Die Religionen beanspruchen für sich, dass sie die Wahrheit kennen und vertreten würden und jeweils die andern sich im Irrtum, auf einem Irrweg befänden, die Wahrheit nur noch nicht erkannt hätten. Von den Ungläubigen, die an keine Religion glauben, sei jetzt mal noch gar nicht gesprochen.
Besonders tat und tut sich das Christentum hervor, wenn es um Bekehrung Andersgläubiger geht. Die christliche Lehre ist angeblich die allein seligmachende, die einzig wahre. Der Islam meint es ebenso. Es wird z.B. vom reinen Islam gesprochen und von der Gewissheit, dass Allah der einzige Gott und von Anfang an da gewesen sei. Woher nehmen Religionen wie das Christentum oder der Islam die Chuzpe (um mal einen jüdischen Begriff zu benutzen), die Wahrheit für sich zu beanspruchen? Und wieso sollten die andern irren?
Oder irren nicht vielleicht doch alle Religionen gewaltig und die Gläubigen rennen nur einem Phantom hinterher?
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