein Grund, aber nicht der Ausschlaggebende.
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