Das erwähntest du schon mehrfach und scheint eine beliebte Metapher zu sein. Der Punkt ist, daß die offene Gewalt gegenüber den Palästinensern im diametralen Gegensatz zum übersteigerten moralischen Selbstanspruch der zionistischen Gründungsära steht.
Jetzt könntest du zwar sagen: Nebbich, Klappern gehört zum Geschäft, aber diese Selbstlegitimation als Träger einer überlegenen Moralität ("jüdische Gerechtigkeit") ist kein Zuckerguß, sondern Kern der Sache. Und wurde unter den groteskesten Verrenkungen über 90 Jahre aufrechterhalten. "Realisten" wie Jabotinsky, die eigene kulturelle Überlegenheit gegenüber den Arabern offen ausspielen wollten, wurden geächtet. Das Dilemma: Verzichtet man ehrlicherweise auf den universellen Anspruch, bleibt von der jüdischen Idee nichts mehr übrig.