wie heißt es so schön: 'der spiegel' ist die 'bild' für abiturienten.
Geändert von basti (09.02.2007 um 18:22 Uhr)
Laßt kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Segen bringe denen, die es hören.
Daß hinter dem SPIEGEL mittlerweile Unternehmensverbände stehen, widerspricht keinesfalls der Tatsache, daß es sich dabei um ein linkes Blatt handelt!Zitat von Frei-denker Beitrag anzeigen
Nun zur Sache:
Der Spiegel ist mittlerweile zu einem großen Anteil vom Bertelsmann aufgekauft. Und Bertelsmann ist ein Propaganda-Sprachrohr der Konzerne. Man schaue sich dazu nur an, wer da im Aufsichtsrat sitz - praktisch die gesamte deutsche Industrie: BASF, Shell, Verband der deutschen Chemie, usw.
Wer also Spiegel liest, liest die politische Richtung der Unternehmerverbände.
Dennoch glauben viele Uninformierte in Deutschland, sie hätten da ein "linkes" Blatt in der Hand. So funktioniert Manipulation!
Als seinerzeit das Privatfernsehen eingeführt wurde, haben auch viele Linke befürchtet, jetzt käme CDU-Werbung pur. Nichts davon ist eingetreten: Gerade privat finanzierte Medien richten sich ausschließlich nach dem Zeitgeist. Und weht der links, dann sind auch die privaten Medien links, weil sich das dann besser verkaufen läßt und der Profit der einzige Maßstab ist.
Beim SPIEGEL allerdings handelt es sich um eine ganz bestimmmte Art von Journalismus. Es ist gewissermaßen ein gehobener Sensationsjournalismus, der von der "Story" lebt. Was für den einfachen Menschen die BILD-Zeitung ist, das ist für den Möchtergern-Intelektuellen der SPIEGEL.
Es steht immer die skandalisierte Story im Vordergrund. Die ist zwar meistens links, muß es aber nicht unbedingt sein, im Zweifelsfall geht der Skandal vor. D.H.: es kann auch mal gegen die SPD geschossen werden, was aber deutlich seltener der Fall ist. Auf der Strecke bleibt bei dieser Art zu Schreiben der Wahrheitsgehalt, die Ausgewogenheit der Darstellung und übrigens auch Rücksicht auf die Betroffenen. Was Böll in der "verlorenen Ehre der Katharina Blum" beschrieben hat, könnte auf den SPIEGEL auch zutreffen.
Einen viel besseren Journalismus vertritt dagegen z.B. die FAZ, was sich übrigens schon allein daran zeigt, daß sie überhaupt nicht reißerisch daherkommt.
Oh je, hier geht wieder einiges schief.
Der Spiegel ist nicht, wie hier behauptet "zu einem großen Teil von Bertelsmann aufgekauft" und Unternehmensverbände sind auch nicht beteiligt.
Zu knapp über 50 Prozent gehört er nach wie vor einer Gesellschaft der Mitarbeiter - eines der wenigen Unternehmen in Deutschland übrigens, die ein solches Modell praktizieren. Ca. 25 Prozent gehören der Familie Augstein und die restlichen 25 Prozent dem Unternehmen Gruner + Jahr. Nun ist Gruner + Jahr zwar tatsächlich eine Bertelsmann-Tochter, doch die Beteiligung am Spiegel besteht schon seit 37 Jahren und ist nicht eben gewaltig!
Nach wie vor ist der Spiegel eines der Leitmedien in Deutschland - wie ich finde, auch zu Recht. Zwar mag das Niveau ein wenig gesunken sein in den letzten Jahren, das ist aber zu verkraften, weil er mit seinen Rechercheuren den anderen schon immer um Meilen voraus war.
Klar, wer den platten, politischen Parolenstil der "Deutschen Stimme" vorzieht, der hat dann auch was gegen den Spiegel, wo man manchmal etwas genauer nachlesen muss...
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es ändert nichts an der tatsache, wessen sprachrohr der spiegel ist.
frei nach dem motto: "wessen brot ich ess, dessen lied ich sing".
wer den spiegel als orientierung seiner selbst verwendet, ist desorientiert.
allerdings ist der spiegel nicht eine ausnahmeerscheinung. alle medien sind gekauft, und diener bestimmter herren und interessengruppen.
wer solchen machenschaften glauben schenkt, dem ist nicht zu helfen!
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Ein Zeitungsverlag, der zu 25% von den Konzernen aufgekauft wurde, ist in seiner journalistischen Arbeit nicht mehr frei.
Daß er seinen Inhaber anscheißt, kann man da ausschließen.
US-Hegemonie, Zionismus und international operierende Konzerne
- der Faschismus unserer Zeit.
Ich weiß ja nicht, was du überhaupt für ein Medienverständnis hast. Aber Zeitungsverlage sind nun mal selbst Konzerne, ob du das willst oder nicht. Sie haben auch keine andere Wahl, denn staatliche Zeitungskonzerne wären sicher die schlechtere Alternative. Rudolf Augstein gab die Mehrheit im Spiegel-Verlag an seine Mitarbeiter - danach kannst du in der deutschen Zeitungslandschaft sonst mit der Lupe suchen. Eine der wenigen Ausnahmen ist die sicher von dir nicht sehr geschätzte taz, die komplett den Mitarbeitern gehört (die dort entsprechend wenig verdienen).Zitat von Freidenker
Und nun hält diese Minoritäten- Anteile beim Spiegel (wobei 25 Prozent wirklich nicht bedeutend sind für die Zielführung einer Firma) nun mal ein anderer Zeitungsverlag und keine Bank oder Waffenfirma.
@ Dimu: deine dumpfen Einzeiler ignoriere ich für gewöhnlich ganz, aber einmal kann mans ja sagen: halt dich doch aus einem Thema raus, von dem du null Verständnis hast. Wenn die Medien alle so böse sind, bleibt ja für dich noch das Telefonbuch zum Lesen übrig.wenn du ein derart gläubiger bist, dann lass dir doch den spiegel als koran drucken, denn dort steht ähnlicher blödsinn zur verdummung der menschen.
zustimmung, was die eule betrifft, aber es ist nicht von der hand zu weisen, dass der spiegel in den vergangenen jahren seit augsteins tod einen dramatischen niveauverlust erlitten hat, was auch augsteins tocher kürzlich anmahnte. seit aust das ruder übernommen hat, gefällt sich das einstige journalistische leitmedium darin, den hofberichterstatter aus deutschen konzernetagen zu mimen und neoliberalen gesellschafts-umkremplern das wort zu reden. insbesondere spiegel-online ist kaum mehr zumutbar.
anstatt hintergründiger oder kritischer polit-reportagen seichte personality-stories, vermischt mit peinlichem tittytainment fernab jeder seriosität. und dann diese deutschtümelnde neopatriotische rechtswendung in letzter zeit. zuweilen scheinen spon und bild online geradezu ihre aufmacher abzustimmen. schade um das magazin, das sich einst als 'sturmgeschütz der demokratie' verstand.
Geändert von redanarchist (10.02.2007 um 12:13 Uhr)
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