Zitat von
Sauerländer
Nein, keineswegs. Genau deshalb schrieb ich ja von der massenweisen Bewegung der Städter in Richtung der Ländlichen und der, gelinde gesagt, schwierigen Lage im Hinblick auf ihre Abwehr.
In früherer Zeit, in der Zeit einer dominierenden Landbevölkerung mit Städten allenfalls als Inseln, hätte sich ein im Konflikt befindendes, freies Wehrbauerntum sich unter Umständen gegen die Stadt behaupten können. Je mehr wir uns der Gegenwart nähern, desto schwieriger wird das. Ein letztes Beispiel dafür, dass das klappen kann, finden wir vielleicht noch in der Landvolkbewegung der Weimarer Zeit. Und auch das entspricht nur bedingt der Konfliktlage, wie ich sie hier andachte.
Der Städter kann keine Nahrung produzieren. Aber er kann dem Bauern das wegnehmen, was der produziert.
Wir sind nicht im Utopia, wir sind in der realen Welt. Und hier siegt die Gewalt. Rein deskriptiv gesehen. Damit ist nichts über den ethischen Aspekt gesagt, auch nichts über die überweltliche Hoffnung auf den Letztsieg eines anderen Prinzips (zu der wir uns ja offenkundig beide bekennen).