+ Auf Thema antworten
Seite 2 von 7 ErsteErste 1 2 3 4 5 6 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 11 bis 20 von 70

Thema: Entgermanisierung der Tschechoslowakei

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Traminer
    Registriert seit
    18.09.2012
    Ort
    Baden und Berlin
    Beiträge
    709

    Standard AW: Entgermanisierung der Tschechoslowakei

    Zitat Zitat von kritiker_34 Beitrag anzeigen
    die Deutschen im sudetenland verloren 1918 sogar das Wahlrecht. Man muss sich dies einmal vorstellen, angesichts der Tatsache, dass Deutsche mit Tschechen dort jahrhundertelang zusammenlebten. Es wird gar nicht möglich sein, jede einzelne Familie in "deutsch" oder "tschechisch" aufzuteilen, da es sehr viele Mischehen im Laufe der Zeit gab.

    In der wikidarstellung wird der Verlust des Wahlrechts der Sudetendeutschen 1918 gar nicht erwähnt. Warum wohl?

    --------------------

    "Die eigentliche Gründung der Tschechoslowakei erfolgte im Zuge des Zerfalls der Österreichisch-Ungarischen Monarchie mit der Proklamierung der Tschechoslowakischen Republik am 28. Oktober 1918 in Prag und der anschließenden Proklamation einer Gruppe slowakischer Politiker, dass sie sich dem Staat anschließen, am 30. Oktober in Turčiansky Svätý Martin (heute Martin). Die slowakische Bevölkerung verhielt sich gegenüber dem neu gegründeten Staat überwiegend abwartend. Ungarn wiederum setzte der Gründung gewaltsamen Widerstand entgegen, da es die Slowakei als integralen Bestandteil seines Staatsgebietes betrachtete. Ein erster tschechischer Besetzungsversuch der Slowakei im Dezember 1918 scheiterte, ein zweiter Anlauf im Mai/Juni 1919 geriet nach Anfangserfolgen zum Debakel. Ein französisches Ultimatum gegen Ungarn rettete die Situation für Prag.

    Nur vereinzelten Widerstand setzten die Sudetendeutschen Ende November und Anfang Dezember 1918 der Abtrennung Böhmens und Mährens von Österreich-Ungarn entgegen. An etwa acht Orten kam es zu bewaffnetem Widerstand, so am 27. November in der Industriestadt Brüx und am 2. Dezember bei Kaplitz. Als am 4. März 1919 die sudetendeutsche Bevölkerung für das Selbstbestimmungsrecht der Völker demonstrierte, zerschlug tschechisches Militär die Kundgebungen. 54 Tote und fast 200 Verletzte waren zu beklagen."

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    wer weiß das alles noch?


    kaum jemand!

  2. #2
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
    Registriert seit
    20.05.2003
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    7.499

    Standard AW: Entgermanisierung der Tschechoslowakei

    Zitat Zitat von malnachdenken Beitrag anzeigen
    Man sollte nicht vergessen, dass die Benes-Dekrete eine direkte Folge der damaligen Handlungen bezüglich Tschechien der Nationalsozialisten war.
    Das ist keine Entschuldigung oder Relativierung, sondern nur eine Klarstellung des historischen Kontexts.
    Man sollte nicht vergessen, dass die Handlungen der Nationalsozialisten bezüglich Tschechien eine direkte Folge der jahrzehntelangen Mißachtung des Selbstbestimmungsrechts der Völker und Unterdrückung der Sudetendeutschen durch die CSFR war.
    Das ist keine Entschuldigung oder Relativierung, sondern nur eine Klarstellung des historischen Kontexts.

    Zitat Zitat von malnachdenken Beitrag anzeigen
    Diese Dekrete sind juristisch gesehen wohl noch existent, werden jedoch nicht mehr angewendet (in Folge der EU ist das auch schwierig). Man könnte den heutigen Status dieser Dekrete vielleicht mit der Todesstrafe in Hessen(?) vergleichen: Es steht zwar in den Gesetzen, werden (bzw. können) aber nicht mehr angewandt.

    Dieser Krieg hat allen Beteiligten nur Leid gebracht, das ist klar.
    Der Unterschied ist, dass man dem in Hessen zum Tode Verurteilten nicht sein Leben aber den Sudetendeutschen bzw. deren Nachkommen sehr wohl ihr geraubtes Eigentum zurückgeben kann.
    Siegen heißt Leben

  3. #3
    Traminer
    Registriert seit
    18.09.2012
    Ort
    Baden und Berlin
    Beiträge
    709

    Standard AW: Entgermanisierung der Tschechoslowakei

    Zitat Zitat von Preuße Beitrag anzeigen
    Du weist doch, alles was wir Deutsche machen, ist schlecht, und wenn andere Nationen sowas machen, schaut niemand hin. Ist schon peinlich, wie hier mit zweierlei Maß gemessen wird!

    Gruß Preuße

    ich weiß, das der Thread alt ist.

    aber mich interessiert, ob es dort noch deutsche Minderheiten gibt,

    weiß da wer was drüber?

  4. #4
    0000 Benutzerbild von Ruprecht
    Registriert seit
    19.01.2022
    Ort
    Chemnitz
    Beiträge
    10.044

    Standard AW: Entgermanisierung der Tschechoslowakei

    Zitat Zitat von Eichenlaub Beitrag anzeigen
    ich weiß, das der Thread alt ist.

    aber mich interessiert, ob es dort noch deutsche Minderheiten gibt,

    weiß da wer was drüber?
    Ganz wenige, wer damals einen tschechischen Ehepartner hatte musste nicht raus, oder wurde gleich totgeschlagen.
    "Alles Käse Genossen"

    Erich Mielke


  5. #5
    Traminer
    Registriert seit
    18.09.2012
    Ort
    Baden und Berlin
    Beiträge
    709

    Standard AW: Entgermanisierung der Tschechoslowakei

    Zitat Zitat von Ruprecht Beitrag anzeigen
    Ganz wenige, wer damals einen tschechischen Ehepartner hatte musste nicht raus, oder wurde gleich totgeschlagen.
    wieviele Deutsche haben wohl überlebt?

