Umfrageergebnis anzeigen: Brauchen wir eine neue "Religion"?

Teilnehmer
32. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Nein, wir sollen an den alten Religionen festhalten

    8 25,00%
  • Ja, die Moderne braucht einen eigenen Mythos

    6 18,75%
  • Nein, wir brauchen weder alte Religion noch moderne Mythen

    15 46,88%
  • weiß nicht

    3 9,38%
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Thema: "Moderne und Mythos" - Brauchen wir eine neue "Religion" und Weltanschauung?

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  1. #1
    Mitglied
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    Standard AW: "Moderne und Mythos" - Brauchen wir eine neue "Religion" und Weltanschauung?

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Damit sind wir beim entscheidenden Punkt. Repression wird in jedem Fall sein.
    Lassen die einen nach, erheben sich die anderen. Religion, die dem Menschen sagt, was er ist und was er soll, ist dadurch, dass sie das tut, ihn festlegt, automatisch "unfreiheitlich." Je toleranter sie wird, desto mehr büßt sie an Bindekraft ein (siehe Protestantismus).
    Naja, so gesehen endet der Protestantismus mit einem Winseln, seine intoleranten Konkurrenten (Katholizismus, Islam ...) werden mit einem Knall enden. Der Protestantismus löst sich von innen nach außen auf, wobei die Fassade als erstes brüchig wird. Bei den Konkurrenten wird die dogmatische Fassade bis zuletzt bestehen bleiben, um dann in sich zusammenzufallen, weil dahinter nichts mehr ist.

  2. #2
    Antimodernist vom Dienst Benutzerbild von Sauerländer
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    Standard AW: "Moderne und Mythos" - Brauchen wir eine neue "Religion" und Weltanschauung?

    Zitat Zitat von Beverly Beitrag anzeigen
    Naja, so gesehen endet der Protestantismus mit einem Winseln, seine intoleranten Konkurrenten (Katholizismus, Islam ...) werden mit einem Knall enden. Der Protestantismus löst sich von innen nach außen auf, wobei die Fassade als erstes brüchig wird. Bei den Konkurrenten wird die dogmatische Fassade bis zuletzt bestehen bleiben, um dann in sich zusammenzufallen, weil dahinter nichts mehr ist.
    Die Frage ist eben, wer die entstehenden Lücken füllt, welche jeweils repressive Macht im Aufwind ist, um in den Leerraum vorzustoßen. Der Islam expandiert in unseren Landen ja in aller Regel nicht missionarisch, sondern populationsreproduktiv.
    Insofern mag wieder eine politische Religion entstehen.

    Verfällt der alte Glaube, dann bauen die Menschen sich einen. Der mit dem Drang des Neuen auftritt, das sich erst noch behaupten muss. Entsprechend geht man dann vor.

    Was so viele Leute sich hier oberflächlich begreifbarerweise wünschen, ist ein Mythos von religiöser Bindekraft, der gleichzeitig den Bestand einer liberaldemokratisch-toleranten Gesellschaft garantiert.
    Das aber ist ein Widerspruch in sich.
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
    -Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht

  3. #3
    From Hell Benutzerbild von Drache
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    Standard AW: "Moderne und Mythos" - Brauchen wir eine neue "Religion" und Weltanschauung?

    Man muss kein Kommunist sein, um Karl Marx Recht zu geben:

    "Religion ist Opium fürs Volk!"
    "Wo Not du findest, deren nimm dich an; Doch gib dem Feind nicht Frieden." Loddfafnir's-Lied
    „Europa ist heute ein Pulverfass, und seine Regenten agieren wie Männer, die in einer Munitionsfabrik rauchen.” Otto von Bismarck
    ###

  4. #4
    nicht ganz menschlich! Benutzerbild von Aldebaran
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    Standard AW: "Moderne und Mythos" - Brauchen wir eine neue "Religion" und Weltanschauung?

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Die Frage ist eben, wer die entstehenden Lücken füllt, welche jeweils repressive Macht im Aufwind ist, um in den Leerraum vorzustoßen. Der Islam expandiert in unseren Landen ja in aller Regel nicht missionarisch, sondern populationsreproduktiv.
    Insofern mag wieder eine politische Religion entstehen.

