Was verstehen wir denn in dem Zusammenhang unter Fundament? - das Fundament ist die Basis aller Grundlagen? - oder ein bissel Farblehre ?

Der Kommunismus ist nach der Theorie von Marx eine Gesellschaftsordnung, in der keine privatkapitalistische Aneignung von Mehrwert stattfindet (zumindest theoretisch) und die zeitlich dem Sozialismus folgt. Personen, die sich für dieses Ziel engagieren, sind die Kommunisten (bzw. analog Sozialisten). Für den Marxisten ist eben das Verhältnis von Produktivkräften zu den Produktionsmitteln die „Basis“ (= wichtigste Unterscheidungskriterium), die darauf basierenden Ideologien der „Überbau“.

Im Unterschied zum Soz./Komm. ist der Nationalsozialismus eine Erscheinungsform der kapitalistischen Gesellschaftsordnung, denn hier geschieht die Warenproduktion in der Mehrheit von privatwirtschaftlichen Unternehmen nach typisch kapitalistischen Prinzipien.

In den jeweiligen Erscheinungsbildern der Gesellschaftsordnungen aber gibt es durchaus Ähnlichkeiten, wie wir wohl wissen. Genauso wie es auch heute Elemente der soz. Planwirtschaft (Subventionen…) gibt, so gab es im realen Sozialismus (also dem Vorläufer des Komm.) durchaus typische kapitalistische Erscheinungen, wie Privateigentum an Prod.-mittel, Konkurrenz…, von China wollen wir gar nicht erst reden.

Und genauso wie die Gesellschaftsordnungen z. T. auf ökon.-wirtschaftliche (und technische) Merhoden der jeweils anderen Seite zurückgreifen, so verhält es sich auch mit dem „Überbau“, dem ideologischen (auch organisatorischen) Background, wo ebenso passende Anleihen am Instrumentarium der anderen Seite ganz opportunistisch übernommen werden, oft „neu“ erfunden oder aber „traditionell“ begründet!

Wenn nun einfach deshalb so oberflächlich Gleichsetzungen erfolgen, hat das immer auch einen bestimmten historischen bzw. aktuellen Grund. Bei J. Goebbels ging es sicher auch darum, die Mitläuferschaft unter der Arbeiterschaft plausibel zu begründen und so den Zulauf zu erhöhen. In anderen Fällen dient die verbale Gleichsetzung u. a. dazu, den Soz./Komm. mit den offensichtlichen negativen geschichtlichen Fakten des NS geistig zu verknüpfen. So wird mit viel Aufwand, auch prominten, an der vermeintlichen Übereinstimmung beider (NS u. Komm.) Gesellschaftsformationen gearbeitet, jedoch der wesentliche Unterschied, die Organisation der gesellschaftlichen Wertschöpfung, außer Acht gelassen.

So gesehen, hat den Kommunismus im (eigentlichen Sinn) noch niemand erlebt, selbst wenn er ´mal davon geträumt hat (,so ähnlich wie beim Paradies auch!) Aber als Kampfbegriff in der jeweiligen ideologischen Auseinandersetzung kam/kommt es ja auch nicht auf Inhalte an, da gehört am Ende möglicherweise sogar Schweißfuß, Mundgeruch u. ä. dazu! Aber es schadet auch nicht, wenn man weiss, wie die andere Seite tickt.