  6. #6
    Tragödie Benutzerbild von Pandulf
    Registriert seit
    05.11.2005
    Beiträge
    2.247

    Standard AW: Entgermanisierung der Tschechoslowakei

    Wenigstens waren die Tschechen so schlau und haben unsere bzw. die bajuwarische Brau- und Eßkultur der Böhmendeutschen weiterhin behalten. Die Tschechen sind kulturell, nicht nur bezüglich des Essens, sondern auch bzg. der Arbeitsmoral, Deutsche. Hinzu kommte eine positive Prägung durch die Donaumonarchie bezüglich des Charmes. Wenn die heutige Entspannung in Europa weitergeht, werden Deutsche und Tschechen sich wieder verstehen und gute Nachbarn sein. Dann wird sich das kulturelle Dreieck Bayern, Böhmen Österreich wieder sich selbst bewusst werden.
    Geändert von Pandulf (29.03.2007 um 17:03 Uhr)

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von kritiker_34
    Registriert seit
    21.02.2006
    Beiträge
    7.071

    Standard AW: Entgermanisierung der Tschechoslowakei

    Zitat Zitat von Pandulf Beitrag anzeigen
    Wenigstens waren die Tschechen so schlau und haben unsere bzw. die bajuwarische Brau- und Eßkultur der Böhmendeutschen weiterhin behalten. Die Tschechen sind kulturell, nicht nur bezüglich des Essens, sondern auch bzg. der Arbeitsmoral, Deutsche. Hinzu kommte eine positive Prägung durch die Donaumonarchie bezüglich des Charmes. Wenn die heutige Entspannung in Europa weitergeht, werden Deutsche und Tschechen sich wieder verstehen und gute Nachbarn sein. Dann wird sich das kulturelle Dreieck Bayern, Böhmen Österreich wieder sich selbst bewusst werden.
    Wenn es da nicht Kräfte von aussen gibt, diese Entwicklung wiedermal zu stören...
    statt Polemik - sachliche Vernunft
    http://de.wikipedia.org/wiki/Weizenbier

  8. #8
    GESPERRT
    Registriert seit
    10.07.2005
    Beiträge
    3.761

    Wink AW: Entgermanisierung der Tschechoslowakei

    Wenn es da nicht Kräfte von aussen gibt, diese Entwicklung wiedermal zu stören.
    Keine Bange, das werden jene Kräfte niemals zulassen. Deren Ziel ist ewiger Unfrieden in Europa :]

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von kritiker_34
    Registriert seit
    21.02.2006
    Beiträge
    7.071

    Standard AW: Entgermanisierung der Tschechoslowakei

    Zitat Zitat von Fritz Fullriede Beitrag anzeigen
    Keine Bange, das werden jene Kräfte niemals zulassen. Deren Ziel ist ewiger Unfrieden in Europa :]
    wir sollten DAS nicht zulassen! Es gibt von vielen Seiten zumigest Ansätze der Verständigung, unter Berücksichtigung historischer Faktoren. Es ist zwar wenig, aber immerhin ein kleiner Schritt zur Aufarbeitung.

    "SKS, das Büro der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Prag, wurde am 24. März 2003 als „sudetendeutsche Botschaft des guten Willens” in der Tschechischen Republik in Anwesenheit tschechischer und deutscher Politiker und Vertreter des öffentlichen Lebens eröffnet. Es dient als Kontaktbüro für jene Tschechen und Sudetendeutschen, denen an Ausgleich und Verständigung zwischen beiden Völkern bzw. Volksgruppen gelegen ist."

    "Manche suchen die Verständigung, manche nicht: Jesuitenpater Václav Umlauf, Büroleiter Peter Barton, Moderator Zdenek Svoboda, Jennifer Schervado von der Robert-Bosch-Stiftung und Jaroslav Achab Haidler von der Jüdischen Gemeinde Tetschen stellten sich auf dem Podium in Aussig der Diskussion."

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Geändert von kritiker_34 (31.03.2007 um 12:52 Uhr)
    statt Polemik - sachliche Vernunft
    http://de.wikipedia.org/wiki/Weizenbier

  10. #10
    Ohneglied Benutzerbild von harlekina
    Registriert seit
    25.03.2006
    Beiträge
    24.273

    Standard AW: Entgermanisierung der Tschechoslowakei

    Zitat Zitat von Pandulf Beitrag anzeigen
    Wenigstens waren die Tschechen so schlau und haben unsere bzw. die bajuwarische Brau- und Eßkultur der Böhmendeutschen weiterhin behalten. Die Tschechen sind kulturell, nicht nur bezüglich des Essens, sondern auch bzg. der Arbeitsmoral, Deutsche. Hinzu kommte eine positive Prägung durch die Donaumonarchie bezüglich des Charmes. Wenn die heutige Entspannung in Europa weitergeht, werden Deutsche und Tschechen sich wieder verstehen und gute Nachbarn sein. Dann wird sich das kulturelle Dreieck Bayern, Böhmen Österreich wieder sich selbst bewusst werden.
    Ein Beispiel dafür:
    [Links nur für registrierte Nutzer]

    In Memoriam
    Henning 1960 - 2010

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Nutzer die den Thread gelesen haben : 32

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben