"Wo Not du findest, deren nimm dich an; Doch gib dem Feind nicht Frieden." Loddfafnir's-Lied
„Europa ist heute ein Pulverfass, und seine Regenten agieren wie Männer, die in einer Munitionsfabrik rauchen.” Otto von Bismarck
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Kommt auf das Gewerk und das Können an.
Auf die Schnelle:
(Fett von mir)Wie viel verdient man als Handwerker?
Nach Aussage der Bundesagentur für Arbeit verdienen Fußpfleger, die einen handwerksähnlichen Beruf ausüben, mit monatlich 1.826 Euro brutto am wenigsten. Besonders niedrig ist der Lohn aber auch bei Berufen in der Fleischverarbeitung mit 2.123 Euro. Berufe in der Hörakustik werden mit 2.346 Euro brutto im Monat ebenfalls unterdurchschnittlich vergütet. Fast 40 Prozent der hier Beschäftigten erhalten einen Niedriglohn, der unter 2.203 Euro brutto im Monat liegt. Das gilt auch für Beschäftigte in der Bodenverlegung, die mit 2.410 Euro ebenfalls deutlich weniger als den Mittelwert von 3.052 Euro für Fachkräfte erhalten.
Allerdings gibt es auch Handwerksberufe, in denen die Einkommen deutlich über dem Durchschnitt liegen. So verdienten im Jahr 2020 beispielsweise Beschäftigte in der Werkzeugtechnik monatlich 3.813 Euro brutto. Damit liegt der Niedriglohnanteil in diesen Berufen nur bei 3,8 Prozent. Mit Löhnen in Höhe von 3.331 Euro, 3.355 Euro und 3.392 Euro ist der Lohn in der Kältetechnik, im Straßenbau und im Kanalbau ebenfalls hoch und der Anteil der Beschäftigten mit einem Niedriglohn entsprechend gering.
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Ein einfacher Gabelstaplerfahrer (jaja: Flurförderfahrzeug) bekommt naturgemäß deutlich weniger als der Maschinist einer Spezialtiefbohrmachine oder eines 180 Tonnen Baggers.
Bei der Berechnung, und das wird bei den meisten Vergleichen und Statistiken vergessen, ist auch noch die kostenlose Krankenkasse !
Bei 4 Personen sind das mindestens 300 Euro Krankenkassenbetrag aufwärts , die der Bürgergeldbezieher ja nicht bezahlt, aber dazuberechnet werden muss.
Natürlich kommt es auf das Gewerk und die Qualifikation an. Aber viele Chefs sind immer noch der Meinung, daß sie am meisten verdienen müssen, egal was der Markt sagt.
Bei uns war ein Stundensatz von 65€ üblich. Der Handwerker verdiente im Schnitt 16€ brutto die Stunde. Dann kam die Konkurrenz. Die boten ihren Mitarbeiten 20€ die Stunde,
wobei der Stundensatz für den Kunden gleich blieb. Unsere Chefs wunderten sich ernsthaft und fragten sich, was dem Chef der Konkurrenz noch übrig bleiben würde, wenn er so
viel zahlen würde. An die Tatsache, daß er mit dem Lohn einfach viel mehr Mitarbeiter kördert und somit trotz höheren Gehältern, sein Gewinn gleich blieb, weil er einfach mehr
Aufträge in kürzerer Zeit abarbeiten konnte, wollten die irgendwie nicht so recht glauben. Bei unseren Chefs heißen mehr Mitarbeiter automatisch mehr Geld für die Chefs.
Kategorie Chefs, die den Hals nicht voll genug bekommen können. Sie stellten also keinen neuen Mitarbeiter ein, weil die zu "teuer" waren. Nachdem wir dann Angebote von
anderen Unternehmen vorlegten und sagten, wir würden kündigen, wenn lohntechnisch nichts passiert, reagierten die. Aber wie! Wir bekamen knapp 5€ mehr Lohn und gleichzeitig
wurde der Stundensatz auf 85€ plust Steuern angehoben. Natürlich machten da einige Kunden nicht mit und Aufträge wurden storniert und auch bestehende Wartungsverträge
gekündigt. Auf der darauffolgenden Weihnachtsfeier für viel Geld, beschwerten sie sich dann, daß sie massive Gewinneinbrüche hätten. Selten so gelacht!
Ja, sie verdienen jetzt weniger. Aber sie fahren immer noch Autos aus der Oberklasse und am Hungertuch nagt auch keiner. Mein Mitleid hält sich also eher in Grenzen. In sehr
engen Grenzen!
Achja, was unsere Chefs außerdem wundert, ist die Tatsache, daß die immer noch gleich gebliebene Mitarbeiterzahl wesentlich motoívierter ist, viel mehr Überstunden macht und
extrem viel weniger krankfeiert. Woran das wohl liegen mag?
Manche Arbeitgeber haben es immer noch nicht kapiert, daß sie nicht mehr wie Feudalherren, sondern auf Augenhöhe den Mitarbeitern agieren müssen. Ansonsten wird die Luft in
den Chefetagen irgendwann sehr sehr dünn!
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„Europa ist heute ein Pulverfass, und seine Regenten agieren wie Männer, die in einer Munitionsfabrik rauchen.” Otto von Bismarck
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