    Verfällt der alte Glaube, dann bauen die Menschen sich einen. Der mit dem Drang des Neuen auftritt, das sich erst noch behaupten muss. Entsprechend geht man dann vor.

    Was so viele Leute sich hier oberflächlich begreifbarerweise wünschen, ist ein Mythos von religiöser Bindekraft, der gleichzeitig den Bestand einer liberaldemokratisch-toleranten Gesellschaft garantiert.
    Das aber ist ein Widerspruch in sich.

    Die Wissenschaft hat die Religion ja bereits als Deutungsinstanz der materiellen Welt weitgehend entthrohnt, mögen auch die Kreationisten noch so hartnäckige Rückzugsgefechte führen.

    Die Wissenschaft und darunter vor allem das Evolutionsparadigma wird weiter vordringen agesichts der Fortschritte in der Hirnforschung und Genetik, um die beiden "heißesten" Felder zu benennen. Dies ist allerdings ein langsamer Prozess, da sich Genom und Gehirn als ungeheuer komplexe Systeme erweisen.

    Die Erkenntnisse der Wissenschaft sind allerdings nicht geeignet, um einen neuen "Mythos für die Masse" zu kreieren, eher eine elitäre Herrschafts-"religion" für eine Führungsschicht, die sich dann auch genetische Optimierung oder nanotechnisches "brain-boosting" leisten kann. Für den großen Rest der Weltbevölkerung wird es wohl bei den alten Religionen bleiben.

  5. #5
    marc
    Gast

    Standard AW: "Moderne und Mythos" - Brauchen wir eine neue "Religion" und Weltanschauung?

    Grosses Potential dürften die Raelianer haben: Die sind friedlich, liberal, hedonistisch, sexuell völlig freizügig, setzen auf die Wissenschaft und streben das Klonen von Menschen an - erst Kinder, dann Erwachsene, dann der "Upload" des eigenen Bewußtseines, der Erinnerungen und Co. aus dem alten, absterenden Körper in einen neuen, jungen, schönen und gesunden.

    Sehr vielversprechend.

  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    81.036

    Standard AW: "Moderne und Mythos" - Brauchen wir eine neue "Religion" und Weltanschauung?

    Die Diktatur der Vernunft ist nur die Zwischenstufe zu einer Synthese von Glauben und Wissenschaft.


    ----

  7. #7
    Undress your mind Benutzerbild von Wolf
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    4.626

    Standard AW: "Moderne und Mythos" - Brauchen wir eine neue "Religion" und Weltanschauung?

    Zitat Zitat von marc Beitrag anzeigen
    Grosses Potential dürften die Raelianer haben: Die sind friedlich, liberal, hedonistisch, sexuell völlig freizügig, setzen auf die Wissenschaft und streben das Klonen von Menschen an - erst Kinder, dann Erwachsene, dann der "Upload" des eigenen Bewußtseines, der Erinnerungen und Co. aus dem alten, absterenden Körper in einen neuen, jungen, schönen und gesunden.

    Sehr vielversprechend.
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    Am 7. Oktober 1975 besuchte Vorilhon angeblich den Planeten der Außerirdischen und erhielt die in seinem Buch Die Außerirdischen haben mich auf ihren Planeten mitgenommen veröffentlichten Lebensregeln. Seine Schilderungen der Elohim und deren Planeten klingen zum größten Teil noch einigermaßen akzeptabel, jedoch gibt es kuriose Stellen, die darauf schließen lassen könnten, dass Claude Vorilhon womöglich eine außergewöhnlich starke Psyche hat und sehr lebensechte und für ihn glaubwürdige Träume/Visionen hatte:

    „Der Planet der Elohim sah ähnlich aus wie die Erde. [...] Auf den Wiesen tummelten sich rosa und blaue Eichhörnchen mit Teddybärköpfe

    *wegschmeiß*
    It´s all a matter of opinion

  8. #8
    marc
    Gast

    Standard AW: "Moderne und Mythos" - Brauchen wir eine neue "Religion" und Weltanschauung?

