12.11.2011
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Paul Joseph Watson
Organisation mit milliardenschwerem Mäzen im Hintergrund brüstet sich damit, Journalisten vor Veröffentlichung ihrer Artikel gezielt zu manipulieren
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Im Vorfeld eines allseits erwarteten und von Israel angeführten Angriffs auf den Iran wurde die establishmentnahe proisraelische Lobbygruppe Britain Israel Communications & Research Centre (BICOM) beim Versuch ertappt, die etablierten britischen Medien in Bezug auf ihre Berichterstattung über Angelegenheiten im Zusammenhang mit Israel auf »den richtigen Kurs zu trimmen«. In einer über das Internet der Öffentlichkeit zugänglich gemachten E-Mail hatte die
Organisation damit geprahlt, dass Redakteure von BBC und Sky News nach einem Treffen mit BICOM-Vertretern ihre Berichterstattung entsprechend geändert hätten.
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Werritty nahm an zahlreichen offiziellen Treffen des Verteidigungsministers teil, obwohl er keinerlei offizielle Funktion in der britischen Regierung innehatte. Später kam heraus, dass sich Werritty mit Vertretern des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad darüber beraten hatte, wie man einen Regimewechsel im Iran herbeiführen könnte, und auch in den Iran gereist war, um sich dort mit verschiedenen oppositionellen Gruppen zu treffen.
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BICOM wird vom britischen Milliardär Chaim »Poju« Zabludowicz finanziert, der auf der Liste der reichsten Menschen des Vereinigten Königreichs den 18. Platz einnimmt. Die Organisation leistete Spenden an alle drei großen politischen Parteien in England. An der Spitze von BICOM steht derzeit die frühere Labour-Abgeordnete Lorna Fitzsimons, die aus ihrer Geringschätzung demokratischer Verfahren kein Hehl machte, als sie im vergangenen Jahr auf einer Konferenz [in Israel] erklärte: »Die öffentliche Meinung hat keinerlei Einfluss auf die britische Außenpolitik. Außenpolitik ist eine Angelegenheit der Elite.« Fitzsimons übernahm den Vorsitz vom früheren BICOM-Chef Danny Scheck, einem früheren hochrangigen Beamten im israelischen Außenministerium.
Der erstaunliche Einfluss BICOMs kam nur durch eine unabsichtliche Indiskretion Fitzsimons ans Tageslicht, die eine für den internen Gebrauch bestimmte E-Mail versehentlich an Pressevertreter versandte, die dann im Internet zugänglich veröffentlicht wurde.
Aber dieser beunruhigende und schockierende Inhalt der E-Mail wurde seit seinem Bekanntwerden von den etablierten Medien weitgehend ignoriert. Dies ist ein erhellendes Beispiel dafür, wie den etablierten Medien Themen und Einschätzungen suggeriert werden, die nicht vom Prinzip objektiver Integrität, sondern von finanzstarken, ideologisierten und einseitigen Lobbygruppen geprägt sind.
In ihrer E-Mail verweist Fitzsimons darauf, dass sich BICOM-Vertreter regelmäßig mit Redakteuren und Journalisten der BBC, des Fernsehsenders Sky News und der Financial Times zusammensetzen, um diese darüber zu »informieren«, wie bestimmte Inhalte im Zusammenhang mit Israel dargestellt werden sollten, um sicherzustellen, dass »die objektiv günstigste Lesart übernommen« wird.
In der E-Mail heißt es: »Im Verlauf des Wochenendes stand der BICOM-Stab mit zahlreichen Vertretern der Nachrichtenabteilungen und Journalisten von BBC und Sky News im Kontakt, um sicherzustellen, dass die objektiv günstigste Lesart übernommen wird, und verschiedene Experten anzubieten, die zu den sich ergebenden Berichten ihre Expertise beisteuern könnten«. Fitzsimons schrieb weiter: »BICOMs Chefanalyst Dr. Noam Leshem lieferte dem Redaktionsstab von BBC World News am Samstagnachmittag Hintergrundinformationen im Zusammenhang mit der Belagerung der israelischen Botschaft in Ägypten. Nach dem Treffen mit der BICOM-Mediengruppe änderte Sky News seine Berichterstattung, mit der der Sender die vorangegangenen Ereignisse in der Region erläuterte, die zu diesem Wochenende geführt hatten.« (Hervorhebungen vom Verfasser).
Später beschreibt Fitzsimons in der E-Mail, dass BICOM »in regelmäßigem Kontakt zum Redakteur des Magazins Prospect David Goodhart stand und ihm hilfreiche Informationen über die anstehende UN-Abstimmung zur Aufnahme Palästinas als eigenständigem Staat lieferte«. Darüber hinaus wies sie darauf hin, dass es BICOM gelungen sei, seine Sicht der Dinge über einen Artikel, den sie für die Huffington Post geschrieben hatte, zu verbreiten.
Dann prahlt sie damit, wie eine BBC-Journalistin von BICOM während eines Israel-Aufenthalts »betreut« worden sei:
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Bemerkenswert hierbei ist das Verb, das Fitzsimons benutzte, um ihr Treffen mit Ford zu charakterisieren: Sie gab ihm kein »Interview« oder versorgte ihn mit »Zitaten« – sie »informierte« ihn darüber, was er zu schreiben habe. Die Wortwahl in allen diesen Beispielen illustriert deutlich, dass Medienkonzerne wie Sky News, die BBC und die Financial Times praktisch BICOM »unterstehen« und bereitwillig alle ausgewogene Objektivität fahren lassen, um sich als Sprachrohr dieser Lobbygruppe zu prostituieren.
Dies ist ein empörender Beweis der Stärke der Lobbygruppen. Und wir wären naiv, anzunehmen, dass es nicht eine ganze Armee ähnlicher Gruppen wie BICOM in unterschiedlichen Einflussbereichen gibt, die die Medienberichterstattung in England vor allem dann heimtückisch kontrolliert, wenn es um Israel und den Iran geht.
Dies gewinnt noch an bedrohlicher Dimension, wenn man bedenkt, dass die Medien in dieser Woche alles daran setzen werden, den Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA zu einem berechtigten Vorwand für den längst geplanten Militärschlag gegen den Iran aufzubauschen.