Für sehr interessant halte ich folgende Aussage Wolfgang Bosbachs: "Alles, was dort öffentlich gesagt wird, ist nicht so aufschlussreich wie das, was intern gesagt wird." Hiermit hat Bosbach meiner Meinung nach genau ins Schwarze getroffen. Man sollte solcherlei Veranstaltungen und generell Zusammenkünfte muslimischer Gruppen viel stärker überwachen.
Der Islamrat ist Innenminister Schäubles Dialogpartner auf der Islamkonferenz - jetzt wurde bekannt, dass ein Vorstandsmitglied eine unverhohlen antisemitische Rede hielt. Unionsfraktionsvize Bosbach und die SPD-Politikerin Akgün fordern Schäuble auf, den Islamrat vom Gipfel auszuschließen.
Berlin - Stimmengewirr im Hintergrund, dann Rufe aus dem Publikum, die Halle ist voll. Weißgekleidete Männer mit Turban justieren die Technik. Ein junger Mann, mittelblond, bärtig, in Anzug tritt ans Mikrophon. Es ist Abu Bakr Rieger: deutscher Konvertit, damals Ende zwanzig, heute Herausgeber der Islamischen Zeitung, Anwalt und im Vorstand des Islamrats, einer der großen muslimischen Organisationen, die auf der Islamkonferenz von Innenminister Wolfgang Schäuble sitzen.
Jubel brandet Rieger entgegen. Er hebt an: "Wir sind eine Gruppe deutscher Muslime und freuen uns, dass wir hier von Euch türkischen Brüdern so freundlich aufgenommen wurden".
Der Satz, den Rieger dann sagt, ist trotz seiner Unbestimmtheit überdeutlich: "Wie die Türken haben wir Deutschen in der Geschichte schon oft für eine gute Sache gekämpft, obwohl ich zugeben muss, dass meine Großväter bei unserem gemeinsamen Hauptfeind nicht ganz gründlich waren."
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