    Zitat Zitat von Nordic Wolf Beitrag anzeigen
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    (...)
    *wegschmeiß*
    Joa, das ist genauso lachhaft wie die Vorstellungen anderer Religionen (vgl. Akazienholz). Aber so ein bisschen Science-Fiction, UFO, Alien - verrührt mit etwas Jesus, das könnte schon Potential besitzen.

    Und dazu kommt wie gesagt der naturwissenschaftliche Aspekt. Viele Anhänger der Raelianer kommen aus gut situierten Schichten, es gibt viele Naturwissenschaftler, auch zahlreiche Künstler, die ihnen zumindest nicht ganz ablehnend gegenüberstehen (Gianni Motti z.B., das war der, der angeblich Seife aus Fett, das von Berlusconi abgesaugt wurde, hergestellt hat, der in die UNO in NYC spaziert ist und einfach mal die Rolle des indonesischen Vertreters eingenommen hat, oder sich bei irgnedeinem katholischen Fest in Spanien lebendig begraben liess, und dann während der Zeremonie "auferstand", so dass Teile seines Sarges später als Reliquie verkauft wurden hrhr. Oder der Houellebecq z.B., dessen letzter Roman ja auch an die Raelianer anlehnte, in dem sie allerdings weniger gut wegkommen - aaaaber. auch dort der Naturwissenschaftliche Aspekt. Clonaid z.B. ist die Firma, die den Raelianern gehört und dort arbeitet als "Chefklonerin" z.B. Brigitte Boisselier,
    She holds a master's degree in biochemistry, a Ph. D in physical chemistry from the University of Dijon in France and another Ph. D in analytical chemistry from the University of Houston in the United States under the guidance of Prof. Karl Kadish.[5]
    Sie arbeitete auch bei irgendeiner nicht-religiösen ... äh ... Klon-Gen-Irgendwas-Firma, wurde allerdings gefeuert, wg. ihrer Mitgliedschaft bei den Raelianern.

    Also die gehen das Thema klonen jedenfalls mit religiösem Eifer und naturwissenschaftlichem Ernst an.

    Edit: Dazu kommt noch, dass die Raelianer genügend willige Frauen haben, die bereit wären, als Eispenderin und Leihmutter zu dienen. Unter anderem die Tochter von Boisselier.

    Brigitte Boisselier: Scientific genius or PR guru?
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    Geändert von marc (17.03.2008 um 12:26 Uhr)

  9. #9
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    Standard AW: "Moderne und Mythos" - Brauchen wir eine neue "Religion" und Weltanschauung?

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Die Frage ist eben, wer die entstehenden Lücken füllt, welche jeweils repressive Macht im Aufwind ist, um in den Leerraum vorzustoßen. Der Islam expandiert in unseren Landen ja in aller Regel nicht missionarisch, sondern populationsreproduktiv.
    Insofern mag wieder eine politische Religion entstehen.

    Verfällt der alte Glaube, dann bauen die Menschen sich einen. Der mit dem Drang des Neuen auftritt, das sich erst noch behaupten muss. Entsprechend geht man dann vor.

    Was so viele Leute sich hier oberflächlich begreifbarerweise wünschen, ist ein Mythos von religiöser Bindekraft, der gleichzeitig den Bestand einer liberaldemokratisch-toleranten Gesellschaft garantiert.
    Das aber ist ein Widerspruch in sich.
    Eine politische Religion ist keine wirkliche Religion....

  10. #10
    Antimodernist vom Dienst Benutzerbild von Sauerländer
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    Standard AW: "Moderne und Mythos" - Brauchen wir eine neue "Religion" und Weltanschauung?

    Zitat Zitat von Efna Beitrag anzeigen
    Eine politische Religion ist keine wirkliche Religion....
    Warum nicht?
    Weil es keine Aussage über ein Jenseits gibt? Weil es in dem Sinne keine Gottesvorstellung gibt?

    Ist der Buddhismus für dich eine Religion?
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
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