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Braune Briefe ins Bellevue

Es war ein Satz, mit dem man in Deutschland stets Widerspruch hervorruft. In seiner Weihnachtsansprache 2012 sagte Bundespräsident Joachim Gauck: "Sorge bereitet uns auch die Gewalt: In U-Bahnhöfen oder auf Straßen, wo Menschen auch deshalb angegriffen werden, weil sie schwarze Haare und eine dunkle Haut haben." Das sehen manche Bundesbürger ganz anders als ihr Staatsoberhaupt und viele haben ihm das auch geschrieben. Einhelliger Tenor der Briefe: Nicht die Ausländer würden von Deutschen verprügelt, sondern umgekehrt. "Generell fühle ich mich von den Politikern ja eh verarscht", konstatiert ein Bürger, "aber so einen Scheiß wie bei der Weihnachtsansprache habe ich wirklich selten gehört."

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"Braune Briefe", soso.

Die SZ möge mir bitte mitteilen, wo in diesen Briefen ein Führerstaat gefordert wird. Wo dort die Herrschaft der germanischen Rasse über die slawische propagiert wird. Wo dort Juden, Schwulen und geistig Behinderten das Lebensrecht abgesprochen wird. Wo dort die westliche Zivilisation als dekadent beschimpft wird. Wo dort die Unterordnung des Einzelnen unter die Volksgemeinschaft gefordert und die kriegerische Unterwerfung anderer Länder propagiert wird.

Ach so, jetzt kapiere ich's: In diesen Briefen wird einfach nur die Wahrheit gesagt, ohne sich darum zu kümmern, ob diese politisch korrekt ist. Klar, das ist natürlich gaaaaanz kackebraun.

Mir wird nur noch schlecht dabei, wie Menschen, die einfach nur in ihrem eigenen Land in Frieden leben wollen und es satt haben, belogen zu werden, in die Nähe von Schwerstverbrechern gerückt werden.